„R. C. Rickmers“ – Versionsunterschied

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*Konstruktion: Stahlrumpf als [[Glattdecker]], langes [[Poop]]deck bis zum [[Mittelmast]];
*Konstruktion: Stahlrumpf als [[Glattdecker]], langes [[Poop]]deck bis zum [[Mittelmast]];
*[[Takelage|Rigg]]: Fünfmastbark, dopp. Mars- u. Bramrahen, Royals; [[Mast]]en mit Mars- und Bramstengen; [[Besanmast]] m. [[Stenge]] u. einer [[Gaffel (Takelage)|Gaffel]]
*[[Rigg]]: Fünfmastbark, dopp. Mars- u. Bramrahen, Royals; [[Mast]]en mit Mars- und Bramstengen; [[Besanmast]] m. [[Stenge]] u. einer [[Gaffel (Takelage)|Gaffel]]
*[[Stapellauf]]: [[8. Februar]] [[1906]]
*[[Stapellauf]]: [[8. Februar]] [[1906]]
*[[Jungfernfahrt]]: April [[1906]] über [[New York City|New York]], [[USA]], nach [[Saigon]], [[Vietnam]]
*[[Jungfernfahrt]]: April [[1906]] über [[New York City|New York]], [[USA]], nach [[Saigon]], [[Vietnam]]

Version vom 27. Februar 2006, 19:02 Uhr

Die R. C. RICKMERS war die zweite deutsche Fünfmast-Bark und der fünfte Fünfmastrahsegler der Welthandelsflotte. Ihr Rumpf, Masten und Rahen waren aus Stahl gefertigt, sie war mit einer Dampfmaschine als Hilfsantrieb (Auxiliar-Segler) ausgerüstet. Nach zwei hölzernen Vollschiffen (1868, 1.080 BRT und 1888, 1.760 BRT) war sie das dritte Schiff dieses Namens, den heute ein modernes Frachtschiff trägt.

Im Jahre 1906 wurde die R. C. RICKMERS für die "Rickmers Reismühlen Rhederei und Schiffbau A.-G." (Firmenname seit 1889) auf der hauseigenen Werft in Geestemünde unter der Baunummer 147 gefertigt. Benannt nach dem Firmengründer Rickmer Clasen Rickmers (6. Januar 180727. November 1886) sollte sie die auf der Jungfernfahrt verschollene MARIA RICKMERS ersetzen. Wie alle Rickmers-Schiffe war der Rumpf entsprechend den Reedereifarben grün (Überwasserschiff) und rot (Wasserpaß, Unterwasserschiff) gestrichen. Nach einigen Marineautoren galt sie als Prestigebau und Antwort auf die beiden LAEISZ-Fünfmaster. Als sie vom Stapel lief, übertraf sie dann mit ihren 5.548 BRT sogar das damals größte Rahsegelschiff, das Fünfmast-Vollschiff PREUSSEN, um 467 BRT, wurde aber wegen der Hilfsmaschine nie als Deutschlands größtes Segelschiff eingetragen. Einige Seeleute nannten sie wegen ihrer Dampfmaschine und des gewaltigen Schornsteins hinter dem Mittelmasten eher einen "Segeldampfer" denn ein Segelschiff. Es machte etliche Furore, besonders in den USA, und zeigte gute Etmale, die allerdings unter Zuhilfenahme der Dampfmaschine entstanden.

Hauptfahrziel der Bark waren Ostasien (Singapur, Kōbe/Hiogo Japan), Sibirien (Wladiwostok), die amerikanische Westküste (San Francisco, Portland, OR (Oregon)), Australien und Südamerika Chile. Ausreisend beförderte das Schiff meist Kohle aus Wales und anderen Ländern, heimreisend hauptsächlich Reis. Ein besonderes Ereignis war 1912 der Besuch des russischen Zaren Nikolaus II. auf dem Schiff während eines Aufenthaltes in Wladiwostok.

Wegen des laderaumverringernden Kohlebunkers (~ 600 t), des für die Wartung der Dampfmaschine zusätzlichen Personals (Maschinisten, Trimmer, Heizer, insgesamt 6 Mann) und des anfallenden Kohleverbrauchs war die R. C. RICKMERS nicht wirtschaftlich. Bei der Umstellung der Rickmers-Linie auf Dampf zwischen 1910 und 1913 stieß die Reederei alle Großsegler ab. Für die große Bark fand sich kein Käufer, weshalb sie zum reedereieigenen Schulschiff zur Ausbildung des Seeoffiziersnachwuchses umgebaut wurde.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs lag die große Bark in Cardiff; die britische Admiralität beschlagnahmte sie und tauften sie in NEATH (gesprochen: [ni:θ]) um (Orts- und Flußnamen in Süd-Wales; walisisch Nedd ). Unter englischer Flagge wurde sie am 27. März 1917, mit einer Ladung Zucker von Mauritius kommend, 30 Seemeilen südöstlich von Fastnet (Cornwall) von dem deutschen U-66 versenkt.

Schiffsdaten