„Lehmann Bernheimer“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* Konrad O. Bernheimer, ''Narwalzahn und alte Meister: Aus dem Leben einer Kunsthändlerdynastie'', Hamburg 2013.
* Konrad O. Bernheimer, ''Narwalzahn und alte Meister: Aus dem Leben einer Kunsthändler-Dynastie'', Hamburg 2013.
* Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden und ihre Heimat Buttenhausen, Münsingen 1988.
* Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden und ihre Heimat Buttenhausen, Münsingen 1988.
* Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden in Buttenhausen. Ständige Ausstellung in der Bernheimerschn Realschule, Münsingen 1994.
* Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden in Buttenhausen. Ständige Ausstellung in der Bernheimerschn Realschule, Münsingen 1994.

Version vom 4. Januar 2014, 10:33 Uhr

Lehmann Bernheimer (* 27. Dezember 1841 in Buttenhausen; † 29. Mai 1918 in München) war ein Kaufmann und Mäzen.

Leben

Bernheimer wurde 1841 in Buttenhausen bei Münsingen (Württemberg) als drittes Kind von Meier Bernheimer (1801-1870) und seiner Frau Sara geb. Kahn (1803-1881) geboren. Dort befand sich seit dem Judenschutzbrief von 1787 eine kleine jüdische Landgemeinde. Sein Vater war Stoffhändler und bot seine Waren auf verschiedenen Märkten in Süddeutschland an. In München war er zwei Mal jährlich auf der Dult vertreten.

Lehmann besuchte zunächst die Volksschule in Buttenhausen. Mit zehn Jahren wurde Lehmann auf die Realschule nach Stuttgart geschickt, die er vier Jahre später mit Abschluss verließ.

Bernheimer begründete am 10. Mai 1864 in München sein erstes Geschäft für Kleiderstoffe und Konfektion. Zu diesem Zeitpunkt übernahm er ein bankrottes Textilgeschäft am Münchner Salvatorplatz/Ecke Promenadenstraße. 1870 verlegte er das Geschäft in die Kaufingerstraße 17. Das Angebot wurde zunehmend v.a. um Teppiche aus dem Orient und kunstgewerbliche Objekte erweitert. So wurde aus dem Stoffhändler alsbald ein weltbekanntes Kunst- und Auktionshaus Bernheimer. Bernheimer kaufte Möbel, Tische, Schränke, Truhen, Plastiken, Fayencen etc. auf den wichtigsten Plätzen und kam dadurch zu Wohlstand. 1887-1889 ließ Bernheimer am Lenbachplatz 3 das Palais Bernheimer nach einem Entwurf von Friedrich von Thiersch erbauen und unterstrich damit eindrucksvoll seinen städtebaulichen Gestaltungswillen. Die Einweihung des "größten Kunsthauses der Welt" fand am 10. Dezember 1889 im Beisein von Prinzregent Luitpold statt.

Lehmann Bernheimer war seit 1864 mit Fanny Bernheimer geb. Haimann (1843-1911) verheiratet. Fanny Haimann stammte aus einer Stoffhändlerfamilie, die sich ebenfalls in München niedergelassen hatte. Aus der Ehe sind die Kinder Emma (1865-1950), Isidor (*vor 1870), Max (1870-1933), Ernst (1875-1956) und Otto (1877-1960) hervorgegangen.

In den 1890er Jahren traten die Söhne Max Bernheimer, Ernst Bernheimer und Otto Bernheimer in das Geschäft des Vaters ein. 1897 wurde das Haus durch einen Brand fast vollständig zerstört.

1903 stiftete er in seiner Geburtsstadt Buttenhausen einklassige Realschule für Juden und Christen. Die Schule erhielt den Namen Bernheimersche Realschule.

1907-1910 wurde das Geschäft durch den Zukauf der Häuser Ottostraße 13 und 14, die dem Komplex Lenbachplatz 3 hinzugefügt wurden, erweitert.

Bernheimer verstarb im Alter von 77 Jahren in München an den Folgen eines Schlaganfalls. Er liegt auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München begraben.

Ehrungen

  • 1884: Das bayerische Königshaus verleiht ihm den Titel eines "Kommerzienrats".
  • 1904: Ehrenbürgerrecht von Buttenhausen

Literatur

  • Konrad O. Bernheimer, Narwalzahn und alte Meister: Aus dem Leben einer Kunsthändler-Dynastie, Hamburg 2013.
  • Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden und ihre Heimat Buttenhausen, Münsingen 1988.
  • Stadt Münsingen (Hrsg.), Juden in Buttenhausen. Ständige Ausstellung in der Bernheimerschn Realschule, Münsingen 1994.