„Schapen (Braunschweig)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{{Dieser Artikel|bezieht sich auf die ehemalige Gemeinde und den heutigen Braunschweiger Stadtteil '''Schapen'''. Informationen über die gleichnamige Gemeinde im Emsland siehe → [[Schapen]].}}
| Ortsteil = Schapen
| Alternativname =
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindename = Braunschweig
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen = Wappen Braunschweig-Schapen.png
| Ortswappen-Beschreibung= Wappen von Schapen
| Breitengrad = 52/16/49/N
| Längengrad = 10/36/24/E
| Bundesland = DE-NI
| Höhe = 89
| Höhe-bis =
| Höhe-Bezug = DE-NN
| Fläche = 26.63
| Einwohner = 1633
| Einwohner-Stand-Datum = 2020-12-31
| Einwohner-Quelle = <ref name="Statistik">[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/ez_statistische_bezirke.html Einwohnerstatistik] auf braunschweig.de</ref>
| Eingemeindungsdatum = 1974-03-01
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| Postleitzahl1 = 38104
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 0531
| Vorwahl2 =
| Lagekarte = BS Schapen.svg
| Lagekarte-Beschreibung = Lage Schapens in Braunschweig
| Bild = Braunschweig Schapen Bahnhof (2012).JPG
| Bild-Beschreibung = Ehemaliger Bahnhof Schapen <small>(eröffnet am 1. Oktober 1906)</small>.
}}
[[Datei:BS Schapen.JPG|miniatur|Schapen, Lindenallee]]
'''Braunschweig-Schapen''' ist ein Stadtteil von [[Braunschweig]] in [[Niedersachsen]]. Er ist etwa acht Kilometer von der Innenstadt Braunschweigs entfernt und gehört zum Stadtbezirk 111 – [[Hondelage-Volkmarode]].


== Geschichte ==
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em; background:#FFDEAD;"
Die Geschichte des Dorfes geht weit zurück bis etwa in das 9. Jahrhundert nach Christus. Erstmals wird Schapen im Jahr 1224 in einer Urkunde (als „Scepene“) erwähnt, die den Verkauf von zwei [[Hufe]]n Land (60 [[Morgen (Einheit)|Morgen]]) an Wilhelm von Volkmarode durch das [[Münsterkirche St. Alexandri (Einbeck)|Alexanderstift]] belegt. Die Ansiedlung mit dem „Lindenberg“ als zentralen Platz umfasste [[Acker]]höfe, [[Kötter|Kothsassen]] sowie die Hirtenhäuser der Schäfer. Um das Jahr 1448 ging der Besitz an das [[Kloster Riddagshausen]] über. Erst das Braunschweiger Gesetz zur Ablöseordnung aus dem Jahr 1834 brachte den Landwirten die Möglichkeit, sich aus dem Dienstverhältnis zum Kloster freizukaufen.<ref name="Geschichte">[http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/stadtteile/schapen/geschichte.html Geschichte Schapens]{{Toter Link|url=http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/stadtteile/schapen/geschichte.html |date=2023-01 |archivebot=2023-01-06 17:25:11 InternetArchiveBot }} auf braunschweig.de</ref>
! Wappen
! Karte
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! align="center" | [[Bild:Braunschweig-Mappe (Schapen markiert).png|175px|Lage Schapens in Braunschweig]]
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! colspan="2" | Schapen
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| Stadt: || [[Braunschweig]]
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In Schapen hatte die Weidewirtschaft eine lange Tradition, daher sind für das Jahr 1754 neben 569 [[Morgen (Einheit)|Morgen]] Ackerland auch 234 Morgen Wiesenflächen verzeichnet. Um das Jahr 1900 wurde auf vielen Ackerflächen [[Gemüsespargel|Spargelbau]] betrieben, so entstand 1905 im Ort eine eigene [[Lebensmittelkonservierung|Konservenfabrik]] (Knopf & Telge), die auch die Erträge der umliegenden Gemeinden verarbeitete. 1961 wurde diese Fabrik geschlossen, weil sie unrentabel geworden war.<ref name="Geschichte"/>
| Stadtbezirk: || Volkmarode
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| Fläche: || 26,63 [[Quadratkilometer|km²]]
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| Einwohner: || 1.631 ''<small>(31. Dezember 2006)</small>''
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| Bevölkerungsdichte: || 61,13 Einwohner je km²
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| Postleitzahl: || 38104
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| Telefonvorwahl: || 0531
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| Gemeindeschlüssel: || 03 4 54 046
|- style="background:#ffffff;"
| valign=top | Adresse der<br />Stadtteil-Sprechstelle: || Kirchstraße 16<br />38104 Braunschweig
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| Website: || <!--[http://www.example.org/ www.example.org]-->
|}
[[Datei:BS Schapen.JPG |miniatur|Schapen, Lindenallee]]
'''Braunschweig-Schapen''' ist ein Stadtteil von [[Braunschweig]] in [[Niedersachsen]]. Der Stadtteil hat 1.629 Einwohner (31. Dezember 2009)<ref>http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/ez_statistische_bezirke.html abgerufen am 19. Juli 2010</ref>. Er ist etwa acht Kilometer von der Innenstadt Braunschweigs entfernt und gehört zum Stadtbezirk [[Volkmarode (Stadtbezirk)|Volkmarode]].


Der Name „Schapen“ stammt von „Scapen“ ab. Wahrscheinlich bezieht sich dieses Wort auf die anfängliche Schafzucht in dieser Region, da im [[Niederländische Sprache|Niederländischen]] „schaap“ Schaf bedeutet. Eine Gemeinde gleichen Namens befindet sich im [[Schapen|Emsland]], welche ein Schaf in ihrem Wappen hat.
Die Geschichte des Dorfes geht weit zurück bis etwa in das 9. Jahrhundert nach Christus. Zum ersten Mal wird Schapen aber erst 1224 in einer Urkunde erwähnt, die den Verkauf von zwei [[Hufe]]n Land (59 [[Morgen (Einheit)|Morgen]]) an Wilhelm von Volkmarode durch das Alexanderstift belegt.

Der Name „Schapen“ stammt von „Scapen“ ab. Wahrscheinlich bezieht sich dieses Wort auf die anfängliche Schafzucht in dieser Region, da im [[Niederländische Sprache|Niederländischen]] „schaap“ Schaf bedeutet. Eine Gemeinde gleichen Namens befindet sich im Emsland, welche ein Schaf in ihrem Wappen hat.


Schapen liegt zwischen Volkmarode und Weddel (Gemeinde [[Cremlingen]]). Nördlich und südlich grenzen die Wälder „Schapener Forst“ und die „Buchhorst“ sowie der „Sandbach“ an das Dorf.
Schapen liegt zwischen Volkmarode und Weddel (Gemeinde [[Cremlingen]]). Nördlich und südlich grenzen die Wälder „Schapener Forst“ und die „Buchhorst“ sowie der „Sandbach“ an das Dorf.

Ferner stammen seit 1989 die Ortsbürgermeister des Bezirkes 114 (ab 2021: 111) Volkmarode, zu dem neben Volkmarode auch Schapen und Dibbesdorf (ab 2021: auch Hondelage) gehören aus Schapen: Ab 1989 Horst Schmidt (CDU) und ab 2011 Ulrich Volkmann (SPD).


== Alter Bahnhof ==
== Alter Bahnhof ==
Am 1. Oktober 1906 eröffnete die [[Braunschweig-Schöninger Eisenbahn]] etwa 500 m vom südwestlichen Dorfrand entfernt am Waldrand den ''Bahnhof Schapen''. Der Bahnhof war Umschlagplatz für Zuckerrüben, Kartoffeln, Kohlen und Düngemittel, später auch für die Produkte der Schapener Dosenfabrik.
Am 1. Oktober 1906 eröffnete die [[Braunschweig-Schöninger Eisenbahn]] etwa 500 m vom südwestlichen Dorfrand entfernt am Waldrand den ''Bahnhof Schapen''. Der Bahnhof war Umschlagplatz für Zuckerrüben, Kartoffeln, Kohlen und Düngemittel, später auch für die Produkte der Schapener Dosenfabrik.


Die Personenbeförderung war bis zum 3. Oktober 1954 möglich, am 30. Juni 1971 wurde die gesamte Strecke stillgelegt und später abgerissen.
Die Personenbeförderung war bis zum 3. Oktober 1954 möglich, am 30. Juni 1971 wurde die gesamte Strecke stillgelegt und später abgerissen.


Während die Schienen, die quer durch die Buchhorst führen, heute nur noch an den dafür aufgeschütteten Trassen zu erkennen sind, ist der alte Bahnhof saniert worden und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Er ist jetzt Außenstelle des Instituts für Tierökologie und Zellbiologie Hannover. Zusammen mit dem gemütlichen Ausflugsrestaurant „Schäfer's Ruh“ ist der Schapener Bahnhof ein oft besuchtes Ziel von Wanderern und Ausflüglern.
Während die Schienen, die quer durch die Buchhorst führen, heute nur noch an den dafür aufgeschütteten Trassen zu erkennen sind, ist der alte Bahnhof saniert worden und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Er ist jetzt Außenstelle des Instituts für Tierökologie und Zellbiologie Hannover. Zusammen mit dem gemütlichen Ausflugsrestaurant „Schäfer’s Ruh“ ist der Schapener Bahnhof ein oft besuchtes Ziel von Wanderern und Ausflüglern.<ref name="S-BS">{{Webarchiv|url=http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/stadtteile/schapen/sehenswuerdigkeiten.html |wayback=20120902014416 |text=Sehenswürdigkeiten |archiv-bot=2019-05-12 09:37:25 InternetArchiveBot }} auf braunschweig.de</ref>


== Lenges Hof ==
== Lenges Hof ==
Lenges Hof ist ein Fachwerkhof und seit 1663 im Familienbesitz. Seit 1997 befindet sich dort ein Bauernhofmuseum.
Der ehemalige Bauernhof der Familie Lenge ist heute in der Region bekannt für den Oster- und Herbstmarkt, bei dem Schapener handgemachte Haushalts- und Dekorationsartikel verkaufen. In den alten, restaurierten Gebäuden des Hofes befindet sich ein liebevoll eingerichtetes Museum zum Anfassen, dass das Bauernleben des 18. und 19. Jahrhunderts mit viel Liebe zum Detail darstellt. Vielen privaten Spendern ist es zu verdanken, dass hier einmalige Relikte aus vergangenen Zeiten zu besichtigen sind. Museumsführungen sind inklusive unterhaltsamer Anekdoten nach telefonischer Vereinbarung außerhalb der Markttage möglich.
[[Datei:Bauernhofmuseum Lenges Hof.jpg|miniatur|Bauernhofmuseum Lenges Hof]]


== Schapener Fahnenjagen ==
== Schapener Fahnenjagen ==
Das Schapener [[Fahnenjagen]] im Rahmen des Schapener Volksfestes ist eine Tradition, die Eingang in das Dorfwappen fand. Bei diesem Wettbewerb müssen die teilnehmenden Reiter durch eine etwa anderthalb Meter breite umzäunte Strecke reiten und den in Kopfhöhe aufgehängten Ring mit Hilfe eines länglichen Stabs im Galopp „aufspießen“. Die erreichte Punktzahl hängt von der Schwierigkeitsstufe, der Anzahl der geglückten Versuche und dem Stil ab, was von einer Jury ausgewertet wird.
Das Schapener [[Fahnenjagen]] im Rahmen des Schapener Volksfestes ist eine Tradition, die Eingang in das Dorfwappen fand. Bei diesem Wettbewerb müssen die teilnehmenden Reiter durch eine etwa anderthalb Meter breite umzäunte Strecke reiten und den in Kopfhöhe aufgehängten Ring mit Hilfe eines länglichen Stabs im Galopp „aufspießen“. Die erreichte Punktzahl hängt von der Schwierigkeitsstufe, der Anzahl der geglückten Versuche und dem Stil ab, was von einer Jury ausgewertet wird.


Hierbei werden hölzerne Trophäen vergeben, die in Form von Fahnen oder Wimpeln an den Häuserwänden angebracht werden und so das Bild des Ortes prägen. Teilweise tragen sie das hölzerne Pferd oder den Namen des Gewinners.<ref name="AR"/>
== Sonstiges ==

Schapen ist der einzige Braunschweiger Ortsteil der vom [[Europäischer Fernwanderweg 6|Europäischen Fernwanderweg 6]] durchquert wird.
;Sonstiges
Schapen ist der einzige Braunschweiger Ortsteil, der vom [[Europäischer Fernwanderweg E6|Europäischen Fernwanderweg E6]] (am Ostrand in Nord-Süd-Richtung) durchquert wird.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
* Otto Kampe, [[Liste der Ehrenbürger von Braunschweig#Ehrenbürger der 1974 eingemeindeten Stadtteile|Ehrenbürger der Gemeinde Schapen]]
* Otto Kampe, erster Lehrer des Ortes (Ehrenbürger)<ref name="Geschichte"/>
* [[Bernhard Kiekenap]] (1930–2020), Manager und Historiker
* Karl Ohlendorf, [[Liste der Ehrenbürger von Braunschweig#Ehrenbürger der 1974 eingemeindeten Stadtteile|Ehrenbürger der Gemeinde Schapen]]
* Karl Ohlendorf, früherer Gemeindekassierer (Ehrenbürger)<ref name="Geschichte"/>
* Albert Spinn, [[Liste der Ehrenbürger von Braunschweig#Ehrenbürger der 1974 eingemeindeten Stadtteile|Ehrenbürger der Gemeinde Schapen]]
* Albert Spinn, ehemaliger Bürgermeister und Gemeindedirektor (Ehrenbürger)<ref name="Geschichte"/>
* Hartmut Lenge, Museumsdirektor Lenges Hof
* Horst Schmidt, Bürgermeister von Volkmarode, Dibbesdorf und Schapen von 1989-2011, Bundesverdienstkreuzträger


== Einzelnachweise ==
== Wappen ==
[[Datei:Wappen Braunschweig-Schapen.png|75px|links|Wappen Braunschweig-Schapen]]
<references />
Das Wappen zeigt eine goldene Standarte auf einem blauen Schild.

Die Standarte als reitsportliche Trophäe symbolisiert den überlieferten Brauch des Fahnenjagens. Das Wappen wird manchmal mit einem silbernen springenden Pferd, das auf der Standarte steht, benutzt, um diese Tradition zu betonen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/stadtteile/schapen/index.html |wayback=20120708061533 |text=Schapen |archiv-bot=2023-01-06 17:25:11 InternetArchiveBot }} auf braunschweig.de</ref> Die Farben Blau-Gelb entsprechen denen des [[Landkreis Braunschweig|Landkreises Braunschweig]], dem der Ort bis zur Eingemeindung angehörte.

Arnold Rabbow hat das Wappen entworfen, es wurde am 7. Februar 1980 vom Ortsrat in Volkmarode, zu dem Schapen zu dieser Zeit gehörte, angenommen.<ref name="AR">Arnold Rabbow: ''Neues Braunschweigisches Wappenbuch.'' Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S.&nbsp;26.</ref>

== Literatur ==
* [[Bernhard Kiekenap]]: ''Schapen – Geschichte eines braunschweigischen Dorfes'', Limbach, Braunschweig 1990, ISBN 3-87485-636-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Schapen (Braunschweig)}}
* http://www.braunschweig.de/stadtportrait/stadtteile/schapen/index.html
* http://www.braunschweig.de/stadtportrait/stadtteile/schapen/sehenswuerdigkeiten.html
* [http://www.braunschweig.de/stadtportrait/stadtteile/schapen/index.html Schapen] auf braunschweig.de
* [http://www.braunschweig.de/stadtportrait/stadtteile/schapen/sehenswuerdigkeiten.html Sehenswürdigkeiten] auf braunschweig.de
* [http://www.strassenkatalog.de/panoramio/alter_bahnhof_schapen,21663469.html Bild vom Bahnhof] auf strassenkatalog.de
* [http://www.n-bahn-bs.de/bes_geb1.htm Bahnhof Schapen im Eisenbahnmodellbau] auf n-bahn-bs.de
* [http://www.lengeshof.de/ Museum] auf www.lengeshof.de

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 16. Juni 2024, 08:24 Uhr

Schapen
Wappen von Schapen
Koordinaten: 52° 17′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 52° 16′ 49″ N, 10° 36′ 24″ O
Höhe: 89 m ü. NN
Fläche: 26,63 km²
Einwohner: 1633 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38104
Vorwahl: 0531
Karte
Lage Schapens in Braunschweig
Ehemaliger Bahnhof Schapen (eröffnet am 1. Oktober 1906).
Ehemaliger Bahnhof Schapen (eröffnet am 1. Oktober 1906).
Schapen, Lindenallee

Braunschweig-Schapen ist ein Stadtteil von Braunschweig in Niedersachsen. Er ist etwa acht Kilometer von der Innenstadt Braunschweigs entfernt und gehört zum Stadtbezirk 111 – Hondelage-Volkmarode.

Die Geschichte des Dorfes geht weit zurück bis etwa in das 9. Jahrhundert nach Christus. Erstmals wird Schapen im Jahr 1224 in einer Urkunde (als „Scepene“) erwähnt, die den Verkauf von zwei Hufen Land (60 Morgen) an Wilhelm von Volkmarode durch das Alexanderstift belegt. Die Ansiedlung mit dem „Lindenberg“ als zentralen Platz umfasste Ackerhöfe, Kothsassen sowie die Hirtenhäuser der Schäfer. Um das Jahr 1448 ging der Besitz an das Kloster Riddagshausen über. Erst das Braunschweiger Gesetz zur Ablöseordnung aus dem Jahr 1834 brachte den Landwirten die Möglichkeit, sich aus dem Dienstverhältnis zum Kloster freizukaufen.[2]

In Schapen hatte die Weidewirtschaft eine lange Tradition, daher sind für das Jahr 1754 neben 569 Morgen Ackerland auch 234 Morgen Wiesenflächen verzeichnet. Um das Jahr 1900 wurde auf vielen Ackerflächen Spargelbau betrieben, so entstand 1905 im Ort eine eigene Konservenfabrik (Knopf & Telge), die auch die Erträge der umliegenden Gemeinden verarbeitete. 1961 wurde diese Fabrik geschlossen, weil sie unrentabel geworden war.[2]

Der Name „Schapen“ stammt von „Scapen“ ab. Wahrscheinlich bezieht sich dieses Wort auf die anfängliche Schafzucht in dieser Region, da im Niederländischen „schaap“ Schaf bedeutet. Eine Gemeinde gleichen Namens befindet sich im Emsland, welche ein Schaf in ihrem Wappen hat.

Schapen liegt zwischen Volkmarode und Weddel (Gemeinde Cremlingen). Nördlich und südlich grenzen die Wälder „Schapener Forst“ und die „Buchhorst“ sowie der „Sandbach“ an das Dorf.

Ferner stammen seit 1989 die Ortsbürgermeister des Bezirkes 114 (ab 2021: 111) Volkmarode, zu dem neben Volkmarode auch Schapen und Dibbesdorf (ab 2021: auch Hondelage) gehören aus Schapen: Ab 1989 Horst Schmidt (CDU) und ab 2011 Ulrich Volkmann (SPD).

Am 1. Oktober 1906 eröffnete die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn etwa 500 m vom südwestlichen Dorfrand entfernt am Waldrand den Bahnhof Schapen. Der Bahnhof war Umschlagplatz für Zuckerrüben, Kartoffeln, Kohlen und Düngemittel, später auch für die Produkte der Schapener Dosenfabrik.

Die Personenbeförderung war bis zum 3. Oktober 1954 möglich, am 30. Juni 1971 wurde die gesamte Strecke stillgelegt und später abgerissen.

Während die Schienen, die quer durch die Buchhorst führen, heute nur noch an den dafür aufgeschütteten Trassen zu erkennen sind, ist der alte Bahnhof saniert worden und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Er ist jetzt Außenstelle des Instituts für Tierökologie und Zellbiologie Hannover. Zusammen mit dem gemütlichen Ausflugsrestaurant „Schäfer’s Ruh“ ist der Schapener Bahnhof ein oft besuchtes Ziel von Wanderern und Ausflüglern.[3]

Lenges Hof ist ein Fachwerkhof und seit 1663 im Familienbesitz. Seit 1997 befindet sich dort ein Bauernhofmuseum.

Bauernhofmuseum Lenges Hof

Schapener Fahnenjagen

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Das Schapener Fahnenjagen im Rahmen des Schapener Volksfestes ist eine Tradition, die Eingang in das Dorfwappen fand. Bei diesem Wettbewerb müssen die teilnehmenden Reiter durch eine etwa anderthalb Meter breite umzäunte Strecke reiten und den in Kopfhöhe aufgehängten Ring mit Hilfe eines länglichen Stabs im Galopp „aufspießen“. Die erreichte Punktzahl hängt von der Schwierigkeitsstufe, der Anzahl der geglückten Versuche und dem Stil ab, was von einer Jury ausgewertet wird.

Hierbei werden hölzerne Trophäen vergeben, die in Form von Fahnen oder Wimpeln an den Häuserwänden angebracht werden und so das Bild des Ortes prägen. Teilweise tragen sie das hölzerne Pferd oder den Namen des Gewinners.[4]

Sonstiges

Schapen ist der einzige Braunschweiger Ortsteil, der vom Europäischen Fernwanderweg E6 (am Ostrand in Nord-Süd-Richtung) durchquert wird.

Persönlichkeiten

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  • Otto Kampe, erster Lehrer des Ortes (Ehrenbürger)[2]
  • Bernhard Kiekenap (1930–2020), Manager und Historiker
  • Karl Ohlendorf, früherer Gemeindekassierer (Ehrenbürger)[2]
  • Albert Spinn, ehemaliger Bürgermeister und Gemeindedirektor (Ehrenbürger)[2]
  • Hartmut Lenge, Museumsdirektor Lenges Hof
  • Horst Schmidt, Bürgermeister von Volkmarode, Dibbesdorf und Schapen von 1989-2011, Bundesverdienstkreuzträger
Wappen Braunschweig-Schapen
Wappen Braunschweig-Schapen

Das Wappen zeigt eine goldene Standarte auf einem blauen Schild.

Die Standarte als reitsportliche Trophäe symbolisiert den überlieferten Brauch des Fahnenjagens. Das Wappen wird manchmal mit einem silbernen springenden Pferd, das auf der Standarte steht, benutzt, um diese Tradition zu betonen.[5] Die Farben Blau-Gelb entsprechen denen des Landkreises Braunschweig, dem der Ort bis zur Eingemeindung angehörte.

Arnold Rabbow hat das Wappen entworfen, es wurde am 7. Februar 1980 vom Ortsrat in Volkmarode, zu dem Schapen zu dieser Zeit gehörte, angenommen.[4]

Commons: Schapen (Braunschweig) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerstatistik auf braunschweig.de
  2. a b c d e Geschichte Schapens@1@2Vorlage:Toter Link/www.braunschweig.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf braunschweig.de
  3. Sehenswürdigkeiten (Memento des Originals vom 2. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.braunschweig.de auf braunschweig.de
  4. a b Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 26.
  5. Schapen (Memento des Originals vom 8. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.braunschweig.de auf braunschweig.de