„Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Verein
{{Infobox Organisation
| Name = Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
| Name = Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
| Rechtsform = [[eingetragener Verein]]
| Logo = [[File:OA20-Logo pos RGB.png|thumb|zentriert]]
| Logo = OA20-Logo pos RGB.png
| Zweck = Außenwirtschaftsförderung
| Zweck = Außenwirtschaftsförderung
| Vorsitz = [[Oliver Hermes]]<ref>https://www.oaoev.de/de/vorstand</ref>
| Vorsitz = Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser ● Stellvertretende Vorsitzende Christian Bruch und Burkhard Dahmen<ref>[https://www.ost-ausschuss.de/de/vorstand ost-ausschuss.de]</ref>
| Geschäftsführer = Michael Harms, Ute Kochlowski-Kadjaia
| Geschäftsführung = Michael Harms
| Gründungsdatum = Dezember 1952
| Gründung = Mai 2018
| Auflösung =
| Auflösungsdatum =
| Mitglieder = ca. 350 Mitglieder
| Mitgliederzahl = knapp 400 Mitglieder
| Mitarbeiter = ca. 30
| Beschäftigtenzahl = ca. 30
| Sitz = Berlin
| Sitz = Berlin
| Website = [https://www.oaoev.de/ www.oaoev.de]
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Der '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' ist ein deutscher [[Außenwirtschaftstheorie|Außenwirtschaftsverband]] zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten [[Mittel- und Osteuropa]]s, [[Südosteuropa]]s, des [[Südkaukasus]] und [[Zentralasien]]s.


Der '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' (OA) ist ein deutscher [[Außenwirtschaftstheorie|Außenwirtschaftsverband]] zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten [[Mittel- und Osteuropa]]s, [[Südosteuropa]]s, des [[Südkaukasus]] und [[Zentralasien]]s.
Zu den ca. 350 Mitgliedsunternehmen zählen Großunternehmen wie [[BASF]], [[Deutsche Bank]], [[Deutsche Bahn]], [[Linde plc|Linde]], [[Siemens]], [[Commerzbank]] oder [[HeidelbergCement]], aber auch Familienunternehmen wie [[Knauf Gips]], [[Kirchhoff Automotive]] oder [[WILO|Wilo]].<ref>[https://www.oaoev.de/index.php/mitglieder Mitgliedsunternehmen des OA]</ref> Der OAOEV wird zudem von sechs [[Spitzenverband|Spitzenverbänden]] der deutschen Wirtschaft getragen, darunter der [[Bundesverband der Deutschen Industrie|Bundesverband der Deutschen Industrie BDI]] und der Deutsche Industrie und Handelskammertag [[Deutscher Industrie- und Handelskammertag|DIHK]].

Zu den knapp 400 Mitgliedsunternehmen zählen Großunternehmen wie [[BASF]], [[Deutsche Bank]], [[Deutsche Bahn]], [[Linde plc|Linde]], [[Siemens]], [[Commerzbank]] oder [[Heidelberg Materials]], aber auch Familienunternehmen wie [[Knauf Gips]], [[Kirchhoff Automotive]] oder [[WILO|Wilo]].<ref>{{Webarchiv|url=https://www.oaoev.de/index.php/mitglieder |wayback=20200805183830 |text=Mitgliedsunternehmen des OA |archiv-bot=2024-04-06 07:50:15 InternetArchiveBot }}</ref> Der OA wird zudem von sechs [[Spitzenverband|Spitzenverbänden]] der deutschen Wirtschaft getragen, darunter der [[Bundesverband der Deutschen Industrie]] und die [[Deutsche Industrie- und Handelskammer]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Verein entstand im Mai 2018 durch Zusammenschluss der beiden Vorgängervereine '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' (gegründet 1952) und '''Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft''' (gegründet 1989). Im Juni 2020 erhielt er seinen jetzigen Namen, bis dahin hieß er ''Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft''.<ref>[https://www.ost-ausschuss.de/de/aus-ost-ausschuss-osteuropaverein-wird-ost-ausschuss Pressemitteilung des OA] zur Umbenennung.</ref>
Der Verein entstand im Mai 2018 durch Zusammenschluss der beiden Vorgängervereine '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' (gegründet 1952) und '''Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft''' (gegründet 1989). Von Mai 2018 bis Juni 2020 hieß der Verein ''Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft'', im Juni 2020 erhielt er wieder den Namen seines älteren Vorgängervereins.<ref>[https://www.ost-ausschuss.de/de/aus-ost-ausschuss-osteuropaverein-wird-ost-ausschuss Pressemitteilung des OA] zur Umbenennung.</ref>


=== Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ===
=== Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ===
Der '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' war die erste Regionalinitiative der Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. Der Ost-Ausschuss wurde 1952 auf Anregung von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard von wirtschaftspolitischen Spitzenverbänden wie dem BDI, dem DIHK und dem [[Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen|BGA]] gegründet. Hauptaufgabe war die Vertretung und Unterstützung der westdeutschen Wirtschaft in der Sowjetunion und in den durch sie kontrollierten [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW-Staaten]]. Bis zur Gründung des [[Asien-Pazifik Ausschuss der deutschen Wirtschaft|Asien-Pazifik Ausschusses]] (APA) war der Ost-Ausschuss auch für [[China]], die [[Mongolei]], [[Vietnam]] und [[Nordkorea]] zuständig.<ref>{{Literatur |Autor=Sven Jüngerkes |Hrsg= |Titel=Diplomaten der Wirtschaft. Die Geschichte des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft |Auflage= |Verlag=fibre |Ort=Osnabrück |Datum=2012 |ISBN=978-3-938400-81-4 |Seiten=}}</ref> Erster Vorsitzender des Ost-Ausschusses war [[Hans Reuter (Industrieller)|Hans Reuter]] (1952–1955). Er wurde abgelöst von [[Otto Wolff von Amerongen]], der den Ost-Ausschuss von 1955 bis zum Jahr 2000 leitete. In die Amtszeit von Wolff von Amerongen fielen der Abschluss der ersten Handelsverträge der Bundesrepublik mit Rumänien (1956), China (1957) und der Sowjetunion (1958), sowie ab 1970 die [[Deutsch-sowjetische Röhren-Erdgas-Geschäfte|Erdgas-Röhren-Geschäfte]] mit der Sowjetunion. Nachfolger Wolff von Amerongens waren [[Klaus Mangold]] (2000 – 2010), [[Eckhard Cordes]] (2010 – 2015) und [[Wolfgang Büchele]] (2015 – 2018). Seit der Verschmelzung des Ost-Ausschusses mit dem Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft im Mai 2018 ist Büchele erster Vorsitzender der gemeinsamen Regionalinitiative.
Der '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' war die erste Regionalinitiative der Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. Der Ost-Ausschuss wurde 1952 auf Anregung von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard von wirtschaftspolitischen Spitzenverbänden wie dem BDI, dem DIHK und dem [[Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen|BGA]] gegründet. Hauptaufgabe war die Vertretung und Unterstützung der westdeutschen Wirtschaft in der Sowjetunion und in den durch sie kontrollierten [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW-Staaten]]. Bis zur Gründung des [[Asien-Pazifik Ausschuss der deutschen Wirtschaft|Asien-Pazifik Ausschusses]] (APA) war der Ost-Ausschuss auch für [[China]], die [[Mongolei]], [[Vietnam]] und [[Nordkorea]] zuständig.<ref>{{Literatur |Autor=Sven Jüngerkes |Hrsg= |Titel=Diplomaten der Wirtschaft. Die Geschichte des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft |Verlag=fibre |Ort=Osnabrück |Datum=2012 |ISBN=978-3-938400-81-4}}</ref> Erster Vorsitzender des Ost-Ausschusses war [[Hans Reuter (Industrieller)|Hans Reuter]] (1952–1955). Er wurde abgelöst von [[Otto Wolff von Amerongen]], der den Ost-Ausschuss von 1955 bis zum Jahr 2000 leitete. In die Amtszeit von Wolff von Amerongen fielen der Abschluss der ersten Handelsverträge der Bundesrepublik mit Rumänien (1956), China (1957) und der Sowjetunion (1958), sowie ab 1970 die [[Deutsch-sowjetische Röhren-Erdgas-Geschäfte|Erdgas-Röhren-Geschäfte]] mit der Sowjetunion. Nachfolger Wolff von Amerongens waren [[Klaus Mangold]] (2000–2010), [[Eckhard Cordes]] (2010–2015) und [[Wolfgang Büchele]] (2015–2018). Nach der Verschmelzung des Ost-Ausschusses mit dem Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft im Mai 2018 war Büchele erster Vorsitzender der gemeinsamen Regionalinitiative.


=== Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft ===
=== Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft ===
Der '''Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft''' wurde am 20. November 1989 von westdeutschen Kaufleuten in Berlin und Hamburg gegründet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.osteuropaverein.org/ueber-uns/geschichte/ |text=Archivierte Kopie |wayback=20180318083020 |archiv-bot=2019-05-05 14:08:28 InternetArchiveBot}}</ref> Er übernahm dabei Strukturen und Mitglieder des [[Handelsverein]]s als Vorgängerorganisation. Der 1968 in Bremen gegründete Handelsverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, westdeutschen Unternehmen den wirtschaftlichen Austausch mit Ländern des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe]] zu erleichtern. Nach dem [[Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] ging im November 1989 unter der Führung des Berlin-Beauftragten der deutschen Wirtschaft Henner Geldmacher und des späteren Präsidenten der Treuhandanstalt [[Detlev Rohwedder]] aus dieser Organisation der Osteuropa-Verein hervor.<ref>Geldmacher, Henner: ''Die Chronik des Ost- und Mitteleuropa Vereins e.V. 1989 bis 1999'', in: Geldmacher/Busche (Hrsg.): ''Ost- und Mitteleuropa als Partner der deutschen Wirtschaft'', Münster 1999, S. 233 ff.</ref>
Der '''Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft''' wurde am 20. November 1989 von westdeutschen Kaufleuten in Berlin und Hamburg gegründet.<ref>{{Internetquelle |autor=Osteuropaverein |url=http://www.osteuropaverein.org/ |titel=Geschichte |datum=2014 |abruf=2022-02-10 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180318083020/http://www.osteuropaverein.org/ueber-uns/geschichte/ |archiv-datum=2018-03-18 |offline=ja |archiv-bot=2022-12-24 12:26:19 InternetArchiveBot }}</ref> Er übernahm dabei Strukturen und Mitglieder des [[Handelsverein]]s als Vorgängerorganisation. Der 1968 in Bremen gegründete Handelsverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, westdeutschen Unternehmen den wirtschaftlichen Austausch mit Ländern des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe]] zu erleichtern. Nach dem [[Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] ging im November 1989 unter der Führung des Berlin-Beauftragten der deutschen Wirtschaft Henner Geldmacher und des späteren Präsidenten der Treuhandanstalt [[Detlev Rohwedder]] aus dieser Organisation der Osteuropa-Verein hervor.<ref>Henner Geldmacher: ''Die Chronik des Ost- und Mitteleuropa Vereins e.&nbsp;V. 1989 bis 1999.'' In: Geldmacher/Busche (Hrsg.): ''Ost- und Mitteleuropa als Partner der deutschen Wirtschaft.'' Münster 1999, S. 233 ff.</ref>


Der Verein benannte sich später in Ost- und Mitteleuropa Verein (OMV) um, bis er 2014 zu seinem ersten Namen zurückkehrte.<ref>{{Internetquelle |url=https://owc.de/2014/09/08/namensaenderung-aus-omv-wird-osteuropaverein-der-deutschen-wirtschaft/ |titel=Namensänderung: Aus OMV wird Osteuropaverein {{!}} owc.de |abruf=2019-04-03}}</ref>
Der Verein benannte sich später in Ost- und Mitteleuropa Verein (OMV) um, bis er 2014 zu seinem ersten Namen zurückkehrte.<ref>{{Internetquelle |url=https://owc.de/2014/09/08/namensaenderung-aus-omv-wird-osteuropaverein-der-deutschen-wirtschaft/ |titel=Namensänderung: Aus OMV wird Osteuropaverein {{!}} owc.de |abruf=2019-04-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190327090636/https://owc.de/2014/09/08/namensaenderung-aus-omv-wird-osteuropaverein-der-deutschen-wirtschaft/ |archiv-datum=2019-03-27 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-06 07:50:15 InternetArchiveBot }}</ref>

=== Beziehungen zu Russland ===
Der Ost-Ausschuss setzte sich seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und auch nach der russischen [[Annexion der Krim 2014]] stark für vertiefte wirtschaftliche Beziehungen mit Russland ein.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Matthew Karnitschnig, Nette Nöstlinger |url=https://www.politico.eu/article/germany-inc-played-russian-roulette-and-lost-ukraine-war-energy-gas-trade/ |titel=How Germany Inc. played Russian roulette — and lost |werk=[[Politico]] |datum=2022-04-13 |sprache=en-US |abruf=2022-04-13}}</ref> Unter anderem forderte sein Vorsitzender [[Wolfgang Büchele]] 2016 während der [[Russischer Militäreinsatz in Syrien|russischen Intervention in Syrien]] ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Russland, und der Ost-Ausschuss war ein starker Unterstützer des Projekts [[Nord Stream|Nord Stream 2]] zum Bau einer weiteren Gaspipeline zwischen Deutschland und Russland.<ref name=":0" /> Der Ost-Ausschuss und seine Mitglieder vertraten auch an der jährlichen [[Münchner Sicherheitskonferenz]] jeweils russlandfreundliche Positionen, und der Verein organisierte bis 2022 ein sehr begehrtes jährliches Treffen deutscher Wirtschaftsführer mit Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]].<ref name=":0" /> Nach der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion der Ukraine]] 2022 bekannte sich der Ost-Ausschuss indes zu den danach ergriffenen westlichen [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen]] und verurteilte die Invasion.<ref name=":0" /> Der Ost-Ausschuss positionierte sich in einer Pressemitteilung gegen Visa-Beschränkungen für russische Staatsbürger und begrüßte, dass die EU weiterhin Sektoren wie das Gesundheitswesen und die Landwirtschaft von Sanktionen ausgenommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/deutscher-osthandel-verzeichnet-neuen-hoechstwert |titel=Deutscher Osthandel verzeichnet neuen Höchstwert |hrsg=Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (ost-ausschuss.de) |datum=2022-08-22 |abruf=2022-09-10}}</ref>


== Aufgaben ==
== Aufgaben ==


Der '''Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft''' ist die Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft für 29 Länder in [[Mittel- und Osteuropa]], [[Südosteuropa]], im [[Südkaukasus]] und [[Zentralasien]]. Der Ost-Ausschuss steht seinen Mitgliedsunternehmen zur Flankierung von Projekten, zur Vermittlung von Kontakten sowie für Fragen zum Markteinstieg zur Verfügung. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und ist politisch unabhängig, kooperiert aber sehr eng mit der Bundesregierung und steht im regelmäßigen Austausch mit den Regierungen seiner 29 Partnerländer. Zu seinen wirtschaftspolitischen Zielen gehört der Abbau von Handels-, Investitions- und Visaschranken, die Förderung von Rechtssicherheit und Compliance, transparente Ausschreibungsbedingungen, die generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen der deutschen Unternehmen in den Partnerländern sowie die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums. Der Verein bemüht sich zudem um einen praktischen Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedsunternehmen. Der Verband vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in zahlreichen bilateralen Arbeitsgruppen, organisiert Delegationsreisen und Konferenzen. Zu den Gremien des Verbandes gehören 7 Arbeitskreise zu Ländern und Regionen (Belarus, Mittelosteuropa, Russland, Südkaukasus, Südosteuropa, Ukraine und Zentralasien) sowie fünf Arbeitskreise zu Branchen (Agrarwirtschaft, Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft, Logistik/Verkehrsinfrastruktur, Urbane Infrastruktur/Energieeffizienz).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oaoev.de/index.php/de/uber-uns |titel=Über uns {{!}} Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |sprache=de |abruf=2019-03-26}}</ref>
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist die Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft für 29 Länder in [[Mittel- und Osteuropa]], [[Südosteuropa]], im [[Südkaukasus]] und [[Zentralasien]]. Der Ost-Ausschuss steht seinen Mitgliedsunternehmen zur Flankierung von Projekten, zur Vermittlung von Kontakten sowie für Fragen zum Markteinstieg zur Verfügung. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und ist politisch unabhängig, kooperiert aber sehr eng mit der Bundesregierung und steht im regelmäßigen Austausch mit den Regierungen seiner 29 Partnerländer. Zu seinen wirtschaftspolitischen Zielen gehört der Abbau von Handels-, Investitions- und Visaschranken, die Förderung von Rechtssicherheit und Compliance, transparente Ausschreibungsbedingungen, die generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen der deutschen Unternehmen in den Partnerländern sowie die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums. Der Verein bemüht sich zudem um einen praktischen Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedsunternehmen. Der Verband vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in zahlreichen bilateralen Arbeitsgruppen, organisiert Delegationsreisen und Konferenzen. Zu den Gremien des Verbandes gehören 7 Arbeitskreise zu Ländern und Regionen (Belarus, Mittelosteuropa, Russland, Südkaukasus, Südosteuropa, Ukraine und Zentralasien) sowie fünf Arbeitskreise zu Branchen (Agrarwirtschaft, Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft, Logistik/Verkehrsinfrastruktur, Urbane Infrastruktur/Energieeffizienz).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oaoev.de/index.php/de/uber-uns |titel=Über uns {{!}} Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |sprache=de |abruf=2019-03-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200806192842/https://www.oaoev.de/index.php/de/uber-uns |archiv-datum=2020-08-06 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-06 07:50:15 InternetArchiveBot }}</ref>


Der Verein gibt regelmäßig Publikationen heraus (monatlich: Newsletter; zweimonatlich: "Osteuropa Informationen"; jährlich: "Mittel- Osteuropa Jahrbuch").<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oaoev.de/publikationen |titel=Publikationen {{!}} Ost-Ausschuss - Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft |abruf=2019-04-03}}</ref> Außerdem führt er Konferenzen, Seminare und Unternehmerreisen durch. Neben kleineren Veranstaltungen werden jedes Jahr drei große Mitgliederevents organisiert: Neujahrsempfang (Januar/Februar), Jahresveranstaltung mit Mitgliederversammlung (Sommer), Osteuropa-Wirtschaftstag (Herbst). Zu den Gästen der Veranstaltungen gehörten neben den Mitgliedern auch Mitglieder der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags sowie Präsidenten, Ministerpräsidenten, Minister und Botschafter der Gastländer.
Der Verein gibt regelmäßig mehrere Publikationsreihen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/publikationen |titel=Publikationen |hrsg=Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |werk=ost-ausschuss.de |abruf=2022-09-11}}</ref> heraus, darunter die zweimonatlich erscheinenden ‚Ost-Ausschuss Informationen‘<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/ost-ausschuss-informationen-0 |titel=Ost-Ausschuss Informationen |hrsg=Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |werk=ost-ausschuss.de |abruf=2022-09-11}}</ref>, den monatlich erscheinenden ‚Newsletter‘<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/Newsletter |titel=Newsletter |hrsg=Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |werk=ost-ausschuss.de |abruf=2022-09-11}}</ref> und das jährlich erscheinende ‚Mittel- und Osteuropa Jahrbuch‘<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/mittel-und-osteuropa-jahrbuch |titel=Mittel- und Osteuropa Jahrbuch |hrsg=Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft |werk=ost-ausschuss.de |abruf=2022-09-11}}</ref>. Außerdem führt er Konferenzen, Seminare und Unternehmerreisen durch. Neben kleineren Veranstaltungen werden jedes Jahr drei große Mitgliederevents organisiert: Neujahrsempfang (Januar/Februar), Jahresveranstaltung mit Mitgliederversammlung (Sommer), Osteuropa-Wirtschaftstag (Herbst). Zu den Gästen der Veranstaltungen gehörten neben den Mitgliedern auch Mitglieder der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags sowie Präsidenten, Ministerpräsidenten, Minister und Botschafter der Gastländer.


== Organisation ==
== Organisation ==
Der gemeinnützige Verein betreibt eine Geschäftsstelle in Berlin und hat eine Außenstelle in Hamburg. Die Ausrichtung der Verbandsaktivitäten wird vom Vorstand und Präsidium und von der Mitgliederversammlung bestimmt. Ehrenamtlicher Vorsitzender des neunköpfigen Vorstands ist seit 2018 Wolfgang Büchele. Schatzmeister ist satzungsgemäß der jeweilige BDI-Hauptgeschäftsführer. Dem Vorstand zur Seite steht ein Präsidium, das aus rund 30 Vertretern wichtiger Mitgliedsunternehmen besteht. Hauptamtliche Geschäftsführer sind Michael Harms (Vorsitzender der Geschäftsführung) und Ute Kochlowski-Kadjaia. Die rund 25 Mitarbeiter in der Berliner Geschäftsstelle in der Gertraudenstraße 20 verteilen sich auf insgesamt fünf Regionaldirektionen (Mittelosteuropa, Osteuropa, Russland, Südosteuropa und Zentralasien), sowie auf Abteilungen für Presse und Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Personal. Das Büro in der Hamburger Ferdinandstraße 36 dient mit einer Mitarbeiterin insbesondere der Betreuung von Mitgliedsunternehmen im norddeutschen Raum und für die inhaltliche Betreuung der Themen Logistik/Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitswirtschaft.
Der Verein betreibt eine Geschäftsstelle in Berlin und hat eine Außenstelle in Hamburg. Die Ausrichtung der Verbandsaktivitäten wird vom Vorstand und Präsidium und von der Mitgliederversammlung bestimmt. Ehrenamtlicher Vorsitzender des neunköpfigen Vorstands war von September 2019 bis Mai 2022 [[Oliver Hermes]]. Schatzmeister ist satzungsgemäß der jeweilige BDI-Hauptgeschäftsführer. Dem Vorstand zur Seite steht ein Präsidium, das aus rund 30 Vertretern wichtiger Mitgliedsunternehmen besteht. Hauptamtlicher Geschäftsführer ist Michael Harms. Die rund 29 Mitarbeiter in der Berliner Geschäftsstelle in der Gertraudenstraße 20 verteilen sich auf insgesamt fünf Regionaldirektionen (Mittelosteuropa, Osteuropa, Russland, Südosteuropa und Zentralasien), sowie auf Abteilungen für Presse und Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Personal. Das Büro in Hamburg dient der Betreuung von Mitgliedsunternehmen im norddeutschen Raum und für die inhaltliche Betreuung der Themen Logistik/Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitswirtschaft.


Im Mai 2022 legte Oliver Hermes den Vorsitz des Ost-Ausschusses mit Wirkung vom 1. Juni 2022 nieder.<ref name="oh">{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/oliver-hermes-legt-vorsitz-des-ost-ausschusses-nieder |titel=Oliver Hermes legt Vorsitz des Ost-Ausschusses nieder |werk=Pressemitteilung (ostausschuss.de) |datum=2022-05-03 |abruf=2022-06-28}}</ref> Die Wahl eines neuen Vorsitzenden war für die Jahresmitgliederversammlung am 8. Juni 2022 geplant.<ref name="oh" /> Seit Juni 2023 ist [[Cathrina Claas-Mühlhäuser]] die neue Vorsitzende.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ost-ausschuss.de/de/pm-neuer-vorsitz |titel=Ost-Ausschuss mit neuer Spitze |werk=Webseite (ostausschuss.de) |abruf=2024-02-28}}</ref>
== Weblinks ==


== Weblinks ==
*[https://www.oaoev.de/ Offizielle Website]
* [https://www.oaoev.de/ Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft]
<!-- WP:WEB: "vom Feinsten" >> das hier sieht aus wie ein Pressespiegel * http://www.wiwo.de/politik/ausland/russland-in-der-krise-putins-teure-eskapaden/10280140.html
* http://www.rp-online.de/politik/russland-schadet-sich-selbst-aid-1.4522877
* https://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article130920948/Kiew-rueckt-naeher.html
* http://www.theeuropean.de/marcus-felsner/8822-chancen-fuer-die-deutsche-wirtschaft-im-osten
* http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/konferenz-deutschland-will-balkan-staaten-an-eu-heranfuehren/10621728.html
* http://www.deutschlandfunk.de/westbalkankonferenz-die-eu-will-sich-erweitern.1783.de.html?dram:article_id=295941
* {{YouTube |id=2Zr6kb13GgI |titel=Wirtschaft und Handel im Osten Europas (Europazeit)}} (Interview bei [[TV Berlin]])
* http://www.wiwo.de/politik/europa/marcus-felsner-es-geht-nicht-nur-ums-geld/10894058.html -->


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Wirtschaft (Europa)]]
[[Kategorie:Wirtschaft (Europa)]]

Version vom 4. Juli 2024, 15:44 Uhr

Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung Dezember 1952
Sitz Berlin
Zweck Außenwirtschaftsförderung
Vorsitz Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser ● Stellvertretende Vorsitzende Christian Bruch und Burkhard Dahmen[1]
Geschäftsführung Michael Harms
Beschäftigte ca. 30
Mitglieder knapp 400 Mitglieder
Website www.ost-ausschuss.de

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) ist ein deutscher Außenwirtschaftsverband zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten Mittel- und Osteuropas, Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens.

Zu den knapp 400 Mitgliedsunternehmen zählen Großunternehmen wie BASF, Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Linde, Siemens, Commerzbank oder Heidelberg Materials, aber auch Familienunternehmen wie Knauf Gips, Kirchhoff Automotive oder Wilo.[2] Der OA wird zudem von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft getragen, darunter der Bundesverband der Deutschen Industrie und die Deutsche Industrie- und Handelskammer.

Geschichte

Der Verein entstand im Mai 2018 durch Zusammenschluss der beiden Vorgängervereine Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (gegründet 1952) und Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (gegründet 1989). Von Mai 2018 bis Juni 2020 hieß der Verein Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft, im Juni 2020 erhielt er wieder den Namen seines älteren Vorgängervereins.[3]

Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft war die erste Regionalinitiative der Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. Der Ost-Ausschuss wurde 1952 auf Anregung von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard von wirtschaftspolitischen Spitzenverbänden wie dem BDI, dem DIHK und dem BGA gegründet. Hauptaufgabe war die Vertretung und Unterstützung der westdeutschen Wirtschaft in der Sowjetunion und in den durch sie kontrollierten RGW-Staaten. Bis zur Gründung des Asien-Pazifik Ausschusses (APA) war der Ost-Ausschuss auch für China, die Mongolei, Vietnam und Nordkorea zuständig.[4] Erster Vorsitzender des Ost-Ausschusses war Hans Reuter (1952–1955). Er wurde abgelöst von Otto Wolff von Amerongen, der den Ost-Ausschuss von 1955 bis zum Jahr 2000 leitete. In die Amtszeit von Wolff von Amerongen fielen der Abschluss der ersten Handelsverträge der Bundesrepublik mit Rumänien (1956), China (1957) und der Sowjetunion (1958), sowie ab 1970 die Erdgas-Röhren-Geschäfte mit der Sowjetunion. Nachfolger Wolff von Amerongens waren Klaus Mangold (2000–2010), Eckhard Cordes (2010–2015) und Wolfgang Büchele (2015–2018). Nach der Verschmelzung des Ost-Ausschusses mit dem Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft im Mai 2018 war Büchele erster Vorsitzender der gemeinsamen Regionalinitiative.

Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft

Der Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft wurde am 20. November 1989 von westdeutschen Kaufleuten in Berlin und Hamburg gegründet.[5] Er übernahm dabei Strukturen und Mitglieder des Handelsvereins als Vorgängerorganisation. Der 1968 in Bremen gegründete Handelsverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, westdeutschen Unternehmen den wirtschaftlichen Austausch mit Ländern des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe zu erleichtern. Nach dem Fall der Berliner Mauer ging im November 1989 unter der Führung des Berlin-Beauftragten der deutschen Wirtschaft Henner Geldmacher und des späteren Präsidenten der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder aus dieser Organisation der Osteuropa-Verein hervor.[6]

Der Verein benannte sich später in Ost- und Mitteleuropa Verein (OMV) um, bis er 2014 zu seinem ersten Namen zurückkehrte.[7]

Beziehungen zu Russland

Der Ost-Ausschuss setzte sich seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und auch nach der russischen Annexion der Krim 2014 stark für vertiefte wirtschaftliche Beziehungen mit Russland ein.[8] Unter anderem forderte sein Vorsitzender Wolfgang Büchele 2016 während der russischen Intervention in Syrien ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Russland, und der Ost-Ausschuss war ein starker Unterstützer des Projekts Nord Stream 2 zum Bau einer weiteren Gaspipeline zwischen Deutschland und Russland.[8] Der Ost-Ausschuss und seine Mitglieder vertraten auch an der jährlichen Münchner Sicherheitskonferenz jeweils russlandfreundliche Positionen, und der Verein organisierte bis 2022 ein sehr begehrtes jährliches Treffen deutscher Wirtschaftsführer mit Präsident Putin.[8] Nach der russischen Invasion der Ukraine 2022 bekannte sich der Ost-Ausschuss indes zu den danach ergriffenen westlichen Sanktionen und verurteilte die Invasion.[8] Der Ost-Ausschuss positionierte sich in einer Pressemitteilung gegen Visa-Beschränkungen für russische Staatsbürger und begrüßte, dass die EU weiterhin Sektoren wie das Gesundheitswesen und die Landwirtschaft von Sanktionen ausgenommen habe.[9]

Aufgaben

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist die Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft für 29 Länder in Mittel- und Osteuropa, Südosteuropa, im Südkaukasus und Zentralasien. Der Ost-Ausschuss steht seinen Mitgliedsunternehmen zur Flankierung von Projekten, zur Vermittlung von Kontakten sowie für Fragen zum Markteinstieg zur Verfügung. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und ist politisch unabhängig, kooperiert aber sehr eng mit der Bundesregierung und steht im regelmäßigen Austausch mit den Regierungen seiner 29 Partnerländer. Zu seinen wirtschaftspolitischen Zielen gehört der Abbau von Handels-, Investitions- und Visaschranken, die Förderung von Rechtssicherheit und Compliance, transparente Ausschreibungsbedingungen, die generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen der deutschen Unternehmen in den Partnerländern sowie die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums. Der Verein bemüht sich zudem um einen praktischen Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedsunternehmen. Der Verband vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in zahlreichen bilateralen Arbeitsgruppen, organisiert Delegationsreisen und Konferenzen. Zu den Gremien des Verbandes gehören 7 Arbeitskreise zu Ländern und Regionen (Belarus, Mittelosteuropa, Russland, Südkaukasus, Südosteuropa, Ukraine und Zentralasien) sowie fünf Arbeitskreise zu Branchen (Agrarwirtschaft, Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft, Logistik/Verkehrsinfrastruktur, Urbane Infrastruktur/Energieeffizienz).[10]

Der Verein gibt regelmäßig mehrere Publikationsreihen[11] heraus, darunter die zweimonatlich erscheinenden ‚Ost-Ausschuss Informationen‘[12], den monatlich erscheinenden ‚Newsletter‘[13] und das jährlich erscheinende ‚Mittel- und Osteuropa Jahrbuch‘[14]. Außerdem führt er Konferenzen, Seminare und Unternehmerreisen durch. Neben kleineren Veranstaltungen werden jedes Jahr drei große Mitgliederevents organisiert: Neujahrsempfang (Januar/Februar), Jahresveranstaltung mit Mitgliederversammlung (Sommer), Osteuropa-Wirtschaftstag (Herbst). Zu den Gästen der Veranstaltungen gehörten neben den Mitgliedern auch Mitglieder der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags sowie Präsidenten, Ministerpräsidenten, Minister und Botschafter der Gastländer.

Organisation

Der Verein betreibt eine Geschäftsstelle in Berlin und hat eine Außenstelle in Hamburg. Die Ausrichtung der Verbandsaktivitäten wird vom Vorstand und Präsidium und von der Mitgliederversammlung bestimmt. Ehrenamtlicher Vorsitzender des neunköpfigen Vorstands war von September 2019 bis Mai 2022 Oliver Hermes. Schatzmeister ist satzungsgemäß der jeweilige BDI-Hauptgeschäftsführer. Dem Vorstand zur Seite steht ein Präsidium, das aus rund 30 Vertretern wichtiger Mitgliedsunternehmen besteht. Hauptamtlicher Geschäftsführer ist Michael Harms. Die rund 29 Mitarbeiter in der Berliner Geschäftsstelle in der Gertraudenstraße 20 verteilen sich auf insgesamt fünf Regionaldirektionen (Mittelosteuropa, Osteuropa, Russland, Südosteuropa und Zentralasien), sowie auf Abteilungen für Presse und Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Personal. Das Büro in Hamburg dient der Betreuung von Mitgliedsunternehmen im norddeutschen Raum und für die inhaltliche Betreuung der Themen Logistik/Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitswirtschaft.

Im Mai 2022 legte Oliver Hermes den Vorsitz des Ost-Ausschusses mit Wirkung vom 1. Juni 2022 nieder.[15] Die Wahl eines neuen Vorsitzenden war für die Jahresmitgliederversammlung am 8. Juni 2022 geplant.[15] Seit Juni 2023 ist Cathrina Claas-Mühlhäuser die neue Vorsitzende.[16]

Einzelnachweise

  1. ost-ausschuss.de
  2. Mitgliedsunternehmen des OA (Memento des Originals vom 5. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oaoev.de
  3. Pressemitteilung des OA zur Umbenennung.
  4. Sven Jüngerkes: Diplomaten der Wirtschaft. Die Geschichte des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. fibre, Osnabrück 2012, ISBN 978-3-938400-81-4.
  5. Osteuropaverein: Geschichte. 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2018; abgerufen am 10. Februar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.osteuropaverein.org
  6. Henner Geldmacher: Die Chronik des Ost- und Mitteleuropa Vereins e. V. 1989 bis 1999. In: Geldmacher/Busche (Hrsg.): Ost- und Mitteleuropa als Partner der deutschen Wirtschaft. Münster 1999, S. 233 ff.
  7. Namensänderung: Aus OMV wird Osteuropaverein | owc.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 3. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/owc.de
  8. a b c d Matthew Karnitschnig, Nette Nöstlinger: How Germany Inc. played Russian roulette — and lost. In: Politico. 13. April 2022, abgerufen am 13. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  9. Deutscher Osthandel verzeichnet neuen Höchstwert. Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (ost-ausschuss.de), 22. August 2022, abgerufen am 10. September 2022.
  10. Über uns | Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2020; abgerufen am 26. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oaoev.de
  11. Publikationen. In: ost-ausschuss.de. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, abgerufen am 11. September 2022.
  12. Ost-Ausschuss Informationen. In: ost-ausschuss.de. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, abgerufen am 11. September 2022.
  13. Newsletter. In: ost-ausschuss.de. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, abgerufen am 11. September 2022.
  14. Mittel- und Osteuropa Jahrbuch. In: ost-ausschuss.de. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, abgerufen am 11. September 2022.
  15. a b Oliver Hermes legt Vorsitz des Ost-Ausschusses nieder. In: Pressemitteilung (ostausschuss.de). 3. Mai 2022, abgerufen am 28. Juni 2022.
  16. Ost-Ausschuss mit neuer Spitze. In: Webseite (ostausschuss.de). Abgerufen am 28. Februar 2024.