„Siegfried Passarge“ – Versionsunterschied
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Der Sohn des Oberlandesgerichtsrates und Reiseschriftstellers [[Ludwig Passarge]] besuchte in Königsberg das Friedrichskollegium. Nach dem Abitur studierte er [[Geografie]] in Berlin und Jena. 1892 legte er zusätzlich das Examen in [[Medizin]] ab. Danach erfolgte die [[Promotion (Doktor)|Promotion]] auf dem Gebiet der [[Geologie]]. |
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Version vom 11. Januar 2010, 04:20 Uhr
Siegfried Passarge (* 26. Februar 1867 in Königsberg (Preußen); † 26. Juli 1958 in Bremen) war ein deutscher Geograph aus Ostpreußen.
Leben
Der Sohn des Oberlandesgerichtsrates und Reiseschriftstellers Ludwig Passarge besuchte in Königsberg das Friedrichskollegium. Nach dem Abitur studierte er Geografie in Berlin und Jena. 1892 legte er zusätzlich das Examen in Medizin ab. Danach erfolgte die Promotion auf dem Gebiet der Geologie.
Aus dem Wehrdienst ging er als Unterarzt hervor.
Ab 1894 arbeitete Passarge als Mediziner in Berlin und nahm an einer Expedition teil, bei der die Grenzen des damaligen „Deutschen Schutzgebietes“ Kamerun festgelegt und die Möglichkeiten, Gold und Diamanten in der Kalahari zu fördern, untersucht wurden.
1905 erhielt Passarge einen Lehrstuhl für Geografie in Breslau. Er wechselte 1908 als Professor an das Kolonialinstitut in Hamburg, wo er bis 1936 tätig war.
Bereits in den 1920er Jahren fiel er durch antisemitische Äußerungen auf, sodass er 1929 beschuldigt wurde, „Judenfresser-Propaganda“ zu betreiben.[1] Am 1. November 1933 wurde er trotz der Aufnahmesperre in die NSDAP aufgenommen, wofür er sich in einem Schreiben an Martin Bormann bedankte.[1] Am 11. November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.[2]
Passarges Forschungsgebiete waren vor allem Afrika und Südamerika. Er schrieb zahlreiche Beiträge zur Geomorphologie und zur Landschaftskunde.
Werke
- Die Kalahari, 1904
- Südafrika, 1908
- Physiologoische Morphologie, 1912
- Die Grundlagen der Landschaftskunde, 3 Bde. 1919-1920
- Die Landschaftsgürtel der Erde, Breslau: Ferdinand Hirt 1923
- Das Buch vom Kahal, 2 Bände. Leipzig: Hammer-Verlag 1928
- Das Judentum als landschaftskundlich-ethnologisches Problem, München: J. F. Lehmanns Verlag 1929
- Geographische Völkerkunde, Berlin: Safari-Verlag 1951
Literatur
- Viola Imhof: Passarge, Siegfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 88 f. (Digitalisat).
- Gerhard Sandner und Mechtild Rössler: Schriftenverzeichnis von Siegfried Passarge. Hamburg : Wirtschaftsgeogr. Abt., Univ., 1988 (als Ms. gedr.)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 450.
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Fischer Taschenbuch 2005, S. 451.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Passarge, Siegfried |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geograph |
| GEBURTSDATUM | 26. Februar 1867 |
| GEBURTSORT | Königsberg (Preußen) |
| STERBEDATUM | 26. Juli 1958 |
| STERBEORT | Bremen |