„U-Boot-Klasse TR 1700“ – Versionsunterschied

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| Länge = 65,9<ref name="Geschichte des deutschen Ubootbaus, Band 2, S. 541">Eberhard Rössler: ''Geschichte des deutschen U-Bootbaus'', Band 2. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, S. 541.</ref>
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* passives ESM
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Die '''Klasse TR 1700''' ist eine Klasse von diesel-elektrischen [[U-Boot]]en der deutschen [[Nordseewerke]], gebaut als [[Export]]<nowiki/>entwurf.
Die '''U-Boot-Klasse TR 1700''', in [[Argentinien]] ''Santa-Cruz''-Klasse,<ref name="TypenkompassDeutscheUboote">Hans Knarr: ''Typenkompass Deutsche Uboote.'' Motorbuchverlag, Stuttgart 2014, S. 57.</ref> ist eine Klasse von diesel-elektrischen [[U-Boot]]en der deutschen [[Nordseewerke]], gebaut als [[Export]]<nowiki/>entwurf.


== Geschichte ==
== Geschichte ==


Die TR 1700 ist ein komplett neu entwickeltes Design, so sind die Tiefenruder im Gegensatz zur [[U-Boot-Klasse 206|Klasse 206]] und [[U-Boot-Klasse 209|209]] am [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] angebracht, außerdem besteht die TR 1700 aus zwei Decks statt aus wie üblich einem. Die Ausstattung des Bootes ist flexibel gestaltet worden, so waren eine größere (TR 1700A) und zwei kleinere (TR 1400 und TR 1100) Versionen vorgesehen, die jedoch nie in Bau gingen.
Die TR 1700 ist ein komplett neu entwickeltes Design, so sind die Tiefenruder anders als bei [[U-Boot-Klasse 206|Klasse 206]] und [[U-Boot-Klasse 209|209]] am [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] angebracht, außerdem weist die TR&nbsp;1700 zwei Decks auf statt wie üblich eines.


Die einzigen Bestellungen für den Typ gingen von den [[Streitkräfte Argentiniens|Streitkräften Argentiniens]] ein, die insgesamt sechs Einheiten orderten. Zunächst wurden zwei Boote in [[Emden]] gebaut, vier weitere sollten in Lizenz in Argentinien gefertigt werden. Zwei in der Version TR 1400 bestellte Exemplare wurden später in TR 1700 geändert. Die für die Produktion benötigte Ausrüstung kam in Argentinien an, die Einheiten wurden jedoch auf Grund von Budget-Problemen nicht fertiggestellt.
Die einzigen Bestellungen für den Typ gingen von der [[Armada Argentina|argentinischen Marine]] ein, die insgesamt sechs Einheiten orderten. Zunächst wurden zwei Boote in [[Emden]] gebaut, vier weitere sollten in Lizenz in Argentinien in der Werft [[Astillero Ministro Manuel Domecq García]] in [[Buenos Aires]]<ref name="TypenkompassDeutscheUboote"/> gefertigt werden. Zwei in der Version TR&nbsp;1400 bestellte Exemplare wurden später in TR&nbsp;1700 geändert. Die für die Produktion benötigte Ausrüstung kam in Argentinien an, die Einheiten wurden jedoch auf Grund von Budget-Problemen nicht fertiggestellt. Die Ausstattung des Bootes ist flexibel gestaltet worden, so waren eine größere (TR&nbsp;1700A) und zwei kleinere (TR&nbsp;1400 und TR&nbsp;1100) Versionen vorgesehen, die jedoch nie in Bau gingen. 1999 bis 2001 wurde die ''Santa Cruz'' modernisiert und 2009 bis 2011 die ''San Juan;'' hierbei erhielten sie einen neuen Antrieb und eine neue [[Sonar]]anlage.<ref name="TypenkompassDeutscheUboote"/>

=== Verschwinden der ''ARA San Juan'' 2017 ===

Im November 2017 brach die ''ARA San Juan'' von [[Ushuaia]] zu einer Routinefahrt vor der Küste Patagoniens auf. Das Schiff mit einer 44-köpfigen Mannschaft an Bord, darunter der erste weibliche U-Boot-Offizier Südamerikas, meldete sich zuletzt am 15. November 2017 von einer Seeposition 240 [[Nautische Meile|nautische Meilen]] vor der Küste. Hierbei meldete es ein Auftauchen aufgrund eines Kurzschlusses bei der Stromversorgung. Daraufhin erhielt die Besatzung die Anweisung zur Kursänderung Richtung Heimatbasis [[Mar del Plata]], wo sie am 19. November hätte eintreffen sollen. Da es sich nicht wie vorgeschrieben innerhalb von 48 Stunden erneut gemeldet hatte, gaben die [[Streitkräfte Argentiniens|argentinischen Streitkräfte]] das Schiff am 17. November 2017 als vermisst bekannt, und es begann eine internationale Suchaktion.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Politi, Ernesto Londoño |titel=Search Underway for Argentine Navy Submarine With 44 |werk=[[nytimes.com]] |datum=2017-11-17 |url=https://www.nytimes.com/2017/11/17/world/americas/argentina-submarine-missing.html |zugriff=2017-11-18}}</ref> Sie wurde vom ''{{lang|en|International Submarine Escape and Rescue Liaison Office}}'' (ISMERLO, deutsch etwa ''Internationales Verbindungsbüro für U-Boot-Evakuierung und -Rettung'') koordiniert, einer nach dem 17 Jahre zuvor erfolgten Untergang des russischen U-Bootes [[K-141 Kursk|''Kursk'']] ins Leben gerufenen, in England ansässigen Dienststelle der [[NATO]].<ref name="bbc2017-11-25">{{Internetquelle|url=http://www.bbc.com/news/world-latin-america-42121663 |titel=Russia joins hunt for missing submarine |werk=[[bbc.com]] | sprache=en |datum=2017-11-25 |zugriff=2017-11-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.marina.difesa.it/EN/Conosciamoci/notizie/Pagine/20150717_ismerlo.aspx |titel=An officer of Italian Navy at the head of ISMERLO |hrsg=[[Marina Militare]] |werk=marina.difesa.it |sprache=en |datum=2015-07-17 |zugriff=2017-11-25}}</ref>

Die Suche wurde durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse im fraglichen Seegebiet erschwert.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/1.5299505 |titel=Argentinien: Notsignale von vermisstem U-Boot empfangen |werk=[[FAZ.net]] |datum=2017-11-19 |zugriff=2017-11-19}}</ref> Im Falle eines erzwungenen Tauchens habe das Boot eine Woche bis zu zehn Tage eine Sauerstoffversorgung, sagte ein Wissenschaftler des Griffith Asia Institute der [[Griffith University]] dem amerikanischen Fernsehsender CNN.<ref>{{Internetquelle |autor=Euan McKirdy |titel=Argentina's missing submarine: What we know |werk=[[cnn.com]] |url=http://edition.cnn.com/2017/11/20/americas/argentina-submarine-what-we-know/index.html |datum=2017-11-20 |zugriff=2017-11-20}}</ref> Drei Schiffe mit Radar-Sonden liefen aus und verfolgten die Strecke, die ''ARA San Juan'' gefahren sein sollte. Bis zum 19. November beteiligten sich mehr als ein Dutzend Flugzeuge und Schiffe aus Argentinien, den USA, Großbritannien, Chile und Brasilien an der Suche.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Marcos Brindicci, Luc Cohen |titel=Stormy weather complicates search for missing Argentine submarine |werk=[[reuters.com]] |url=https://ca.reuters.com/article/topNews/idCAKBN1DJ0GT-OCATP |zugriff=2017-11-19}}</ref> Von Seiten der USA kamen unter anderem eine [[Lockheed P-3]] Orion der [[NASA]] und eine [[Boeing P-8]] Poseidon der US-Marine zum Einsatz. Die Unterstützung durch das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], das den Eisbrecher [[HMS Protector (A173)|HMS Protector]] und eine auf den [[Falklandinseln]] stationierte [[Lockheed C-130]] Hercules zur Suche entsandte, sorgte für eine gewisse Aufmerksamkeit, da Argentinien und das Vereinigte Königreich beide die Falklandinseln für sich beanspruchen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Politi |titel=Signals Detected From Missing Argentine Submarine as Foreign Navies Join Search |werk=[[nytimes.com]] |datum=2017-11-18 |url=https://www.nytimes.com/2017/11/18/world/americas/argentina-missing-submarine.html |zugriff=2017-11-19}}</ref>

Am 18. November 2017 wurden über einen Zeitraum von fünf Stunden sieben kurze Anrufversuche per [[Satellitentelefon]] bei verschiedenen Militärstationen registriert, von denen zunächst vermutet wurde, sie könnten von dem U-Boot stammen. Die Nutzung eines Satellitentelefons wäre ein Zeichen für ein Auftauchen des U-Boots gewesen. Die Marine versuchte zusammen mit dem Betreiber [[Iridium (Kommunikationssystem)|Iridium Communications Inc]] (IRDM.O), den Ursprungsort der Signale zurückzuverfolgen;<ref name=":1" /><ref name=":0" /> am 20. November teilte sie mit, die Signale stammten nicht von dem Satellitentelefon des vermissten U-Boots.<ref name="bbc2017-11-20">{{Internetquelle|url=http://www.bbc.com/news/world-latin-america-42055676 |titel=Missing sub 'reported breakdown' |werk=[[bbc.com]] | sprache=en |datum=2017-11-20 |zugriff=2017-11-20}}</ref> Seenotrettungsmittel wie [[Notfunkbake]]n wurden bislang nicht gefunden.

Am 23. November 2017 teilte ein Sprecher der argentinischen Marine mit, dass man aus den USA Informationen über ein Explosionsgeräusch erhalten habe, dessen Ursprung im Bereich der geplanten Route des verschollenen U-Bootes vermutet werde. Zweieinhalb Stunden vor diesem Ereignis habe ein letzter Funkkontakt zum U-Boot bestanden, in dem mitgeteilt wurde, dass es einen Kurzschluss in der Batterieanlage gegeben habe. Der Schaden sei aber schon behoben.<ref>http://www.tagesschau.de/ausland/u-boot-meeresgrund-107.html</ref>

Am 25. November berichteten internationale Medien, dass [[Russland]] das Tauchboot ''Pantera Plus'' mit einer Tauchtiefe von bis zu 1000 Meter unter der Meeresoberfläche sowie das Aufklärungsschiff ''[[Jantar (Schiff)|Jantar]]'' (mit 2 Tauchkörpern) zur Suche in noch größerer Tiefe in das Suchgebiet geschickt habe. Die USA hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Unterwasserfahrzeuge zur Sonar-Suche im Einsatz.<ref name="bbc2017-11-25" /> Die ''Jantar'' – nach russischer Darstellung ein Forschungsschiff, nach westlichen Angaben hingegen primär zur Untersee-Spionage eingesetzt – dient als Mutterschiff für mehrere Tauchboote, die in großer Tiefe operieren können.<ref name="nytimes-510260">{{Internetquelle|url=https://www.nytimes.com/2015/10/26/world/europe/russian-presence-near-undersea-cables-concerns-us.html?_r=0 |titel=Russian Ships Near Data Cables Are Too Close for U.S. Comfort |autor=David E. Sanger, Eric Schmitt |werk=[[nytimes.com]] | sprache=en |datum=2015-10-25 |zugriff=2017-11-25 |kommentar=Angaben zum Schiff, ohne Bezug zum Einsatz bei Argentinien</ref>


== Technik ==
== Technik ==
Die TR 1700 ist ein komplett neu entwickeltes Design, so sind die Tiefenruder anders als bei [[U-Boot-Klasse 206|Klasse 206]] und [[U-Boot-Klasse 209|209]] am [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] angebracht, außerdem weist die TR&nbsp;1700 zwei Decks auf statt wie üblich eines. Ebenso waren die Boote Einhüllenboote mit einem druckfesten Schott im Inneren, indem sich die Besatzung im Notfall zurückziehen konnte. An jeder Abteilung waren Andockschleusen angebracht, an denen Rettungs-U-Boote andocken konnten. Sie waren mit einer automatischen Nachladeeinrichtung für Torpedos ausgerüstet.<ref name="TypenkompassDeutscheUboote"/>

* Maße: 65 m × 8,30 m × 14,30 m (Länge × Breite × Höhe)
* Verdrängung: 2.115 t aufgetaucht, 2.265 t getaucht
* Antrieb: diesel-elektrisch, 1 Welle, 8.970 PS
* Geschwindigkeit: bis zu 25 Knoten
* Tauchtiefe: 300 m
* Sensoren: Sonar vermutlich Krupp-Atlas CSU 3-4 mit SIP 3-1 Erweiterung, dazu passives ESM, Oberflächenradar.
* Besatzung: 29 Mann
* Bewaffnung: Sechs 53,3-cm-[[Torpedorohr]]e, Platz für 16 Reservetorpedos.


== Einheiten ==
== Einheiten ==


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|+ {{ARG}} - Alle U-Boote der Klasse TR-1700 der Armada Argentina
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![[Schiffskennung|Kennung]]
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| 15. Oktober 1984<ref name="Leise, Tiefer, Schneller, S. 167">Jürgen Rohweder, Peter Neumann: ''Leiser, Tiefer, Schneller Innovationen im Deutschen U-Boot-Bau'', E.S. Mittler & Sohn im Maximillian Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg & Bonn 2015, S. 167.</ref><br />18. Oktober 1984<ref name="TypenkompassDeutscheUboote"/>
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| [[Comando de la Fuerza de Submarinos]] in der [[Base Naval de Mar del Plata]]
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| Comando de la Fuerza de Submarinos in der Base Naval de Mar del Plata
| seit 15. November 2017 im Südatlantik verschollen<ref>[http://orf.at/#/stories/2415301/ Argentinisches U-Boot verschollen] orf.at, 17. November 2017, abgerufen 17. November 2017.</ref>
| seit dem 15. November 2017 im Südatlantik verschollen,<ref>[http://orf.at/#/stories/2415301/ ''44 Besatzungsmitglieder: Argentinisches U-Boot verschollen.''] In: ''orf.at''. [[Österreichischer Rundfunk]], 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.</ref> am 16.&nbsp;November 2018 etwa 460 Kilometer vor dem Golf von San Jorge und südlich von Mar del Plata in 900&nbsp;m Tiefe entdeckt
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| [[ARA Santa Fe]]
| ARA ''Santa Fe''
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| 2. Januar 1982
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| zu 70 % fertiggestellt, Bau 1994 gestoppt, in Buenos Aires aufgelegt, Weiterbau erwogen<ref>Emiliano Basile: [http://www.taringa.net/posts/info/11942246/Proyecto-de-submarinos-nucleares-argentinos.html ''Proyecto de submarinos nucleares argentinos.''] In: ''taringa.net''. 8. Februar 2011, abgerufen am 17. August 2020 (spanisch).</ref>
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== Bilder ==
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Submarino ARA San Juan (33866567363).jpg|''San Juan'' im Mai 2017
Submarino ARA San Juan (33866567363).jpg|''San Juan'' im Mai 2017
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

* [[Liste deutscher U-Boot-Klassen]]
* [[Liste deutscher U-Boot-Klassen]]
* [[Liste der U-Boot-Klassen nach Staaten]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 17. April 2024, 16:36 Uhr

Klasse TR 1700
(Santa-Cruz-Klasse)
Die San Juan im Marinehafen Mar del Plata (2007)
Die San Juan im Marinehafen Mar del Plata (2007)
Schiffsdaten
Land Argentinien Argentinien
Schiffsart U-Boot
Bauwerft Nordseewerke, Emden, Deutschland
Bauzeitraum 1981 bis 1994
Stapellauf des Typschiffes 20. September 1982[1]
Gebaute Einheiten 6 geplant, davon:
2 fertiggestellt
2 Bau eingestellt
2 Bau nicht begonnen
Verbleib:
1 im Dienst
1 verloren
Dienstzeit seit 1984
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,9[2] m (Lüa)
Breite 7,3[2] m
Tiefgang (max.) 6,5[3] m
Verdrängung aufgetaucht: 2150[2] ts
getaucht: 2350[2] ts
 
Besatzung 29 Mann[2] bzw. 26 Mann + 6 freie Kojen[3]
Maschinenanlage
Maschine 4 × MTU-Dieselmotor

1 × Siemens-Elektromotor

Maschinen­leistung 8970 PS
Propeller 1 Heckschraube, 1 Welle
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 15.000[2] sm
Einsatzdauer 30 Tage
Tauchtiefe, max. 300 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
25,0 kn[2]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,0 kn[2]
Bewaffnung
Sensoren
  • Radar: Thomson-CSF Calypso
  • Sonar: Atlas Elektronik CSU 3/4
  • Sonar: Thomson Sintra DUUX-5
  • Sonar: Krupp-Atlas CSU 3-4 mit SIP-3-1-Erweiterung
  • passives ESM

Die U-Boot-Klasse TR 1700, in Argentinien Santa-Cruz-Klasse,[4] ist eine Klasse von diesel-elektrischen U-Booten der deutschen Nordseewerke, gebaut als Exportentwurf.

Die TR 1700 ist ein komplett neu entwickeltes Design, so sind die Tiefenruder anders als bei Klasse 206 und 209 am Turm angebracht, außerdem weist die TR 1700 zwei Decks auf statt wie üblich eines.

Die einzigen Bestellungen für den Typ gingen von der argentinischen Marine ein, die insgesamt sechs Einheiten orderten. Zunächst wurden zwei Boote in Emden gebaut, vier weitere sollten in Lizenz in Argentinien in der Werft Astillero Ministro Manuel Domecq García in Buenos Aires[4] gefertigt werden. Zwei in der Version TR 1400 bestellte Exemplare wurden später in TR 1700 geändert. Die für die Produktion benötigte Ausrüstung kam in Argentinien an, die Einheiten wurden jedoch auf Grund von Budget-Problemen nicht fertiggestellt. Die Ausstattung des Bootes ist flexibel gestaltet worden, so waren eine größere (TR 1700A) und zwei kleinere (TR 1400 und TR 1100) Versionen vorgesehen, die jedoch nie in Bau gingen. 1999 bis 2001 wurde die Santa Cruz modernisiert und 2009 bis 2011 die San Juan; hierbei erhielten sie einen neuen Antrieb und eine neue Sonaranlage.[4]

Die TR 1700 ist ein komplett neu entwickeltes Design, so sind die Tiefenruder anders als bei Klasse 206 und 209 am Turm angebracht, außerdem weist die TR 1700 zwei Decks auf statt wie üblich eines. Ebenso waren die Boote Einhüllenboote mit einem druckfesten Schott im Inneren, indem sich die Besatzung im Notfall zurückziehen konnte. An jeder Abteilung waren Andockschleusen angebracht, an denen Rettungs-U-Boote andocken konnten. Sie waren mit einer automatischen Nachladeeinrichtung für Torpedos ausgerüstet.[4]

Argentinien Argentinien – Alle U-Boote der Klasse TR-1700 der Armada Argentina
Kennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung Einheit Verbleib
S-41 ARA Santa Cruz 26. Juni 1981 (D) 20. September 1982 15. Oktober 1984[5]
18. Oktober 1984[4]
Comando de la Fuerza de Submarinos in der Base Naval de Mar del Plata aktiv
S-42 ARA San Juan 14. April 1982 13. Juni 1983 18. November 1985[5] Comando de la Fuerza de Submarinos in der Base Naval de Mar del Plata seit dem 15. November 2017 im Südatlantik verschollen,[6] am 16. November 2018 etwa 460 Kilometer vor dem Golf von San Jorge und südlich von Mar del Plata in 900 m Tiefe entdeckt
S-43 ARA Santa Fe 2. Januar 1982 zu 70 % fertiggestellt, Bau 1994 gestoppt, in Buenos Aires aufgelegt, Weiterbau erwogen[7]
S-44 ARA Santiago del Estero geplant Januar 1983 zu 30 % fertiggestellt, Bau 1994 gestoppt
S-45 kein Name vergeben geplant September 1983 nicht begonnen, geliefertes Material für U-Boot-Simulator im Marinestützpunkt Mar del Plata verwendet
S-46 kein Name vergeben nicht begonnen, geliefertes Material als Ersatzteilreserve verwendet

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eberhard Rössler: Die deutschen Uboote und ihre Werften, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, S. 310.
  2. a b c d e f g h i j Eberhard Rössler: Geschichte des deutschen U-Bootbaus, Band 2. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, S. 541.
  3. a b Hannes Ewerth, Peter Neumann: Silent Fleet, 3. Edition. Howaldtswerke Deutsche Werft AG Kiel und Yacht-Photo-Service YPS, Hamburg 2003, S. 82.
  4. a b c d e Hans Knarr: Typenkompass Deutsche Uboote. Motorbuchverlag, Stuttgart 2014, S. 57.
  5. a b Jürgen Rohweder, Peter Neumann: Leiser, Tiefer, Schneller – Innovationen im Deutschen U-Boot-Bau, E.S. Mittler & Sohn im Maximillian Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg & Bonn 2015, S. 167.
  6. 44 Besatzungsmitglieder: Argentinisches U-Boot verschollen. In: orf.at. Österreichischer Rundfunk, 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
  7. Emiliano Basile: Proyecto de submarinos nucleares argentinos. In: taringa.net. 8. Februar 2011, abgerufen am 17. August 2020 (spanisch).