„Julie Wohryzek“ – Versionsunterschied

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Kafka schreibt Folgendes über sie an [[Max Brod]]: „''Eine gewöhnliche und eine erstaunliche Erscheinung. Nicht Jüdin und nicht Nicht-Jüdin, nicht Deutsche, nicht Nicht-Deutsche, verliebt in das Kino, in Operetten und Lustspiele, in Puder und Schleier, Besitzerin einer unerschöpflichen und unaufhaltbaren Menge der frechsten [[Jiddisch|Jargonausdrücke]], im ganzen sehr unwissend, mehr lustig als traurig - so etwa ist sie.''“
Kafka schreibt Folgendes über sie an [[Max Brod]]: „''Eine gewöhnliche und eine erstaunliche Erscheinung. Nicht Jüdin und nicht Nicht-Jüdin, nicht Deutsche, nicht Nicht-Deutsche, verliebt in das Kino, in Operetten und Lustspiele, in Puder und Schleier, Besitzerin einer unerschöpflichen und unaufhaltbaren Menge der frechsten [[Jiddisch|Jargonausdrücke]], im ganzen sehr unwissend, mehr lustig als traurig - so etwa ist sie.''“


1921 heiratete Julie Wohryzek den Bankprokuristen Josef Werner, mit dem sie einige Jahre zunächst in Bukarest, dann erneut in Prag lebte. Ab März 1939 war Gesamttschechien von [[http://de.wikipedia.org/wiki/Zerschlagung_der_Rest-Tschechei|von den Deutschen besetzt]]. Julie Wohryzek wurde von der deutschen Besatzungsmacht nach [[KZ Auschwitz|Auschwitz]] deportiert und dort am 26. August 1944 ermordet.
1921 heiratete Julie Wohryzek den Bankprokuristen Josef Werner, mit dem sie einige Jahre zunächst in Bukarest, dann erneut in Prag lebte. Ab März 1939 war Gesamttschechien von [[Zerschlagung_der_Rest-Tschechei|von den Deutschen besetzt]]. Julie Wohryzek wurde von der deutschen Besatzungsmacht nach [[KZ Auschwitz|Auschwitz]] deportiert und dort am 26. August 1944 ermordet.


== Quellen ==
== Literatur ==
* Franz Kafka Der ewige Sohn Peter-André Alt Verlag C.H. Beck München 2005 ISBN 3-406-53441-4
* Peter-André Alt: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn.'' Verlag C.H. Beck München 2005 ISBN 3-406-53441-4
* [http://www.franzkafka.de/franzkafka/die_frauen/julie_wohryzek/457352 Julie Wohryzek]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.franzkafka.de/franzkafka/die_frauen/julie_wohryzek/457352 Foto und kurzer Lebensabriss]
* franzkafka.de: [http://www.franzkafka.de/franzkafka/die_frauen/julie_wohryzek/457352 Julie Wohryzek]


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Version vom 3. November 2012, 10:59 Uhr

Julie Wohryzek (* 28. Februar 1891 in Prag; † 26. August 1944 in Auschwitz) war eine Verlobte Franz Kafkas.

Sie wurde 1891 in Prag geboren. Ihr Vater Eduard Wohryzek (1864–1928) stammte aus einer Kaufmannsfamilie, war Schlachter, führte ein Lebensmittelgeschäft und war später Kustos der Synagoge im Prager Vorort Königliche Weinberge. Die Mutter Mina geb. Reach (geb. 1869) stammte aus Pest.

Julie Wohryzek hatte zwei Schwestern, Käthe (geb. vor 1891, deportiert 1942) und Růžena (1895–1939), sowie einen Bruder Wilhelm. Wahrscheinlich absolvierte Julie eine Handelsausbildung, sie war Büroangestellte und später Prokuristin.

Franz Kafka war Julie Wohryzeks zweiter Verlobter; der erste, ein überzeugter Zionist, war als Soldat im Krieg getötet worden. Briefe zwischen Kafka und Julie sind nicht erhalten, lediglich ein langer Brief Kafkas an ihre Schwester Käthe. Die für November 1919 geplante Heirat wurde von Kafkas Eltern strikt abgelehnt, offenbar aufgrund von Gerüchten über Julies sexuelle Freizügigkeit. Im Juli 1920 löste Kafka die Beziehung auf, da er mit Milena Jesenská liiert war.

Kafka schreibt Folgendes über sie an Max Brod: „Eine gewöhnliche und eine erstaunliche Erscheinung. Nicht Jüdin und nicht Nicht-Jüdin, nicht Deutsche, nicht Nicht-Deutsche, verliebt in das Kino, in Operetten und Lustspiele, in Puder und Schleier, Besitzerin einer unerschöpflichen und unaufhaltbaren Menge der frechsten Jargonausdrücke, im ganzen sehr unwissend, mehr lustig als traurig - so etwa ist sie.

1921 heiratete Julie Wohryzek den Bankprokuristen Josef Werner, mit dem sie einige Jahre zunächst in Bukarest, dann erneut in Prag lebte. Ab März 1939 war Gesamttschechien von von den Deutschen besetzt. Julie Wohryzek wurde von der deutschen Besatzungsmacht nach Auschwitz deportiert und dort am 26. August 1944 ermordet.

Literatur

  • Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Verlag C.H. Beck München 2005 ISBN 3-406-53441-4