„John Cleese“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. Januar 2013, 06:24 Uhr

John Cleese, 2008
John Cleese bei der Oscar-Verleihung 1989

John Marwood Cleese (* 27. Oktober 1939 in Weston-super-Mare, Somerset) ist ein englischer Komiker, Schauspieler, Drehbuchautor und Synchronsprecher, der als Mitglied von Monty Python berühmt wurde. Er war außerdem mit der Fernsehserie Fawlty Towers und dem Film Ein Fisch namens Wanda erfolgreich.

Leben

John Cleeses Eltern waren Mitglieder der Mittelschicht, sie ermöglichten ihrem Sohn eine Privatausbildung. Sein Vater Reginald Francis Cleese hieß ursprünglich Cheese (deutsch: Käse), änderte seinen Nachnamen jedoch 1915, nachdem er in die Armee eingetreten war.[1] Schon im Alter von zwölf war John 183 cm groß, ein Jahr später sogar 196 cm und damit ausgewachsen. Die vielen Witze über seine Größe waren ein gutes Training für seinen Humor und seine Schlagfertigkeit.[2] Cleese sammelte Witze und war ein treuer Hörer der Radio-Comedyshow The Goon Show, in der unter anderem Peter Sellers auftrat.

John Cleese studierte Jura am Downing College in Cambridge. Er war Mitglied der erfolgreichen Cambridge Footlights Revue, wo er sein komödiantisches Talent weiter ausleben konnte, wie auch das spätere Monty-Python-Mitglied Graham Chapman. Nach seiner Promotion schrieb Cleese für die BBC und ging mit der Cambridge Footlights Revue auf Tournee in Neuseeland und den USA. Dort lernte er Terry Gilliam kennen, ein weiteres späteres Monty-Python-Mitglied. Nach seiner Rückkehr aus den Staaten trat er in der Radiocomedy I’m Sorry I’ll Read That Again der BBC auf, die mehrere Jahre erfolgreich lief.

Erste Fernsehauftritte folgten, er arbeitete mit Marty Feldman und den weiteren späteren Monty-Python-Mitgliedern Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin zusammen. 1969 wurde dann erstmals Monty Python’s Flying Circus ausgestrahlt. Die Gruppe hatte überwältigenden Erfolg mit ihrem farcenhaften und grotesken Humor. Cleese trat in weit über hundert verschiedenen Rollen auf, parodierte aber meist den distanziert-verklemmten, Emotionen fürchtenden Engländer der besseren Gesellschaft.

Nach drei Staffeln verließ Cleese die Show, arbeitete aber an weiteren Monty-Python-Projekten außerhalb des TV-Formats mit. 1975 produzierte er die Sitcom Fawlty Towers, die ebenso erfolgreich wurde. Cleese spielte darin einen steifen, besorgten Hoteldirektor, der permanent um den Schein eines funktionierenden Hauses bemüht ist, aber laufend in peinliche Situationen gerät.

Cleese gründete dann die Produktionsfirma Video Arts und war mit geistreich-ironischen Schulungsvideos für Manager erfolgreich. Zusammen mit dem Familientherapeuten Robin Skynner schrieb er psychologische Ratgeber. Bis zum heutigen Tage entwickelt er auch populärwissenschaftliche Fernsehsendungen.

Seinen größten Erfolg hatte er 1988 mit dem von ihm geschriebenen und co-inszenierten Spielfilm Ein Fisch namens Wanda (A Fish Called Wanda), in dem er erneut den typischen gefühlsgehemmten Engländer spielt. Die Gangsterkomödie kam bei Kritik und Publikum gleichermaßen an und erhielt eine Reihe bedeutender Auszeichnungen (darunter auch eine Oscar-Nominierung für Cleese als besten Drehbuchautor; sein Nebendarsteller Kevin Kline erhielt den Oscar für die beste Nebenrolle). Sein zweiter Spielfilm Wilde Kreaturen (Fierce Creatures) kam 1996 in die Kinos. Wie schon in Ein Fisch namens Wanda spielte Cleese an der Seite von Kevin Kline, Jamie Lee Curtis und Michael Palin, der Film fand aber nicht annähernd so viel Beifall. Cleese hat danach kein weiteres Spielfilm-Drehbuch mehr geschrieben und hat es mehrfach als Fehler bezeichnet, Wilde Kreaturen gemacht zu haben. Als er 2008 von seinem Freund, dem Regisseur und Restaurantkritiker Michael Winner, gefragt wurde, was er denn anders machen würde, wenn er die Chance hätte, sein Leben noch einmal zu leben, ging Cleese sogar so weit zu sagen: „Ich hätte Alyce Faye Eichelberger [seine dritte Ehefrau] nicht geheiratet und ich hätte Wilde Kreaturen nicht gedreht.“[3]

Cleese ist auch durch zwei weitere Rollen bekannt geworden: die des Fast Kopflosen Nick in den Verfilmungen der Harry-Potter-Romane und die Rolle des R, dem Waffenentwickler James Bonds und Nachfolger von Q in zwei Filmen der Serie.

John Cleese ist, wie seine Fernsehdokumentationen zeigen, sehr an Bildung und Wissensvermittlung interessiert. Er war von 1970 bis 1973 Rektor der Universität St Andrews und ist immer noch Gastprofessor an der Cornell University in New York. Cleese setzt sich für den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Lemuren ein. Zum Dank für sein Engagement wurde 2005 eine Lemurenart nach ihm benannt (Avahi cleesei).

Die neuseeländische Stadt Palmerston North benannte 2007 eine Müllhalde nach John Cleese. Der Komiker hatte die Stadt zuvor als Selbstmord-Hauptstadt Neuseelands bezeichnet. Palmerston North, das eine für Neuseeland durchschnittliche Selbstmordrate hat, taufte die Halde in einem Akt der „Vergeltung“ in Mount Cleese um.

Derzeit arbeitet John Cleese zusammen mit seiner Tochter Camilla an einer Musical-Version seines Spielfilms Ein Fisch namens Wanda. Erstmals seit dem 1996er Film Wilde Kreaturen schreibt er wieder an einem Drehbuch - Arbeitstitel: Taxing Times. Co-Autorin ist die Irin Lisa Hogan, mit der Cleese seit langem befreundet ist und die schon in Wilde Kreaturen zu sehen war. John Cleese zufolge geht es dabei um „die Anstrengungen, die einige Leute unternehmen, um Steuern zu sparen. […] [Das Buch] basiert auf mir selbst, als ich mir meine britische Rente auszahlen ließ und nach Santa Barbara umgezogen bin.“[4]

Persönliches

John Cleese war zehn Jahre lang mit der US-amerikanischen Schauspielerin Connie Booth verheiratet, die auch in Monty Python’s Flying Circus Auftritte hatte und in Fawlty Towers das Zimmermädchen Polly spielte. Ihre gemeinsame Tochter Cynthia Cleese spielte eine kleine Rolle in Ein Fisch namens Wanda und in Wilde Kreaturen. Cleese und Booth arbeiteten auch nach ihrer Scheidung zusammen an der zweiten Fawlty Towers-Staffel und sind bis heute befreundet. Barbara Trentham – ebenfalls eine US-amerikanische Schauspielerin – heiratete Cleese 1981. 1984 bekam das Paar die Tochter Camilla. Die Ehe wurde 1990 geschieden.

Am 28. Dezember 1992 heiratete John Cleese die amerikanische Psychotherapeutin Alyce Faye Eichelberger, 1999 wanderte er nach Kalifornien aus. Das Paar, das keine gemeinsamen Kinder hat, trennte sich im Januar 2008. Das Scheidungsverfahren wurde in Großbritannien aufmerksam verfolgt, da Eichelberger eine Abfindung in Höhe von 13,5 Millionen Euro erhielt.[5]

Im August 2012 heiratete Cleese auf der karibischen Insel Mustique die 31 Jahre jüngere Jennifer Wade.[6][7]

Cleese lebt und arbeitet in Kalifornien, zwischendurch weilt er zu Arbeitsaufenthalten in London.

Ergänzendes

  • Die Stimme von John Cleese wurde in Deutschland meistens von Thomas Danneberg synchronisiert.
  • Der meistbenutzte Spruch aus dem Munde von John Cleese in Flying Circus war: „And now for something completely different.“
  • Im Movie Park Germany wurden für die Attraktion Time Riders zur Anleitung der Besucher mehrere Videosequenzen mit John Cleese gedreht.

Ausgewählte Filmografie

Fernsehen

Serien, Fernsehfilme und Shows

Dokumentationen

  • 2001: The Human Face
  • 2004: Wine for the Confused
  • 2005: Power of the Sun
  • 2006: The Art of Football from A to Z

Filme

Cleese (links) mit Eric Bruno Borgman, 2007

Sonstiges

  • Cleese wirkte außerdem bei Mike Oldfields Tubular Bells 2003 mit, wo er am Ende des Stücks "Finale" die einsteigenden Instrumente ansagt.
  • Cleese spricht ebenfalls den Butler namens Jasper in dem Spiel Fable III, das am 29. Oktober 2010 in Deutschland erschien.

Auszeichnungen

Fernsehen

  • 1967: The Frost Report: Rose d’Or auf dem Fernsehfestival in Montreux als Schauspieler
  • 1969: Monty Python’s Flying Circus: Nominierung für den britischen Society of Film and Television Arts Award (später BAFTA Award) als Drehbuchautor und Schauspieler
  • 1970: Monty Python’s Flying Circus: Nominierung für den Society of Film and Television Arts Award als Schauspieler
  • 1975: Fawlty Towers: Nomininerung für den Society of Film and Television Arts Award als Schauspieler
  • 1979: Fawlty Towers: BAFTA Award als Schauspieler
  • 1986: Cheers: Emmy als Gastschauspieler
  • 1991: Preis der Zeitung Aftonbladet für die beliebteste männliche Fernsehpersönlichkeit
  • 1997: Hinterm Mond gleich links (3rd Rock from the Sun): Emmy-Nominierung als Gastschauspieler
  • 2001: The Human Face: Emmy-Nominierung als Drehbuchautor und Moderator
  • 2002: Sir Peter Ustinov Award des Fernsehfestivals in Banff
  • 2003: Will & Grace: Emmy-Nominierung als Gastschauspieler

Filme

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. John Cleese auf Everything2.com (englisch)
  2. http://www.imdb.com/name/nm0000092/bio
  3. Times Online - Michael Winner at Villa Principe Leopoldo, Switzerland
  4. Daily Mirror: John Cleese’s fling with a blonde HALF his age
  5. Zweiter Frühling mit 70 sueddeutsche.de, abgerufen am 18. September 2012
  6. "Monty Python"-Star sagt zum vierten Mal Ja stern.de, abgerufen am 18. September 2012
  7. Exclusive: John Cleese weds 'soulmate' in intimate Mustique marriage ceremony hellomagazine.com, abgerufen am 18. September 2012 (englisch)