„Walter Gröger“ – Versionsunterschied

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Ende Oktober 1943 wurde Walter Gröger nach Sopnis bei [[Narvik]] versetzt. Er reiste mit dem Schiff nach Oslo und erfuhr dort, dass sein Weitertransport erst in etwa zehn Tage gehe. Kurz vor Ablauf dieser Frist traf Gröger jedoch an einem Osloer U-Bahnhof auf Solveig Sverinsen-Lindgren, der Tochter der damals 34jährigen Marie Severinsen-Lindgren, die als Krankenhelferin in einem [[Lazarett]] der [[Organisation Todt]] arbeitete.
Ende Oktober 1943 wurde Walter Gröger nach Sopnis bei [[Narvik]] versetzt. Er reiste mit dem Schiff nach Oslo und erfuhr dort, dass sein Weitertransport erst in etwa zehn Tage gehe. Kurz vor Ablauf dieser Frist traf Gröger jedoch an einem Osloer U-Bahnhof auf Solveig Sverinsen-Lindgren, der Tochter der damals 34jährigen Marie Severinsen-Lindgren, die als Krankenhelferin in einem [[Lazarett]] der [[Organisation Todt]] arbeitete.


Gröger versteckte sich vier Wochen bei Marie und plante, mit ihr ins neutrale [[Schweden]] zu fliehen. Er wurde jedoch von der [[Geheime Feldpolizei|Geheimen Feldpolizei]] verhaftet und am 14. März 1944 zu acht Jahren Zuchthaus und dem Verlust der Wehrwürdigkeit verurteilt. Das Gericht hatte ihm in diesem Verfahren einen {{"|guten Kern}} zugesprochen, obwohl er zahlreiche militärische Vorstrafen hatte, der Stammrollenauszug zählt bis zum 10. Februar 1944 14 Strafeintragungen.
{{URV}} [[Filbinger-Affäre#Der Fall Walter Gröger]], siehe [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/12._November_2009&diff=prev&oldid=66748925 hier].

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Filbinger beantragte anschließend die Todesstrafe wegen ''charakterlicher Schwächen'' und Grögers militärischen Vorstrafen auf Basis einer ''Führer-Richtlinie''. Diese Richtlinie aus dem Jahr 1940 sah bei {{"|Flucht oder versuchter Flucht ins Ausland}} die Todesstrafe {{"|im allgemeinen als angebracht}} an. Ein [[Gnadengesuch]] seines Verteidigers Werner Schön wurde abgelehnt.

Marineoberstabsrichter Adolf Harms verurteilte Gröger dann am 22. Januar 1945 zum Tod als {{"|einzig angemessene Sühne}}. Am 27. Februar 1945 bestätigte das [[Oberkommando der Marine]] in Berlin das Todesurteil und lehnte das Gnadengesuch ab.

Am 15. März 1945 verfügte der damals 31jährige Filbinger, der im Dezember 1944 nach Oslo versetzt worden war, für den Gerichtsherrn die Todesstrafe. Die Erschießung fand um 16:02 Uhr am selben Tag in der Festung Akershus bei Anwesenheit Filbingers statt, der auch den Schießbefehl erteilte.<ref>{{Internetquelle |url= http://www.sueddeutsche.de/politik/235/395023/text/|titel= Hans Filbinger und die Militär-Justiz|autor= Robert Probst| werk= Die ZEIT|datum= 13. April 2007|zugriff=2009-11-12}}</ref> Gröger verstarb um 16:04 Uhr im Alter von 22 Jahren.


== Gedenken ==
== Gedenken ==

Version vom 13. November 2009, 11:44 Uhr

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Walter Gröger (* 27. Juni 1922 in Mohrau/Landkreis Neisse; † 16. März 1945 in Oslo) war ein Matrose der Kriegsmarine. Die Verurteilung Grögers zum Tode bzw. der Antrag dazu war einer von vier Fällen, die den damaligen Marinestabsrichter und späteren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Präsidenten des deutschen Bundesrates Hans Filbinger in die sogenannte Filbinger-Affäre führten.

Leben

Weniger als zwei Monate nach Grögers Hinrichtung übergaben die Deutschen (hier Major Josef Nichterlein und sein Adjutant Kapitän Hamel) die Festung Akershus, in der Gröger hingerichtet wurde, der Norwegischen Widerstandsbewegung.

Der Sohn eines Straßenwärters meldete sich nach einer Schlosserlehre im Jahre 1940 mit 17 Jahren freiwillig zur Kriegsmarine. Auf dem Schlachtschiff Gneisenau machte er den Norwegenfeldzug mit, lag kurz in Kiel und stand dann 1941/42 vor Leningrad.

Ende Oktober 1943 wurde Walter Gröger nach Sopnis bei Narvik versetzt. Er reiste mit dem Schiff nach Oslo und erfuhr dort, dass sein Weitertransport erst in etwa zehn Tage gehe. Kurz vor Ablauf dieser Frist traf Gröger jedoch an einem Osloer U-Bahnhof auf Solveig Sverinsen-Lindgren, der Tochter der damals 34jährigen Marie Severinsen-Lindgren, die als Krankenhelferin in einem Lazarett der Organisation Todt arbeitete.

Gröger versteckte sich vier Wochen bei Marie und plante, mit ihr ins neutrale Schweden zu fliehen. Er wurde jedoch von der Geheimen Feldpolizei verhaftet und am 14. März 1944 zu acht Jahren Zuchthaus und dem Verlust der Wehrwürdigkeit verurteilt. Das Gericht hatte ihm in diesem Verfahren einen „guten Kern“ zugesprochen, obwohl er zahlreiche militärische Vorstrafen hatte, der Stammrollenauszug zählt bis zum 10. Februar 1944 14 Strafeintragungen.

Generaladmiral Otto Schniewind hob das Urteil am 1. Juni 1944 allerdings wieder auf, „weil auf Todesstrafe hätte erkannt werden sollen“.

Filbinger beantragte anschließend die Todesstrafe wegen charakterlicher Schwächen und Grögers militärischen Vorstrafen auf Basis einer Führer-Richtlinie. Diese Richtlinie aus dem Jahr 1940 sah bei „Flucht oder versuchter Flucht ins Ausland“ die Todesstrafe „im allgemeinen als angebracht“ an. Ein Gnadengesuch seines Verteidigers Werner Schön wurde abgelehnt.

Marineoberstabsrichter Adolf Harms verurteilte Gröger dann am 22. Januar 1945 zum Tod als „einzig angemessene Sühne“. Am 27. Februar 1945 bestätigte das Oberkommando der Marine in Berlin das Todesurteil und lehnte das Gnadengesuch ab.

Am 15. März 1945 verfügte der damals 31jährige Filbinger, der im Dezember 1944 nach Oslo versetzt worden war, für den Gerichtsherrn die Todesstrafe. Die Erschießung fand um 16:02 Uhr am selben Tag in der Festung Akershus bei Anwesenheit Filbingers statt, der auch den Schießbefehl erteilte.[1] Gröger verstarb um 16:04 Uhr im Alter von 22 Jahren.

Gedenken

Der Publizist Fritz Erik Hoevels verfasste über Walter Gröger das Gedicht "Neue Legende vom toten Soldaten".[2] Der Liedermacher Walter Mossmann veröffentlichte 1979 auf seinem Album "Frühlingsanfang", die "Ballade vom toten Matrosen Walter Gröger". [3]

Am Antikriegstag 2009 benannte das Friedensforum Freiburg, im Gedenken an die an die Opfer des Nationalsozialismus, die Moltkestraße in Freiburg symbolisch in "Walter-Gröger-Straße" um.[4]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Robert Probst: Hans Filbinger und die Militär-Justiz. In: Die ZEIT. 13. April 2007, abgerufen am 12. November 2009.
  2. Fritz Erik Hoevels: 30 Jahre Ketzer. Ahriman-Verlag GmbH, 1998, S. 236ff
  3. Thomas Rothschild: Liedermacher: 23 Porträts. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1980, S. 132
  4. AM ANTIKRIEGSTAG. Badische Zeitung, 2. September 2009