„Entlüfter (Armatur)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Entlueftungsventil 4069.jpg|thumb|Selbsttätiges Entlüftungsventil]]
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[[Datei:Entlueftungsventil 4066.jpg|thumb|in Einzelteile zerlegt]]
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'''Entlüfter''' haben die Aufgabe, in Rohrleitungen und Behältern befindliche Gase, insbesondere Luft, aus einer flüssigkeits- und dampfführenden Anlage zu entfernen. Entlüfter zählen zu den [[Armatur]]en.
'''Entlüfter''' haben die Aufgabe, in Rohrleitungen und Behältern befindliche Gase, insbesondere Luft, aus einer flüssigkeitsführenden Anlage zu entfernen. Entlüfter zählen zu den [[Armatur]]en.
Sinnvollerweise werden Entlüftungen generell am höchsten Punkt eines wasserführenden Rohrleitungssystems angebracht, da Luft eine geringere [[Dichte]] hat als Wasser.
Sinnvollerweise werden Entlüftungen generell am höchsten Punkt eines wasserführenden Rohrleitungssystems angebracht, da Luft eine geringere [[Dichte]] hat als Wasser.


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Einige Entlüfterarten sind:
Einige Entlüfterarten sind:


* Entlüfterhahn
* Entlüfterhahn (manuell)
* selbsttätiges Entlüftungsventil mit Kugelschwimmer
* selbsttätiges Entlüftungsventil mit Schwimmer
* Dehnkörper-Entlüfter
* Dehnkörper-Entlüfter


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{{Anker|Entlüftungsventil}}
{{Anker|Entlüftungsventil}}
== Selbsttätiges Entlüftungsventil mit Kugelschwimmer ==
== Selbsttätiges Entlüftungsventil mit Schwimmer ==
[[Datei:Boxberg OL - Reichwalde - Tagebau 03 (mT) ies.ogv|miniatur|Entlüftungsventil an einer Leitung für abgepumptes Grundwasser im [[Tagebau Reichwalde]]]]
[[Datei:Boxberg OL - Reichwalde - Tagebau 03 (mT) ies.ogv|miniatur|Entlüftungsventil an einer Leitung für abgepumptes Grundwasser im [[Tagebau Reichwalde]]]]
Diese Form der Entlüftungsventile besteht im Unterschied zu anderen Entlüftern aus einem Bauteil, welches mit einer sogenannten Schwimmkugel ausgestattet ist. Diese Schwimmkugel wird vom Wasser nach oben gedrückt, sodass sich das Ventil verschließt und kein Wasser austreten kann. Wenn sich Luft an der Schwimmkugel sammelt, sinkt die Kugel nach unten und gibt das Ventil frei, sodass die Luft ausströmen kann. Ist die Luft durch das Ventil ausgetreten, drückt das Wasser die Kugel wieder nach oben und verschließt das Ventil wieder. Nachteilig ist hierbei, dass diese Entlüfter verschleißanfälliger und damit wartungsintensiver sind als andere Entlüfterformen. Deshalb müssen sie immer an leicht zugänglichen Stellen angebracht werden. Entlüfter kommen in verschiedenen Gebieten, vor allem der Haustechnik zum Einsatz. Dies ist die Entlüftung von [[Boiler|Boilern]] und die Entlüftung von Warmwasseraufbereitungen mittels eines [[Wärmeübertrager|Wärmeaustauschers]]. Bei der Boilerentlüftung ist in den meisten europäischen Ländern eine Genehmigung für den Einsatz in [[Nutzwasser|Brauchwasseranlagen]] nötig. Die industrielle Anwendung von Entlüftern kommt im Zusammenhang von [[Stickstoff|Flüssigstickstoff]] (N<sub>2</sub>), [[Argon|Flüssigargon]] (Ar) und [[Sauerstoff|Flüssigsauerstoff]] (O<sub>2</sub>) vor. Für diese Anwendung sind Entlüfter aus [[Gusseisen|Grauguss]] nicht brauchbar, weil bei der extremen Abkühlung des Bauteils durch die verflüssigten Gase sich die Materialstruktur derart ändert, sodass der Werkstoff für Druckleitungen nachher nicht mehr zu gebrauchen ist. Hier kommen Entlüfter zum Einsatz, die komplett aus [[Edelstahl]] gefertigt und [[Schweißen|verschweißt]] sind. Ein automatischer Entlüfter aus Edelstahl ist komplett [[Wartung|wartungsfrei]].
Diese Form der Entlüftungsventile besteht im Unterschied zu anderen Entlüftern aus einem Bauteil, welches mit einem Schwimmer ausgestattet ist. Dieser wird vom Wasser nach oben gedrückt, sodass sich das Ventil verschließt und kein Wasser austreten kann. Wenn sich Luft am Schwimmer sammelt, sinkt die Kugel nach unten und gibt das Ventil frei, so dass die Luft ausströmen kann. Ist die Luft durch das Ventil ausgetreten, drückt das Wasser den Schwimmer erneut nach oben und verschließt das Ventil wieder. Nachteilig ist hierbei, dass diese Entlüfter verschleißanfälliger und damit wartungsintensiver sind als andere Entlüfterformen<!-- =welche? -->. Deshalb müssen sie immer an leicht zugänglichen Stellen angebracht werden. Entlüfter kommen in verschiedenen Gebieten, vor allem der Haustechnik zum Einsatz. Dies ist die Entlüftung von [[Boiler|Boilern]] und die Entlüftung von Warmwasseraufbereitungen mittels eines [[Wärmeübertrager|Wärmeaustauschers]]. Bei der Boilerentlüftung ist in den meisten europäischen Ländern eine Genehmigung<!-- Grund? Beleg? --> für den Einsatz in [[Nutzwasser|Brauchwasseranlagen]] nötig. Die industrielle Anwendung von Entlüftern kommt z.B. im Zusammenhang von [[Stickstoff|Flüssigstickstoff]] (N<sub>2</sub>), [[Argon|Flüssigargon]] (Ar) und [[Sauerstoff|Flüssigsauerstoff]] (O<sub>2</sub>) vor. Für diese Anwendung sind Entlüfter aus [[Gusseisen|Grauguss]] nicht brauchbar, weil bei der extremen Abkühlung des Bauteils durch die verflüssigten Gase sich die Materialstruktur derart ändert, sodass der Werkstoff für Druckleitungen nicht mehr zu gebrauchen ist. Hier kommen Entlüfter zum Einsatz, die komplett aus [[Edelstahl]] gefertigt und [[Schweißen|verschweißt]] sind. Ein automatischer Entlüfter aus Edelstahl ist komplett [[Wartung|wartungsfrei]]<!-- nicht nur der -->.


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 23. Januar 2016, 15:45 Uhr

Selbsttätiges Entlüftungsventil
in Einzelteile zerlegt

Entlüfter haben die Aufgabe, in Rohrleitungen und Behältern befindliche Gase, insbesondere Luft, aus einer flüssigkeitsführenden Anlage zu entfernen. Entlüfter zählen zu den Armaturen. Sinnvollerweise werden Entlüftungen generell am höchsten Punkt eines wasserführenden Rohrleitungssystems angebracht, da Luft eine geringere Dichte hat als Wasser.

Prinzipien

Man unterscheidet zwischen mechanisch wirkenden Entlüftern und thermisch wirkenden Entlüftern.

Bauarten

Einige Entlüfterarten sind:

  • Entlüfterhahn (manuell)
  • selbsttätiges Entlüftungsventil mit Schwimmer
  • Dehnkörper-Entlüfter

Entlüfterhahn

Entlüfterhähne sind die einfachste Form eines Entlüfters. Er besteht nur aus einem Zapfhahn, der zur Entlüftung geöffnet wird und wieder geschlossen wird, wenn die gesamte Luft entwichen ist.

Selbsttätiges Entlüftungsventil mit Schwimmer

Entlüftungsventil an einer Leitung für abgepumptes Grundwasser im Tagebau Reichwalde

Diese Form der Entlüftungsventile besteht im Unterschied zu anderen Entlüftern aus einem Bauteil, welches mit einem Schwimmer ausgestattet ist. Dieser wird vom Wasser nach oben gedrückt, sodass sich das Ventil verschließt und kein Wasser austreten kann. Wenn sich Luft am Schwimmer sammelt, sinkt die Kugel nach unten und gibt das Ventil frei, so dass die Luft ausströmen kann. Ist die Luft durch das Ventil ausgetreten, drückt das Wasser den Schwimmer erneut nach oben und verschließt das Ventil wieder. Nachteilig ist hierbei, dass diese Entlüfter verschleißanfälliger und damit wartungsintensiver sind als andere Entlüfterformen. Deshalb müssen sie immer an leicht zugänglichen Stellen angebracht werden. Entlüfter kommen in verschiedenen Gebieten, vor allem der Haustechnik zum Einsatz. Dies ist die Entlüftung von Boilern und die Entlüftung von Warmwasseraufbereitungen mittels eines Wärmeaustauschers. Bei der Boilerentlüftung ist in den meisten europäischen Ländern eine Genehmigung für den Einsatz in Brauchwasseranlagen nötig. Die industrielle Anwendung von Entlüftern kommt z.B. im Zusammenhang von Flüssigstickstoff (N2), Flüssigargon (Ar) und Flüssigsauerstoff (O2) vor. Für diese Anwendung sind Entlüfter aus Grauguss nicht brauchbar, weil bei der extremen Abkühlung des Bauteils durch die verflüssigten Gase sich die Materialstruktur derart ändert, sodass der Werkstoff für Druckleitungen nicht mehr zu gebrauchen ist. Hier kommen Entlüfter zum Einsatz, die komplett aus Edelstahl gefertigt und verschweißt sind. Ein automatischer Entlüfter aus Edelstahl ist komplett wartungsfrei.

Quellen