„Theologische Hochschule Reutlingen“ – Versionsunterschied

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Universidade Metodista de São Paulo: Namen der Hochschule berichtigt
 
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Die '''Theologische Hochschule Reutlingen''' (THR) ist eine ökumenisch und international ausgerichtete, [[Kirchliche Hochschule|staatlich anerkannte Hochschule]]. Sie ist in der Trägerschaft der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]] in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Teil der weltweiten [[Evangelisch-methodistische Kirche|United Methodist Church]] ist.
{{Bilderwunsch|hier}}

Die '''Theologische Hochschule Reutlingen''' (THR) ist eine [[Kirchliche Hochschule|staatlich anerkannte Fachhochschule]] und die Ausbildungsstätte der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]] für Pastoren und weitere Mitarbeiter im Dienst der inneren und äußeren Mission.
== Hochschule ==
Als staatlich anerkannte Hochschule nimmt die Theologische Hochschule Reutlingen einen allgemeinen Bildungsauftrag in Kirche und Gesellschaft wahr und orientiert sich in Forschung, Lehre und Dienstleistung an den entsprechenden Standards.

Sie ist eine [[Ökumenische Bewegung|ökumenisch]] und international ausgerichtete Hochschule. Als solche pflegt sie vielfältige Beziehungen zu Hochschulen und Kirchen in aller Welt. Das Bildungsangebot gilt Studierenden aus allen Kirchen und Kulturen.

Sie ist die Theologische Hochschule der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Teil der weltweiten United Methodist Church ist. Als solche bildet sie seit 1858 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieser Kirche und trägt als theologisches Kompetenzzentrum in Europa zu ihrer Entwicklung und Profilierung bei. Ihr Leitspruch lautet „gelebter Glaube - befreites Denken - tätige Liebe“.<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftsrat |url=https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1007-11.pdf |titel=Stellungnahme zur Reakkreditierung der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) |werk= |hrsg= |datum=2011-01-28 |zugriff=2017-12-22 |sprache=}}</ref>

Die Hochschule wurde am 28. Januar 2005 akkreditiert und 2011 für weitere 10 Jahre reakkreditiert.<ref>Vgl. [http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1007-11.pdf Stellungnahme des Wissenschaftsrates zur Reakkreditierung der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR)] (PDF 371 kB)</ref> Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, [[Peter Strohschneider|Professor Peter Strohschneider]], unterstreicht die Reakkreditierung folgendermaßen: „Das Studium wird dem im Leitbild formulierten Anspruch, eine praxisorientierte und zugleich wissenschaftlich fundierte theologische Ausbildung zu bieten, in beiden Studiengängen gerecht. Das hervorragende Betreuungsverhältnis ermöglicht eine intensive fachliche Begleitung der Studierenden. Besonders gewürdigt wurden auch die vielfältigen Kooperationsbeziehungen mit Bildungseinrichtungen im In- und Ausland.“<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftsrat |url=https://idw-online.de/de/news406829 |titel=Pressemitteilung des Wissenschaftsrat vom 31.01.2011: Vier Entscheidungen im Verfahren der institutionellen Akkreditierung |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2017-12-22 |sprache=de}}</ref>


== Lehrangebot ==
== Lehrangebot ==
[[Datei:THR Gebäude.jpg|alternativtext=|mini|Blick über das Lehrgebäude rechts auf das historische Gebäude Haus Schmepp mit einigen der Studierendenwohnungen und der Mensa.]]
Es werden die Studiengänge Theologie (Bachelor) und Theologie (Master) angeboten.
=== Theologie (Bachelor und Master) ===
Das Studienangebot umfasst einen berufsqualifizierenden Bachelorstudiengang „Theologie“ und einen konsekutiven Masterstudiengang „Theologie“. Beide Studiengänge sind akkreditiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftsrat |url=https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/hginfo_0511-Reutlingen.pdf |titel=Hintergrundinformation Theologische Hochschule Reutlingen (THR) |werk= |hrsg= |datum=2011-01-30 |zugriff=2017-12-22 |sprache=}}</ref>

Der Bachelorstudiengang dient dem Erwerb grundlegender Kenntnisse der wissenschaftlichen Theologie und weiterer außerfachlicher und praktischer Qualifikationen. Er qualifiziert für eine Tätigkeit als Diakonin oder Diakon sowie für andere Arbeitsfelder innerhalb und außerhalb der Kirche.

Mit dem Studienjahr 2020/2021 bietet die Hochschule den Studienschwerpunkt "Soziale Arbeit und Diakonie" in den theologischen Studiengängen an, der zu einem auf sieben Semester angelegten Bachelorstudiengang mit einem berufsqualifizierenden Abschluss in Sozialer Arbeit ausgebaut wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.th-reutlingen.de/de/schwerpunkt-soziale-arbeit-und-diakonie.html |titel=Schwerpunkt Soziale Arbeit und Diakonie |abruf=2020-06-15}}</ref>

Der Masterstudiengang vermittelt vertiefte theologische Kenntnisse sowie zusätzliche außerfachliche und praktische Kompetenzen. Er qualifiziert für den pastoralen Dienst und andere leitende Tätigkeiten in Kirche und Gesellschaft.


Das Studium umfasst folgende Fächer:
Das Studium umfasst folgende Fächer:

*[[Altes Testament]] ([[Bibelwissenschaft]])
*[[Bibelwissenschaft|Bibelwissenschaft:]] [[Altes Testament]]
*[[Neues Testament]] ([[Bibelwissenschaft]])
*[[Bibelwissenschaft]]: [[Neues Testament]]
*Biblische Sprachen ([[Hebräische Sprache|hebräisch]] (AT) und [[altgriechische Sprache|
altgriechisch]] bzw.[[Koine]] (NT))
* Biblische Sprachen ([[Althebräisch]] (AT) und [[altgriechische Sprache|Altgriechisch]] bzw. [[Koine]] (NT))
*[[Christentumsgeschichte|Kirchengeschichte]] und [[Ökumenik]]
*[[Christentumsgeschichte|Kirchengeschichte]] und [[Ökumenische Theologie|Ökumenik]]
*[[Systematische Theologie]] ([[Dogmatik]] und [[Ethik]])
*[[Systematische Theologie]] ([[Dogmatik]] und [[Ethik]])
*[[Interkulturelle Theologie]]
*[[Praktische Theologie]]
*[[Praktische Theologie]]
*[[Diakoniewissenschaft]]
*[[Soziale Arbeit]]
*[[Philosophie]]
*[[Philosophie]]
*[[Psychologie]]
*[[Psychologie]]
*[[Pädagogik]][[Datei:THR Eingang2.jpg|alternativtext=|mini|Blick auf den Eingang des Lehrgebäudes.]]
*[[Pädagogik]]
*[[Sprecherziehung]]
*[[Sprecherziehung]]


[[Datei:Kaffeebar mit Studierenden.jpg|mini|Treffpunkt für Studierende und Dozierende ist die Kaffee- und Teebar.]]
Die Hochschule wurde am 28. Januar 2005 akkreditiert und 2011 für weitere 10 Jahre reakkreditiert.<ref>Vgl. [http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1007-11.pdf Stellungnahme des Wissenschaftsrates zur Reakkreditierung der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR)] (PDF 371 kB)</ref> Gemäß [[Wissenschaftsrat]] bildet die Theologische Hochschule Reutlingen „vorrangig pastorales Personal für die eigene Kirche aus“; die „theologische Arbeit“ sei „auf die Erfordernisse der freikirchlichen Gemeindepraxis fokussiert“.<ref>Vgl. [http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/9678-10.pdf Stellungnahme des Wissenschaftsrates] (PDF; 834&nbsp;kB), S. 26.</ref>
=== Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen (Master) ===
Der berufsbegleitende Masterstudiengang "Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen" wurde im Wintersemester 2017/2018 eingeführt und richtet sich an Personen, die ihr Wissen über christliche Spiritualität vertiefen, Spiritualität praktisch einüben und angesichts der gegenwärtigen Pluralität der Weltanschauungen dialogfähiger werden wollen. Das gilt für pastorale und diakonische Berufe, in denen gelebte Spiritualität zur täglichen Praxis gehört, im weiteren Sinne aber auch für pädagogische, therapeutische und beratende Berufe. Das Studium ist auf 4 Semester angelegt – mit Präsenzzeiten an mehreren Wochenenden.

Er umfasst die Basismodule:
* Einführungsmodul
* Christliche Spiritualität und Bibel
* Christliche Spiritualität in Geschichte und Ökumene
* Christliche Spiritualität im interkulturellen und interreligiösen Kontext
* Die Praxis christlicher Spiritualität
Sowie die Wahlmodule:
* Christliche Spiritualität in lebensgeschichtlicher Perspektive
* Christliche Spiritualität in Kunst und Musik
* Christliche Spiritualität und Gesundheit
* Christliche Spiritualität und systemische Kommunikation

* Christliche Spiritualität und [[Fresh expressions|Fresh X]] (neue Ausdrucksformen der Kirche)
Das Studium ist auf 4 Semester angelegt mit Präsenzzeiten an mehreren Wochenenden.

== Forschungsschwerpunkte ==

=== Geschichte und Theologie des Methodismus ===
Aus der Einbindung der Hochschule in Theologie und Praxis der deutschen Freikirchen ergibt sich die Freikirchenforschung als eines der Hauptforschungsgebiete. Schwerpunktmäßig geschieht diese Forschung im Bereich des Lehrstuhls für Kirchengeschichte, Methodismus und Ökumenik.
Die Theologische Hochschule Reutlingen verfügt mit dem Bibliotheksbestand und dem Zentralarchiv der EmK über den derzeit umfangreichsten Bestand an Fachliteratur zum Methodismus im deutschsprachigen Raum. Die Hochschule ist Mitglied sowohl der europäischen als auch der weltweiten methodistischen ''Historischen Kommission für Geschichte und Archivwesen'', die Forschungs- und Publikationsprojekte fördern sowie Symposien durchführen. An der Theologischen Hochschule Reutlingen finden regelmäßige Zusammenkünfte des ''Beirats der Studiengemeinschaft für Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche'' statt, dessen Leitung die Lehrstuhlinhaberin für Kirchengeschichte, Methodismus und Ökumenik innehat, um die Forschung und Publikation von Forschungsergebnissen zu Themen methodistischer Geschichte und Theologie zu fördern.<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftsrat |url=https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6415-05.pdf |titel=Stellungnahme zur Akkreditierung des Theologischen Seminars Reutlingen |werk= |hrsg= |datum=2005-01-28 |zugriff=2017-12-22 |sprache=}}</ref>

=== Kommunikation des Evangeliums in der säkularen Gesellschaft ===
Die Arbeit in diesem Forschungsbereich geschieht in unterschiedlichen Teildisziplinen, insbesondere jedoch im Bereich der Praktischen Theologie. Der durch Drittmittel getragene Stiftungslehrstuhl "E. Stanley Jones Chair of Evangelism" wurde 1992 eigens für diesen Forschungsbereich eingerichtet. Die Theologische Hochschule Reutlingen verfügt über einen der drei außerhalb der USA angesiedelten E. Stanley Jones Lehrstühle für Theologie der Evangelisation. Weltweit existieren 13 dieser von der US-amerikanischen Stiftung „Foundation for Evangelism“ unterstützten Lehrstühle, zu deren Aufgabe Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte und Publikationen im (kirchen-)[[Soziologie|soziologischen]], [[Homiletik|homiletischen]] und [[Kybernetik (Theologie)|kybernetischen]] Bereich (Gemeindeentwicklung) zählen.<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftsrat |url=https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6415-05.pdf |titel=Stellungnahme zur Akkreditierung des Theologischen Seminars Reutlingen |werk= |hrsg= |datum=2005-01-28 |zugriff=2017-12-22 |sprache=}}</ref>

== Kooperationen ==
Die Theologische Hochschule Reutlingen steht im Verbund mit weiteren Hochschulen der United Methodist Church in aller Welt. Sie unterhält Kooperationen mit anderen Hochschulen im In- und Ausland und pflegt eine Vielzahl innerkirchlicher und ökumenischer Kontakte.


Kooperationen mit Hochschulen der United Methodist Church weltweit:
==Geschichte==
* [[Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos]], Buenos Aires, Argentinien
Im Jahre 1877 wurde in Reutlingen das [[Predigerseminar]] der [[Evangelische Gemeinschaft (Methodismus)|Evangelischen Gemeinschaft]] gegründet. Im Zuge der Kirchenvereinigung von 1968 wurden in diesem Jahr auch die Ausbildungsstätten der [[Bischöfliche Methodistenkirche|Bischöflichen Methodistenkirche]] und der Evangelischen Gemeinschaft zusammengeführt. Der Standort befand sich nach der Vereinigung übergangsweise am vormaligen Sitz der Bischöflich Methodistischen Predigerschule in [[Frankfurt am Main|Frankfurt/Main]] (Ginnheim). 1971 erfolgte der Umzug in die neuen bzw. erneuerten Gebäude in Reutlingen. 1991 fand die Vereinigung mit dem Theologischen Seminar [[Bad Klosterlausnitz]] statt, in welchem seit 1952 die theologische Ausbildung für die Methodistenkirchen in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] erfolgte.<ref>[http://www.afet.de/alte-seite/etm/10_1/reutlingen.htm Theologie für die Praxis: Das Theologische Seminar Reutlingen], in: [[Evangelikale Theologie – Mitteilungen]] 10/1 (2004).</ref>
* Universidade Metodista de São Paulo, Brasilien
* Wesley College, Bristol, England
* Leonard Theological College, Jabalpur, Indien
* [[Africa University]], Mutare, Simbabwe
* Methodist Theological University, Seoul, Südkorea
* [[Duke University]], North Carolina, USA
* [[Wesley Theological Seminary]], Washington D.C., USA
Kooperationen mit Hochschulen im Inland:
* [[Evangelische Hochschule Ludwigsburg|Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg]]
* [[Theologische Hochschule Elstal|Theologisches Seminar Elstal]]
* [[Theologische Hochschule Ewersbach|Theologisches Seminar Ewersbach]]


== Geschichte ==
Ab [[2005]] war das Theologische Seminar Reutlingen staatlich anerkannte Fachhochschule. Der offizielle Titel lautete '''Theologisches Seminar Reutlingen - staatlich anerkannte Fachhochschule der Stiftung Theologisches Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche'''.
Im Jahre 1877 wurde in Reutlingen das [[Predigerseminar]] der [[Evangelische Gemeinschaft (Methodismus)|Evangelischen Gemeinschaft]] gegründet. Im Zuge der Kirchenvereinigung von 1968 wurden in diesem Jahr auch die Ausbildungsstätten der [[Bischöfliche Methodistenkirche|Bischöflichen Methodistenkirche]] und der Evangelischen Gemeinschaft zusammengeführt. Der Standort befand sich nach der Vereinigung übergangsweise am vormaligen Sitz der Bischöflich Methodistischen Predigerschule in [[Frankfurt am Main|Frankfurt/Main]] (Ginnheim). 1971 erfolgte der Umzug in die neuen bzw. erneuerten Gebäude in Reutlingen. 1991 fand die Vereinigung mit dem Theologischen Seminar [[Bad Klosterlausnitz]] statt, in welchem seit 1952 die theologische Ausbildung für die Methodistenkirchen in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] erfolgte.<ref>Roland Gebauer: {{Webarchiv|url=http://www.afet.de/alte-seite/etm/10_1/reutlingen.htm |wayback=20151121120730 |text=Theologie für die Praxis: Das Theologische Seminar Reutlingen}}, in: [[Evangelikale Theologie – Mitteilungen]] 10/1 (2004) auf www.afet.de.</ref>


Ab [[2005]] war das Theologische Seminar Reutlingen staatlich anerkannte Fachhochschule. Der offizielle Titel lautete ''Theologisches Seminar Reutlingen staatlich anerkannte Fachhochschule der Stiftung Theologisches Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche''.
Am 5. Oktober 2008 erfolgte die Umbenennung in '''Theologische Hochschule Reutlingen'''.


Am 5. Oktober 2008 erfolgte die Umbenennung in ''Theologische Hochschule Reutlingen''.
Direktoren bzw. Rektoren seit 1968: Karl Steckel (1968–1977), [[Walter Klaiber]] (1977–1989), Manfred Marquardt (1989–2001), Holger Eschmann (2001–2007), Jörg Barthel (2007–2013), [[Roland Gebauer]] (seit 2013).


Direktoren bzw. Rektoren seit 1968: Karl Steckel (1968–1977), [[Walter Klaiber]] (1977–1989), Manfred Marquardt (1989–2001), Holger Eschmann (2001–2007), Jörg Barthel (2007–2013), [[Roland Gebauer]] (2013–2021), Christof Voigt (seit 2021).
Im Wintersemester 2013/14 waren 63 Studierende eingeschrieben.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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{{Navigationsleiste Hochschulen in Baden-Württemberg}}
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[[Kategorie:Methodistische Hochschule]]
[[Kategorie:Methodistische Hochschule]]
[[Kategorie:Theologisches Seminar]]
[[Kategorie:Theologisches Seminar]]
[[Kategorie:Fachhochschule in Deutschland|Reutlingen]]
[[Kategorie:Private Hochschule in Deutschland|Reutlingen]]
[[Kategorie:Gegründet 1877]]
[[Kategorie:Gegründet 1877]]
[[Kategorie:Religion (Reutlingen)]]
[[Kategorie:Methodismus in Deutschland]]

Aktuelle Version vom 26. Juli 2024, 07:42 Uhr

Theologische Hochschule Reutlingen
Gründung 1877[1]
Trägerschaft kirchlich
Ort Reutlingen
Bundesland Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Land Deutschland Deutschland
Rektor Christof Voigt[2]
Studierende 68 (WS 2019/20)[3]
Mitarbeiter 12 (WS 2019/20)[3]
davon Professoren 7 (WS 2019/20)[3]
Website www.th-reutlingen.de

Die Theologische Hochschule Reutlingen (THR) ist eine ökumenisch und international ausgerichtete, staatlich anerkannte Hochschule. Sie ist in der Trägerschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Teil der weltweiten United Methodist Church ist.

Als staatlich anerkannte Hochschule nimmt die Theologische Hochschule Reutlingen einen allgemeinen Bildungsauftrag in Kirche und Gesellschaft wahr und orientiert sich in Forschung, Lehre und Dienstleistung an den entsprechenden Standards.

Sie ist eine ökumenisch und international ausgerichtete Hochschule. Als solche pflegt sie vielfältige Beziehungen zu Hochschulen und Kirchen in aller Welt. Das Bildungsangebot gilt Studierenden aus allen Kirchen und Kulturen.

Sie ist die Theologische Hochschule der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Teil der weltweiten United Methodist Church ist. Als solche bildet sie seit 1858 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieser Kirche und trägt als theologisches Kompetenzzentrum in Europa zu ihrer Entwicklung und Profilierung bei. Ihr Leitspruch lautet „gelebter Glaube - befreites Denken - tätige Liebe“.[4]

Die Hochschule wurde am 28. Januar 2005 akkreditiert und 2011 für weitere 10 Jahre reakkreditiert.[5] Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider, unterstreicht die Reakkreditierung folgendermaßen: „Das Studium wird dem im Leitbild formulierten Anspruch, eine praxisorientierte und zugleich wissenschaftlich fundierte theologische Ausbildung zu bieten, in beiden Studiengängen gerecht. Das hervorragende Betreuungsverhältnis ermöglicht eine intensive fachliche Begleitung der Studierenden. Besonders gewürdigt wurden auch die vielfältigen Kooperationsbeziehungen mit Bildungseinrichtungen im In- und Ausland.“[6]

Blick über das Lehrgebäude rechts auf das historische Gebäude Haus Schmepp mit einigen der Studierendenwohnungen und der Mensa.

Theologie (Bachelor und Master)

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Das Studienangebot umfasst einen berufsqualifizierenden Bachelorstudiengang „Theologie“ und einen konsekutiven Masterstudiengang „Theologie“. Beide Studiengänge sind akkreditiert.[7]

Der Bachelorstudiengang dient dem Erwerb grundlegender Kenntnisse der wissenschaftlichen Theologie und weiterer außerfachlicher und praktischer Qualifikationen. Er qualifiziert für eine Tätigkeit als Diakonin oder Diakon sowie für andere Arbeitsfelder innerhalb und außerhalb der Kirche.

Mit dem Studienjahr 2020/2021 bietet die Hochschule den Studienschwerpunkt "Soziale Arbeit und Diakonie" in den theologischen Studiengängen an, der zu einem auf sieben Semester angelegten Bachelorstudiengang mit einem berufsqualifizierenden Abschluss in Sozialer Arbeit ausgebaut wird.[8]

Der Masterstudiengang vermittelt vertiefte theologische Kenntnisse sowie zusätzliche außerfachliche und praktische Kompetenzen. Er qualifiziert für den pastoralen Dienst und andere leitende Tätigkeiten in Kirche und Gesellschaft.

Das Studium umfasst folgende Fächer:

Treffpunkt für Studierende und Dozierende ist die Kaffee- und Teebar.

Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen (Master)

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Der berufsbegleitende Masterstudiengang "Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen" wurde im Wintersemester 2017/2018 eingeführt und richtet sich an Personen, die ihr Wissen über christliche Spiritualität vertiefen, Spiritualität praktisch einüben und angesichts der gegenwärtigen Pluralität der Weltanschauungen dialogfähiger werden wollen. Das gilt für pastorale und diakonische Berufe, in denen gelebte Spiritualität zur täglichen Praxis gehört, im weiteren Sinne aber auch für pädagogische, therapeutische und beratende Berufe. Das Studium ist auf 4 Semester angelegt – mit Präsenzzeiten an mehreren Wochenenden.

Er umfasst die Basismodule:

  • Einführungsmodul
  • Christliche Spiritualität und Bibel
  • Christliche Spiritualität in Geschichte und Ökumene
  • Christliche Spiritualität im interkulturellen und interreligiösen Kontext
  • Die Praxis christlicher Spiritualität

Sowie die Wahlmodule:

  • Christliche Spiritualität in lebensgeschichtlicher Perspektive
  • Christliche Spiritualität in Kunst und Musik
  • Christliche Spiritualität und Gesundheit
  • Christliche Spiritualität und systemische Kommunikation
  • Christliche Spiritualität und Fresh X (neue Ausdrucksformen der Kirche)

Das Studium ist auf 4 Semester angelegt mit Präsenzzeiten an mehreren Wochenenden.

Forschungsschwerpunkte

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Geschichte und Theologie des Methodismus

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Aus der Einbindung der Hochschule in Theologie und Praxis der deutschen Freikirchen ergibt sich die Freikirchenforschung als eines der Hauptforschungsgebiete. Schwerpunktmäßig geschieht diese Forschung im Bereich des Lehrstuhls für Kirchengeschichte, Methodismus und Ökumenik. Die Theologische Hochschule Reutlingen verfügt mit dem Bibliotheksbestand und dem Zentralarchiv der EmK über den derzeit umfangreichsten Bestand an Fachliteratur zum Methodismus im deutschsprachigen Raum. Die Hochschule ist Mitglied sowohl der europäischen als auch der weltweiten methodistischen Historischen Kommission für Geschichte und Archivwesen, die Forschungs- und Publikationsprojekte fördern sowie Symposien durchführen. An der Theologischen Hochschule Reutlingen finden regelmäßige Zusammenkünfte des Beirats der Studiengemeinschaft für Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche statt, dessen Leitung die Lehrstuhlinhaberin für Kirchengeschichte, Methodismus und Ökumenik innehat, um die Forschung und Publikation von Forschungsergebnissen zu Themen methodistischer Geschichte und Theologie zu fördern.[9]

Kommunikation des Evangeliums in der säkularen Gesellschaft

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Die Arbeit in diesem Forschungsbereich geschieht in unterschiedlichen Teildisziplinen, insbesondere jedoch im Bereich der Praktischen Theologie. Der durch Drittmittel getragene Stiftungslehrstuhl "E. Stanley Jones Chair of Evangelism" wurde 1992 eigens für diesen Forschungsbereich eingerichtet. Die Theologische Hochschule Reutlingen verfügt über einen der drei außerhalb der USA angesiedelten E. Stanley Jones Lehrstühle für Theologie der Evangelisation. Weltweit existieren 13 dieser von der US-amerikanischen Stiftung „Foundation for Evangelism“ unterstützten Lehrstühle, zu deren Aufgabe Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte und Publikationen im (kirchen-)soziologischen, homiletischen und kybernetischen Bereich (Gemeindeentwicklung) zählen.[10]

Die Theologische Hochschule Reutlingen steht im Verbund mit weiteren Hochschulen der United Methodist Church in aller Welt. Sie unterhält Kooperationen mit anderen Hochschulen im In- und Ausland und pflegt eine Vielzahl innerkirchlicher und ökumenischer Kontakte.

Kooperationen mit Hochschulen der United Methodist Church weltweit:

Kooperationen mit Hochschulen im Inland:

Im Jahre 1877 wurde in Reutlingen das Predigerseminar der Evangelischen Gemeinschaft gegründet. Im Zuge der Kirchenvereinigung von 1968 wurden in diesem Jahr auch die Ausbildungsstätten der Bischöflichen Methodistenkirche und der Evangelischen Gemeinschaft zusammengeführt. Der Standort befand sich nach der Vereinigung übergangsweise am vormaligen Sitz der Bischöflich Methodistischen Predigerschule in Frankfurt/Main (Ginnheim). 1971 erfolgte der Umzug in die neuen bzw. erneuerten Gebäude in Reutlingen. 1991 fand die Vereinigung mit dem Theologischen Seminar Bad Klosterlausnitz statt, in welchem seit 1952 die theologische Ausbildung für die Methodistenkirchen in der DDR erfolgte.[11]

Ab 2005 war das Theologische Seminar Reutlingen staatlich anerkannte Fachhochschule. Der offizielle Titel lautete Theologisches Seminar Reutlingen – staatlich anerkannte Fachhochschule der Stiftung Theologisches Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Am 5. Oktober 2008 erfolgte die Umbenennung in Theologische Hochschule Reutlingen.

Direktoren bzw. Rektoren seit 1968: Karl Steckel (1968–1977), Walter Klaiber (1977–1989), Manfred Marquardt (1989–2001), Holger Eschmann (2001–2007), Jörg Barthel (2007–2013), Roland Gebauer (2013–2021), Christof Voigt (seit 2021).

Einzelnachweise

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  1. http://www.th-reutlingen.de/hochschule/geschichte/
  2. https://www.th-reutlingen.de/de/hochschule/lehrende/prof-voigt.html
  3. a b c Statistische Berichte Baden-Württemberg, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Artikel-Nr. 3234 20001 B III 1 - j/20 (Memento des Originals vom 19. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-bw.de
  4. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Reakkreditierung der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR). 28. Januar 2011, abgerufen am 22. Dezember 2017.
  5. Vgl. Stellungnahme des Wissenschaftsrates zur Reakkreditierung der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) (PDF 371 kB)
  6. Wissenschaftsrat: Pressemitteilung des Wissenschaftsrat vom 31.01.2011: Vier Entscheidungen im Verfahren der institutionellen Akkreditierung. Abgerufen am 22. Dezember 2017.
  7. Wissenschaftsrat: Hintergrundinformation Theologische Hochschule Reutlingen (THR). 30. Januar 2011, abgerufen am 22. Dezember 2017.
  8. Schwerpunkt Soziale Arbeit und Diakonie. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  9. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung des Theologischen Seminars Reutlingen. 28. Januar 2005, abgerufen am 22. Dezember 2017.
  10. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung des Theologischen Seminars Reutlingen. 28. Januar 2005, abgerufen am 22. Dezember 2017.
  11. Roland Gebauer: Theologie für die Praxis: Das Theologische Seminar Reutlingen (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive), in: Evangelikale Theologie – Mitteilungen 10/1 (2004) auf www.afet.de.

Koordinaten: 48° 29′ 13,3″ N, 9° 12′ 40,7″ O