„Schloss Heltorf“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Heltorf Kapelle.JPG|mini|[[Neugotik|Neugotische]] Schlossbibliothek]]
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Das '''Schloss Heltorf''' befindet sich im [[Düsseldorf]]er Stadtteil [[Düsseldorf-Angermund|Angermund]] im Norden der Stadt am [[Angerbach (Rhein)|Angerbach]]. Es ist umgeben von einem [[Englischer Landschaftsgarten|englischen Landschaftsgarten]].
Das '''Schloss Heltorf''' befindet sich im [[Düsseldorf]]er Stadtteil [[Düsseldorf-Angermund|Angermund]] im Norden der Stadt am [[Angerbach (Rhein)|Angerbach]] und an der Stadtgrenze zu [[Duisburg]]. Es ist umgeben von einem [[Englischer Landschaftsgarten|englischen Landschaftsgarten]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das [[Schloss (Architektur)|Schloss]] wurde zur Verwaltung der land- und forstwirtschaftlichen Güter in der Umgebung gebaut. Es handelt sich um ein [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserschloss]]. Forstwirtschaft wird in der Umgebung seit dem 12. Jahrhundert betrieben.
Das [[Schloss (Architektur)|Schloss]] wurde zur Verwaltung der [[Landwirtschaft|land-]] und [[forstwirtschaft]]lichen Güter in der Umgebung gebaut. Es handelt sich um ein [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserschloss]]. Forstwirtschaft wird in der Umgebung seit dem 12. Jahrhundert betrieben.


Erstmals erwähnt wird Heltorf im 11. Jahrhundert als ''Hof Helethorpe'' im Rentenverzeichnis des Stifts [[Düsseldorf-Kaiserswerth|Kaiserswerth]].<ref>Fischer: ''Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein.'' 2004, S. 35.</ref>
Erstmals erwähnt wird Heltorf im 11. Jahrhundert als ''Hof Helethorpe'' im Rentenverzeichnis des Stifts [[Düsseldorf-Kaiserswerth|Kaiserswerth]].<ref>Fischer: ''Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein.'' 2004, S. 35.</ref>


Frühe Besitzer waren die Herren ''von Heldorp''. ''Otto von Heldorp'' wird bereits 1167 als Besitzer von Schloss Heltorf genannt.<ref>Hans Stöcker (Hrsg.): ''Zwischen Anger und Schwarzbach.'' 2. Auflage. Düsseldorf 1976, S. 19 und 192.</ref> Ferner erscheint er in der Urkunde von ca. 1189, in der Edelherr Arnold von Teveren seinen gesamten rechtsrheinischen Besitz zu Holthausen, Düsseldorf, Buscherhof, Eickenberg bei Millrath, Monheim, Himmelgeist, am Rheinufer nahe Holthausen und an der Anger für 100 Mark an [[Engelbert I. (Berg)|Engelbert von Berg]] verpfändet.<ref>Theodor Joseph Lacomblet: ''Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrhein.'' Band 1 (779-1200). Düsseldorf 1840, Urkunde 521. ([http://books.google.de/books?id=au4-AAAAcAAJ&pg=364 Google bücher]).</ref> ''Zobodonus de Heldorp'', vermutlich identisch mit dem zeitgleich erwähnten ''Albertus genannt Zobbe von Heltorf'', erscheint als Zeuge bei der Verleihung von Stadtrechten an Düsseldorf im Jahr 1288.<ref name="ferber107">Ferber: ''Die Rittergüter im Amte Angermund.'' 1893, S. 107.</ref>
Frühe Besitzer waren die Herren ''von Heldorp''. ''Otto von Heldorp'' wird bereits 1167 als Besitzer von Schloss Heltorf genannt.<ref>Hans Stöcker (Hrsg.): ''Zwischen Anger und Schwarzbach.'' 2. Auflage. Düsseldorf 1976, S. 19 und 192.</ref> Ferner erscheint er in der Urkunde von ca. 1189, in der Edelherr Arnold von Teveren seinen gesamten rechtsrheinischen Besitz zu Holthausen, Düsseldorf, Buscherhof, Eickenberg bei Millrath, Monheim, Himmelgeist, am Rheinufer nahe Holthausen und an der Anger für 100 Mark an [[Engelbert I. (Berg)|Engelbert von Berg]] verpfändet.<ref>Theodor Joseph Lacomblet: ''Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrhein.'' Band 1 (779–1200). Düsseldorf 1840, Urkunde 521. ([https://books.google.de/books?id=au4-AAAAcAAJ&pg=364 Google bücher]).</ref> ''Zobodonus de Heldorp'', vermutlich identisch mit dem zeitgleich erwähnten ''Albertus genannt Zobbe von Heltorf'', erscheint als Zeuge bei der Verleihung von Stadtrechten an Düsseldorf im Jahr 1288.<ref name="ferber107">Ferber: ''Die Rittergüter im Amte Angermund.'' 1893, S. 107.</ref>


1360 wurde Heltorf von ''Adolf von Graschaf''<ref>Die edlen Herren von Graschaf waren [[Dynast]]en und gehörten zum Hochadel. Gleichzeitig waren sie jedoch auch Lehnsmänner der [[Waldeck|Grafen von Waldeck]]. Vgl. Dr. Joh. Adolph Theodor Ludwig Varnhagen: ''Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte''. Göttingen 1825, S. 367, Fußnote x. ([http://books.google.de/books?id=oIEAAAAAcAAJ&pg=PA367 Google bücher]).</ref> und seiner Frau ''Jutta von Stein'' an ''Thomas von Lohausen genannt Troisdorf'' und dessen Frau ''Aleide von Geynhoven'' verkauft. In dieser Familie, die sich später ''von Troisdorf'' nannte, blieb Heltorf für 5 bis 6 Generationen, bis die Erbtochter Maria, Tochter des ''Sibert von Troisdorf'', es 1569 in ihre Ehe mit ''[[Wilhelm von Scheid genannt Weschpfennig]]'' einbrachte.<ref name="ferber107" />
1360 wurde Heltorf von ''Adolf von Graschaf''<ref>Die edlen Herren von Graschaf waren [[Dynast]]en und gehörten zum Hochadel. Gleichzeitig waren sie jedoch auch Lehnsmänner der [[Waldeck|Grafen von Waldeck]]. Vgl. [[Johann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen]]: ''Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte''. Göttingen 1825, S. 367, Fußnote x; {{archive.org |bub_gb_oIEAAAAAcAAJ |Blatt=367}}.</ref> und seiner Frau ''Jutta von Stein'' an ''Thomas von Lohausen genannt Troisdorf'' und dessen Frau ''Aleide von Geynhoven'' verkauft. In dieser Familie, die sich später ''von Troisdorf'' nannte, blieb Heltorf für 5 bis 6 Generationen, bis die Erbtochter Maria, Tochter des ''Sibert von Troisdorf'', es 1569 in ihre Ehe mit ''[[Wilhelm von Scheid genannt Weschpfennig]]'' einbrachte.<ref name="ferber107" />


Deren Enkelin Maria, Tochter des Herzöglichen Großhofmeisters ''[[Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig]]'' und der ''Margaretha von Tengnagel'', heiratete 1649 auf [[Haus Böckum]] in zweiter Ehe den ''Friedrich Christian [[Spee (Adelsgeschlecht)|von Spee]]''. Dadurch kam Schloss Heltorf 1662, nach dem Tod von Marias Eltern, an die Grafen von Spee, in deren Besitz es noch heute ist.<ref name="ferber107" />
Deren Enkelin Maria, Tochter des Herzöglichen Groß[[hofmeister]]s ''[[Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig]]'' und der ''Margaretha von Tengnagel'', heiratete 1649 auf [[Haus Böckum]] in zweiter Ehe den ''Friedrich Christian [[Spee (Adelsgeschlecht)|von Spee]]''. Dadurch kam Schloss Heltorf 1662, nach dem Tod von Marias Eltern, an die [[Spee (Adelsgeschlecht)|Grafen von Spee]], in deren Besitz es noch heute ist.<ref name="ferber107" />

Zu Heltorf gehörte auch das Stroetrecht (von „Stroet“ für Strauch, Gebüsch, Dickicht). Es handelte sich hierbei um das Recht, im Wald zwischen Duisburg und Düsseldorf [[Wildpferd]]e zu halten, das neben dem [[Herzogtum Berg|Herzog von Berg]] nur wenigen Rittersitzen zustand (Heltorf, [[Haus Böckum|Böckum]], [[Schloss Broich|Broich]], [[Haus zum Haus]], [[Rittersitz Groß-Winkelhausen|Groß-Winkelhausen]], [[Schloss Oefte|Oefte]] und [[Schloss Landsberg (Ratingen)|Landsberg]]).<ref>[[Walter Kordt]]: ''Die Wildpferde im Angermunder Wald – Als der Wald zwischen Düsseldorf und Duisburg noch Wildbann war&nbsp;–''. In: Bürgerverein Duisburg-Huckingen e.&nbsp;V. (Hrsg.): ''Huckinger Heimatbuch, Geschichte und Geschichten''. Band II. Duisburg 1997, S. 52–57.</ref>


== Gebäude ==
== Gebäude ==
Das Herrenhaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil nach Plänen des Essener Architekten [[Heinrich Theodor Freyse]] neu erbaut. Im Innern sind die Fresken des [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]]-Zyklus im großen Garten-Saal bemerkenswert: die ''Versöhnung Friedrichs und des Papstes zu Venedig'' und eine [[Supraporte]] sind ein Frühwerk von 1826 des Historienmalers [[Karl Stürmer (Maler)|Karl Stürmer]], den Hauptanteil an der Ausmalung des Saales übernahm [[Heinrich Mücke]] mit ''Die Aufhebung der über Heinrich den Löwen verhängten Acht auf dem Reichstag zu Erfurt'' (vollendet 1829), ''Demütigung der Mailänder'' von 1833, ''Friedrichs I. Kaiserkrönung'' und eine in [[Grisaille]] gemalte Supraporte 1837 sowie 1838 die Einzelbilder ''Der hl. Bernhard, den Kreuzzug predigend'' und ''Bischof Otto von Freising'', [[Carl Friedrich Lessing]] malte 1831 die ''Schlacht bei Iconium'' und [[Hermann Plüddemann|Hermann Freihold Plüddemann]] 1840 den ''Sturm auf Iconium durch Friedrich von Schwaben'' sowie 1841 ''Friedrichs Tod''. Daneben besitzt das Schloss eine umfangreiche Sammlung alter Bücher, die ''Gräflich von Spee’sche Bibliothek Schloß Heltorf'' im eigens 1862 von Graf Wilhelm durch den Kölner Dombaumeister [[Vincenz Statz]] erbauten turmartigen neugotischen Anbau.
Das [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] wurde Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts im [[Klassizismus|klassizistischen]] Stil nach Plänen des Essener Architekten [[Heinrich Theodor Freyse]] neu erbaut. Im Innern sind die Fresken des [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]]-Zyklus im großen Garten-Saal bemerkenswert: die ''Versöhnung Friedrichs und des Papstes zu Venedig'' und eine [[Supraporte]] sind ein Frühwerk von 1826 des Historienmalers [[Karl Stürmer (Maler)|Karl Stürmer]],<ref>{{ADB|37|51|52|Stürmer, Karl|Hermann Arthur Lier|ADB:Stürmer, Karl}}</ref> den Hauptanteil an der Ausmalung des Saales übernahm [[Heinrich Mücke]] mit ''Die Aufhebung der über Heinrich den Löwen verhängten Acht auf dem Reichstag zu Erfurt'' (vollendet 1829), ''Demütigung der Mailänder'' von 1833, ''Friedrichs&nbsp;I. Kaiserkrönung'' und eine in [[Grisaille]] gemalte Supraporte 1837 sowie 1838 die Einzelbilder ''Der hl. Bernhard, den Kreuzzug predigend'' und ''Bischof Otto von Freising'', [[Carl Friedrich Lessing]] malte 1831 die ''Schlacht bei Iconium'' und [[Hermann Plüddemann|Hermann Freihold Plüddemann]] 1840 den ''Sturm auf Iconium durch Friedrich von Schwaben'' sowie 1841 ''Friedrichs Tod''.<ref>{{Internetquelle |autor=Idis B. Hartmann |url=https://kulturstiftung.org/biographien/mucke-heinrich-karl-anton-2 |titel=Mücke, Heinrich Karl Anton |hrsg=Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen |sprache=de |abruf=2022-10-27}}</ref> Die Wandgemälde markieren einen Höhepunkt der Historienmalerei der [[Düsseldorfer Malerschule|Düsseldorfer Schule]]. Daneben besitzt das Schloss eine umfangreiche Sammlung alter Bücher, die ''Gräflich von Spee’sche Bibliothek Schloß Heltorf'' im eigens 1862 von Graf Wilhelm durch den Kölner Architekten [[Vincenz Statz]] erbauten turmartigen neugotischen Anbau.


Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich.
Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich.


In der Schlosskapelle neben dem Herrenhaus finden jeden Sonntag um 11:00 Uhr Messfeiern statt.
In der Schlosskapelle neben dem Herrenhaus finden jeden Sonntag um 11:30 Uhr Messfeiern statt.


== Schlosspark ==
== Schlosspark ==
Der Schlosspark ist als englischer Waldpark angelegt, im Zentrum liegt der Schlossweiher. Die Idee der Anlage des Garten im englischen Stil stammt von dem französischen Abbé Biarelle aus dem Jahr 1796. Ausgeführt wurde sie von [[Maximilian Friedrich Weyhe|Maximilian Weyhe]] 1803. Besonderheiten sind seinerzeit exotische Gehölze, etwa die sehenswerte zweitälteste [[Rhododendren|Rhododendronanpflanzung]] Deutschlands. Der Park nimmt eine Fläche von 54 [[Hektar]] ein. Er ist gegen Eintritt vom 1. Mai bis 31. Oktober samstags, sonntags und an Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Der Schlosspark ist als englischer Waldpark angelegt, im Zentrum liegt der Schlossweiher. Die Idee der Anlage des Gartens im englischen Stil stammt von dem französischen Abbé Biarelle aus dem Jahr 1796. Ausgeführt wurde sie von [[Maximilian Friedrich Weyhe|Maximilian Weyhe]] 1803. Besonderheiten sind seinerzeit exotische Gehölze, etwa die sehenswerte zweitälteste [[Rhododendren|Rhododendronanpflanzung]] Deutschlands. Der Park nimmt eine Fläche von 54 [[Hektar]] ein. Er ist von April bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit zugänglich.<ref>{{Internetquelle |url=https://forst-graf-spee.de/schlosspark-heltorf/ |titel=Schlosspark Heltorf |werk=Website Gräflich von Spee’sche Forstbetriebe Heltorf |abruf=2023-05-25}}</ref>


Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt um 16:00 Uhr wird im Schlosspark eine Marienfeier unter freiem Himmel mit Gästen aus den umliegenden Orten veranstaltet.<ref>[http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/hl_familie_duesseldorf/modules/news/news_0055.html Information des Erzbistums Köln zur Marienfeier]</ref>
Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt um 16:00 Uhr wird im Schlosspark eine Marienfeier unter freiem Himmel mit Gästen aus den umliegenden Orten veranstaltet.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.st-peterundpaul.de/kalender/event/628-marienfeier-im-schlosspark-heltorf-anschliessend-zusammenkunft-in-st-suitertus |text=Ankündigung der Marienfeier 2019. |wayback=20190513141921}} Pfarrei St. Peter und Paul, Ratingen.</ref>


== Land- und Forstwirtschaft ==
== Land- und Forstwirtschaft ==
Der Forstwirtschaftliche Betrieb wird auf Schloss Heltorf weiterhin fortgeführt. Die Bewirtschaftung orientiert sich dabei am Prinzip der [[Nachhaltigkeit (Forstwirtschaft)|nachhaltigen]] Bewirtschaftung. Zum Schloss gehört umfangreicher Grundbesitz in Düsseldorf und dem südlichen Ruhrgebiet.
Der forstwirtschaftliche Betrieb wird auf Schloss Heltorf weiterhin fortgeführt. Die Bewirtschaftung orientiert sich dabei am Prinzip der [[Nachhaltigkeit (Forstwirtschaft)|nachhaltigen]] Bewirtschaftung. Zum Schloss gehört umfangreicher Grundbesitz in Düsseldorf und dem südlichen Ruhrgebiet.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Heinrich Ferber: ''Die Rittergüter im Amte Angermund.'' In: ''Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein.'' 7, 1893, {{ZDB|300198-2}}, S. 100–119. ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/104687 online])
* Heinrich Ferber: ''Die Rittergüter im Amte Angermund.'' In: ''Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein.'' 7, 1893, S. 100–119; {{ZDB|300198-2}}, ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/104687 uni-duesseldorf.de])
* [[Ludger Fischer]]: ''Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein.'' Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1326-1, S. 34–35.
* [[Ludger Fischer]]: ''Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein.'' Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1326-1, S. 34–35.
* {{SammlungDunckerGrafik |Titel=Heltorf |Blatt=272 |zlb=135}}
* [http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/05/272%20Heltorf.pdf Material zu Schloss Heltorf in der Sammlung Duncker] (PDF; 235 kB) der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
* Benedikt Mauer: ''Schloss Heltorf''. In: Burgen Aufruhr – Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0234-3, S. 105–107.
* Benedikt Mauer: ''Schloss Heltorf''. In: Burgen Aufruhr – Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0234-3, S. 105–107.
* Theo Volmert: ''Rittersitze und Schlösser an der Anger.'' In: Die Quecke – Angerländer Heimatblätter, Nr. 45, September 1975, S. 1–34.
* Theo Volmert: ''Rittersitze und Schlösser an der Anger.'' In: ''Die Quecke – Angerländer Heimatblätter'', Nr. 45, September 1975, S. 1–34.
* ''Park Heltorf, 1796–1996'', Düsseldorf 1996 (broschiert).
* ''Park Heltorf, 1796–1996''. Düsseldorf 1996 (broschiert).


== Weblinks ==
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* [http://www.forst-graf-spee.de/index.htm Forstverwaltung Graf von Spee]
* [http://www.forst-graf-spee.de/index.htm Forstverwaltung Graf von Spee]
* [http://www.von-scheidt-weschpfennig.de/index.php/gueter/2-uncategorised/29-heltorf Webseite der Familie von Scheidt-Weschpfennig zu Schloss Heltorf]
* [http://www.von-scheidt-weschpfennig.de/index.php/gueter/2-uncategorised/29-heltorf Schloss Heltorf.] Website der Familie von Scheidt-Weschpfennig.
* {{DLDüsseldorf|1042}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 25. April 2024, 11:08 Uhr

Vorburg
Herrenhaus
Schloss Heltorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Neugotische Schlossbibliothek

Das Schloss Heltorf befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Angermund im Norden der Stadt am Angerbach und an der Stadtgrenze zu Duisburg. Es ist umgeben von einem englischen Landschaftsgarten.

Das Schloss wurde zur Verwaltung der land- und forstwirtschaftlichen Güter in der Umgebung gebaut. Es handelt sich um ein Wasserschloss. Forstwirtschaft wird in der Umgebung seit dem 12. Jahrhundert betrieben.

Erstmals erwähnt wird Heltorf im 11. Jahrhundert als Hof Helethorpe im Rentenverzeichnis des Stifts Kaiserswerth.[1]

Frühe Besitzer waren die Herren von Heldorp. Otto von Heldorp wird bereits 1167 als Besitzer von Schloss Heltorf genannt.[2] Ferner erscheint er in der Urkunde von ca. 1189, in der Edelherr Arnold von Teveren seinen gesamten rechtsrheinischen Besitz zu Holthausen, Düsseldorf, Buscherhof, Eickenberg bei Millrath, Monheim, Himmelgeist, am Rheinufer nahe Holthausen und an der Anger für 100 Mark an Engelbert von Berg verpfändet.[3] Zobodonus de Heldorp, vermutlich identisch mit dem zeitgleich erwähnten Albertus genannt Zobbe von Heltorf, erscheint als Zeuge bei der Verleihung von Stadtrechten an Düsseldorf im Jahr 1288.[4]

1360 wurde Heltorf von Adolf von Graschaf[5] und seiner Frau Jutta von Stein an Thomas von Lohausen genannt Troisdorf und dessen Frau Aleide von Geynhoven verkauft. In dieser Familie, die sich später von Troisdorf nannte, blieb Heltorf für 5 bis 6 Generationen, bis die Erbtochter Maria, Tochter des Sibert von Troisdorf, es 1569 in ihre Ehe mit Wilhelm von Scheid genannt Weschpfennig einbrachte.[4]

Deren Enkelin Maria, Tochter des Herzöglichen Großhofmeisters Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig und der Margaretha von Tengnagel, heiratete 1649 auf Haus Böckum in zweiter Ehe den Friedrich Christian von Spee. Dadurch kam Schloss Heltorf 1662, nach dem Tod von Marias Eltern, an die Grafen von Spee, in deren Besitz es noch heute ist.[4]

Zu Heltorf gehörte auch das Stroetrecht (von „Stroet“ für Strauch, Gebüsch, Dickicht). Es handelte sich hierbei um das Recht, im Wald zwischen Duisburg und Düsseldorf Wildpferde zu halten, das neben dem Herzog von Berg nur wenigen Rittersitzen zustand (Heltorf, Böckum, Broich, Haus zum Haus, Groß-Winkelhausen, Oefte und Landsberg).[6]

Das Herrenhaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil nach Plänen des Essener Architekten Heinrich Theodor Freyse neu erbaut. Im Innern sind die Fresken des Barbarossa-Zyklus im großen Garten-Saal bemerkenswert: die Versöhnung Friedrichs und des Papstes zu Venedig und eine Supraporte sind ein Frühwerk von 1826 des Historienmalers Karl Stürmer,[7] den Hauptanteil an der Ausmalung des Saales übernahm Heinrich Mücke mit Die Aufhebung der über Heinrich den Löwen verhängten Acht auf dem Reichstag zu Erfurt (vollendet 1829), Demütigung der Mailänder von 1833, Friedrichs I. Kaiserkrönung und eine in Grisaille gemalte Supraporte 1837 sowie 1838 die Einzelbilder Der hl. Bernhard, den Kreuzzug predigend und Bischof Otto von Freising, Carl Friedrich Lessing malte 1831 die Schlacht bei Iconium und Hermann Freihold Plüddemann 1840 den Sturm auf Iconium durch Friedrich von Schwaben sowie 1841 Friedrichs Tod.[8] Die Wandgemälde markieren einen Höhepunkt der Historienmalerei der Düsseldorfer Schule. Daneben besitzt das Schloss eine umfangreiche Sammlung alter Bücher, die Gräflich von Spee’sche Bibliothek Schloß Heltorf im eigens 1862 von Graf Wilhelm durch den Kölner Architekten Vincenz Statz erbauten turmartigen neugotischen Anbau.

Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich.

In der Schlosskapelle neben dem Herrenhaus finden jeden Sonntag um 11:30 Uhr Messfeiern statt.

Der Schlosspark ist als englischer Waldpark angelegt, im Zentrum liegt der Schlossweiher. Die Idee der Anlage des Gartens im englischen Stil stammt von dem französischen Abbé Biarelle aus dem Jahr 1796. Ausgeführt wurde sie von Maximilian Weyhe 1803. Besonderheiten sind seinerzeit exotische Gehölze, etwa die sehenswerte zweitälteste Rhododendronanpflanzung Deutschlands. Der Park nimmt eine Fläche von 54 Hektar ein. Er ist von April bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit zugänglich.[9]

Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt um 16:00 Uhr wird im Schlosspark eine Marienfeier unter freiem Himmel mit Gästen aus den umliegenden Orten veranstaltet.[10]

Land- und Forstwirtschaft

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Der forstwirtschaftliche Betrieb wird auf Schloss Heltorf weiterhin fortgeführt. Die Bewirtschaftung orientiert sich dabei am Prinzip der nachhaltigen Bewirtschaftung. Zum Schloss gehört umfangreicher Grundbesitz in Düsseldorf und dem südlichen Ruhrgebiet.

Commons: Schloss Heltorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fischer: Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein. 2004, S. 35.
  2. Hans Stöcker (Hrsg.): Zwischen Anger und Schwarzbach. 2. Auflage. Düsseldorf 1976, S. 19 und 192.
  3. Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrhein. Band 1 (779–1200). Düsseldorf 1840, Urkunde 521. (Google bücher).
  4. a b c Ferber: Die Rittergüter im Amte Angermund. 1893, S. 107.
  5. Die edlen Herren von Graschaf waren Dynasten und gehörten zum Hochadel. Gleichzeitig waren sie jedoch auch Lehnsmänner der Grafen von Waldeck. Vgl. Johann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen: Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte. Göttingen 1825, S. 367, Fußnote x; Textarchiv – Internet Archive.
  6. Walter Kordt: Die Wildpferde im Angermunder Wald – Als der Wald zwischen Düsseldorf und Duisburg noch Wildbann war –. In: Bürgerverein Duisburg-Huckingen e. V. (Hrsg.): Huckinger Heimatbuch, Geschichte und Geschichten. Band II. Duisburg 1997, S. 52–57.
  7. Hermann Arthur Lier: Stürmer, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 51 f.
  8. Idis B. Hartmann: Mücke, Heinrich Karl Anton. Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  9. Schlosspark Heltorf. In: Website Gräflich von Spee’sche Forstbetriebe Heltorf. Abgerufen am 25. Mai 2023.
  10. Ankündigung der Marienfeier 2019. (Memento vom 13. Mai 2019 im Internet Archive) Pfarrei St. Peter und Paul, Ratingen.

Koordinaten: 51° 20′ 30,5″ N, 6° 46′ 14,3″ O