„Kreuzkirche (Herne)“ – Versionsunterschied

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Die '''Kreuzkirche''' in Herne-Mitte ist ein Kirchenbauwerk der ''Evangelischen Kreuzkirchengemeinde'' in [[Herne]].
Die '''Kreuzkirche''' in Herne-Mitte ist ein Kirchenbauwerk der ''Evangelischen Kreuzkirchengemeinde'' in [[Herne]]. Die Kirche ist auch ein Veranstaltungsort der jährlich im November stattfindenden [[Tage Alter Musik in Herne]].


== Vorgängerbauwerk ==
== Vorgängerbauwerk ==

Version vom 24. November 2019, 20:56 Uhr

Kreuzkirche, Herne-Mitte

Daten
Ort Herne, Nordrhein-Westfalen
Architekt Julius Flügge,
Peter Zindel
Baujahr 1873–1875
Höhe 57,5 m
Koordinaten 51° 32′ 11,6″ N, 7° 13′ 36,5″ OKoordinaten: 51° 32′ 11,6″ N, 7° 13′ 36,5″ O

Die Kreuzkirche in Herne-Mitte ist ein Kirchenbauwerk der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde in Herne. Die Kirche ist auch ein Veranstaltungsort der jährlich im November stattfindenden Tage Alter Musik in Herne.

Vorgängerbauwerk

Ursprung der evangelischen Kirchengemeinde war die romanische St. Dionysius-Kirche in der Mitte des Kirchdorfes Herne. Diese war 1872 nicht baufällig, jedoch für die stetig wachsende Zahl der Gemeindemitglieder viel zu klein.

Baugeschichte

Am 25. Januar 1869 beschloss das Presbyterium der Gemeinde, von 1870 an eine jährliche Kirchensteuer-Umlage von 1.000 Talern für einen Neubau anzusammeln, doch erst im Juli 1871 kamen die Pläne in Gang und der Kirchenbaufonds wurde auf 1.500 Taler erhöht.

Nachdem die Gemeinde durch den Bergbau enorm angewachsen war und die Kapazität der alten Kirche nicht länger ausreichte, musste das Problem des Bauplatzes gelöst werden; die eine Seite bestand auf den alten Standort, die andere setzte sich dann abschließend mit dem neuen Garten hinter der Pastorei durch.

Nach einer Ortsbegehung im Juli 1872 wurden die Essener Architekten Julius Flügge und Peter Zindel mit Entwurf und Bauleitung beauftragt. Die Pläne nebst den veranschlagten Kosten von 64.300 Talern wurden am 13. Dezember 1873 von der Arnsberger Bezirksregierung genehmigt. Am 2. Mai 1873 übertrug die Gemeinde dem Herner Maurermeister Dieckhoff und dem Zimmermann Stamm die Bauausführung.

Am 15. Mai 1873 begann der Neubau mit dem Abbruch des alten Kirchturms, um dessen Steine für das Fundament der neuen Kirche wiederzuverwenden. Nachdem die Mauern bereits einen Meter hoch standen, wurde am 5. Oktober 1873 (Erntedank) der Grundstein gelegt. Im November 1873 wurde von Pastor Dransfeld ein Kostenplan von rund 90.000 Talern festgestellt, diese Summe sollte durch Anleihen gedeckt werden. Letztlich betrugen die Gesamtkosten weit über 100.000 Taler bzw. 300.000 Mark. Am 3. Juli 1875 wurde der Turm fertiggestellt, am 2. Oktober 1875 der Wetterhahn gesetzt und am 2. Dezember 1875 die neue Kirche geweiht.

Die Kirche ist 44 Meter lang und 27,5 Meter hoch. Der Turm misst bis zum Hahn insgesamt 57,5 Meter. Die Kirche wurde in Sichtmauerwerk aus roten Ziegelsteinen erbaut, die Gliederungen bestehen aus Sandstein. Das Innere ist als Hallenkirche mit Emporen konzipiert, der Chor hat einen Fünf-Achtel-Schluss. Mehr als 80 Jahre lang wurde die Kirche Evangelische Hauptkirche genannt, bis sie 1963 offiziell den Namen Kreuzkirche erhielt.

Ausstattung

2006 erfolgte eine Innenrenovierung durch die Architekten Hülsmann & Boländer aus Bochum/Warstein.[1]

  • Hinzufügung eines Retabels, eines neuen dreiflügeligen Altarbildes zur Ergänzung des historischen Altares.
  • Neues Taufbecken von 2006 im Zentrum eines Stuhlkreises vor dem Hochaltar.

Fenster

Die Kirchenfenster wurde zwischen 1951 und 1953 nach Entwürfen des Malers Rudolf Fuchs gestaltet.[2]

Orgel

Die Orgel wurde im Jahr 1877 durch Johann Friedrich Schulze & Söhne aus Paulinzella in Thüringen erbaut und 1902 durch die Ludwigsburger Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie. vergrößert. Weitere Umbauten unternahmen 1954 Alfred Raupach aus Hattingen und 1979 Klaus Becker aus Kupfermühle bei Hamburg. Die Umbauten und die Renovierung der Kirche zogen die Orgel stark in Mitleidenschaft, so dass schließlich ein Rückbau in den Ursprungszustand beschlossen wurde. Diese Arbeit führten vom 10. Mai 2010 bis zum 28. November 2010 die Firmen Schumacher Baelen in Belgien und der Kölner Orgelbauer Björn-Daniel Reich aus.

Rückpositiv
Gemshorn 8′ W
Liebl. Gedackt 8′ S
Prinzipal 4′ B
Gedackt 4′ S
Oktave 2′
Flöte 2′
Sesquialter II R
Quinte
(Vorabzug)
113
Zimbel III 1′ R
Dulzian 8′ R
Tremulant
Hauptwerk
Bordun 16′ S
Prinzipal 8′ B
Hohlflöte 8′ S
Gambe 8′ teilw. W
Oktave 4′ S & B
Rohrflöte 4′ W
Quinte 223 S
Oktave 2′ S
Mixtur IV 2′ R
Trompete 8′ teilw. W
Schwellwerk
Liebl. Gedackt 16′ S
Geigenprinzipal 8′ W
Salicional 8′ S
Voix céleste 8′ W
Oktave 4′ W
Fluit harmonique 4′ W
Viola 4′ S
Harmonia aetheria III W
Oboe 8′ W
Tremulant
Pedal
Prinzipal 16′ W
Subbass 16′ S
Oktavbass 8′ S & Neu
Violoncello 8′ neu & W
Gedacktbass 8′ S
Choralbass 4′ W
Posaune 16′ S
Trompete 8′
Clarion 4′ R
Anmerkungen
S = Orgelbauer Schulze 1877
W = Orgelbauer Walcker 1902
R = Orgelbauer Raupach 1954
B = Orgelbauer Becker 1979
d

Die nicht gekennzeichneten Register sind neu (historisch) bzw. im Stile Walckers rekonstruiert.

Literatur

  • Friedrich Dransfeld: Geschichte der evangelischen Gemeinde Herne. Herne 1875. (Digitalisat)
  • Björn Pfadenhauer: Die Orgeln der Kreuzkirche Herne. In: Presbyterium der Kreuzkirchengemeinde Herne (Hrsg.): Die Orgel der Kreuzkirche zu Herne. Festschrift zur Wiedereinweihung am 28. November 2010. Herne 2010.
  • Presbyterium der Kreuzkirchengemeinde Herne (Hrsg.): Die Orgel der Kreuzkirche zu Herne. Festschrift zur Wiedereinweihung am 28. November 2010. Herne 2010.
Commons: Kreuzkirche (Herne) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Homepage der Kreuzkirchengemeinde Herne

Einzelnachweise

  1. PDF Buch der Architekten S. 15f. (Memento des Originals vom 22. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/soan-architekten.de
  2. Abbildungen auf der Seite der Stiftung Forschungsstelle Glasmacherei des 20.Jahrhunderts e.V.