„Zyklon“ – Versionsunterschied

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* 7. bis 13. November 1970, [[Ostpakistan]]: ''[[Zyklon in Ostpakistan 1970]]'', 300.000 bis 500.000 Tote
* 7. bis 13. November 1970, [[Ostpakistan]]: ''[[Zyklon in Ostpakistan 1970]]'', 300.000 bis 500.000 Tote
* 14. bis 20. November 1977, [[Ostindien]]: Namenlos, rund 10.000 Tote<ref>Willi Germund: [https://www.berliner-zeitung.de/tausende-tote-im-kuestengebiet-befuerchtet-die-wellen-waren-bis-zu-zehn-meter-hoch-der-superzyklon-raste-mit-tempo-260-ueber-indien-li.6907 ''Tausende Tote im Kuestengebiet befuerchtet – Die Wellen waren bis zu zehn Meter hoch: Der Superzyklon raste mit Tempo 260 über Indien.''] In: ''Berliner Zeitung.'' 1.&nbsp;November 1999. Auf Berliner-Zeitung.de, abgerufen am 2.&nbsp;Januar 2023.</ref>
* 14. bis 20. November 1977, [[Ostindien]]: Namenlos, rund 10.000 Tote<ref>Willi Germund: [https://www.berliner-zeitung.de/tausende-tote-im-kuestengebiet-befuerchtet-die-wellen-waren-bis-zu-zehn-meter-hoch-der-superzyklon-raste-mit-tempo-260-ueber-indien-li.6907 ''Tausende Tote im Kuestengebiet befuerchtet – Die Wellen waren bis zu zehn Meter hoch: Der Superzyklon raste mit Tempo 260 über Indien.''] In: ''Berliner Zeitung.'' 1.&nbsp;November 1999. Auf Berliner-Zeitung.de, abgerufen am 2.&nbsp;Januar 2023.</ref>
* 22.–30. April 1991, Bangladesch: [[Bangladesch-Zyklon von 1991]], über 138.000 Tote
* 22.–30. April 1991, Bangladesch: ''[[Bangladesch-Zyklon von 1991]]'', über 138.000 Tote
* 1. bis 7. November 1996, Ostindien und [[Bangladesch]]: Namenlos, 621 Tote <ref name="SPON-517932">{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/panorama/bangladesch-monster-zyklon-toetet-tausende-nothilfe-laeuft-an-a-517932.html | titel=Monster-Zyklon tötet Tausende, Nothilfe läuft an | titelerg= | autor= | werk=Spiegel Online | seiten= | datum=17.&nbsp;November 2007 |zugriff=29.&nbsp;November 2014}}</ref>
* 1. bis 7. November 1996, Ostindien und [[Bangladesch]]: Namenlos, 621 Tote <ref name="SPON-517932">{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/panorama/bangladesch-monster-zyklon-toetet-tausende-nothilfe-laeuft-an-a-517932.html | titel=Monster-Zyklon tötet Tausende, Nothilfe läuft an | titelerg= | autor= | werk=Spiegel Online | seiten= | datum=17.&nbsp;November 2007 |zugriff=29.&nbsp;November 2014}}</ref>
* 1. bis 9. Juni 1998, [[Indien]]: Namenlos, über 3.000 Tote<ref>http://www.geographixx.de/naturkatastrophen/sturm.asp
* 1. bis 9. Juni 1998, [[Indien]]: Namenlos, über 3.000 Tote<ref>http://www.geographixx.de/naturkatastrophen/sturm.asp

Version vom 14. Mai 2023, 15:18 Uhr

Zyklon vor der indischen Küste

Als Zyklon ([t͡syˈkloːn]; von griechisch κυκλῶν kyklōn, deutsch ‚rotierend‘) werden in der Meteorologie die tropischen Wirbelstürme im Indischen Ozean (Golf von Bengalen und Arabisches Meer) und im Südpazifik bezeichnet. Auch die im Indischen Ozean südlich des Äquators vorkommenden heftigen Wirbelstürme im Bereich von Mauritius, La Réunion, Madagaskar und der afrikanischen Ostküste sowie in der australischen Region werden als Zyklone bezeichnet. In Australien werden die Zyklone traditionell auch „Willy-Willy“ genannt. Ebenfalls als Zyklon bezeichnet wurden die bislang äußerst selten entstandenen tropischen Wirbelstürme im Südatlantik, sofern sie Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke erreichten.

Entstehungsgebiete von Zyklonen

Zyklone haben drei Hauptentstehungsgebiete. Im nördlichen Indischen Ozean (kurz: Indik) entstehen sie vor allem in der Zeit vor und nach dem Sommermonsun, in den Monaten Mai und Juni sowie Oktober und November, entweder im Arabischen Meer oder im Golf von Bengalen. Im Indischen Ozean südlich des Äquators entstehen Zyklone während der Sommermonate auf der Südhalbkugel. Diese Wirbelstürme gefährden vor allem Mauritius, La Réunion, Madagaskar und die afrikanische Ostküste. Zwischen November und April bilden sich außerdem auch in den Gewässern rund um Australien tropische Zyklone. Diese entstehen vor allem in der Arafurasee und gefährden besonders das Northern Territory und den Norden von Western Australia sowie in der Korallensee. Sie ziehen entweder westwärts an die Küste von Queensland oder nach Südosten, wo sie die Inselstaaten des südlichen Pazifiks gefährden.

Nördlicher Indik

Die Hauptgefahr der tropischen Zyklone im Nordindik entsteht in den niedrigen Küstengebieten Ostindiens, Bangladeschs und Myanmars durch die mitunter mehr als zehn Meter hoch auflaufenden Wellen. Hinzu kommen Überschwemmungen durch die oft sehr hohen Niederschlagsmengen, die ein tropischer Wirbelsturm mit sich führt. Als folgenschwerster Zyklon überhaupt gilt der Zyklon in Ostpakistan 1970, bei dem 300.000 bis 500.000 Menschen ums Leben kamen. Einer der schwersten Zyklone in den vergangenen Jahren traf am 29./30. Oktober 1999 mit Windgeschwindigkeiten über 260 km/h auf das Festland von Ostindien. Über 50 Schiffe sanken im Hafen von Paradeep (einem der Hauptseehäfen des indischen Staats Odisha); über 10.000 Menschen starben.[1][2][3]

Signifikante Zyklone im nördlichen Indik (Auswahl)
Satelliten-Track Mocha vom 13. Mai 2023
Zugbahn-Vorhersage Mocha 14. Mai 2023
  • 7. bis 13. November 1970, Ostpakistan: Zyklon in Ostpakistan 1970, 300.000 bis 500.000 Tote
  • 14. bis 20. November 1977, Ostindien: Namenlos, rund 10.000 Tote[4]
  • 22.–30. April 1991, Bangladesch: Bangladesch-Zyklon von 1991, über 138.000 Tote
  • 1. bis 7. November 1996, Ostindien und Bangladesch: Namenlos, 621 Tote [5]
  • 1. bis 9. Juni 1998, Indien: Namenlos, über 3.000 Tote[6]
  • 25. Oktober bis 3. November 1999, Ostindien: Namenlos, über 10.000 Tote
  • 11. bis 16. November 2007, Bangladesch: Sydr, min. 3.447 Tote
  • 7. April bis 3. Mai 2008, Myanmar: Nargis, Kategorie 2, rund 130.000 Tote
  • 21. Februar 2016: Winston
  • 17. bis 21. Mai 2016, Sri Lanka, Indien, Bangladesch: Roanu
  • Zyklon Ockhi ((ab) 1. Dezember 2017, Sri Lanka, Indien, 16 Tote am 1. Tag)[7]
  • 20. bis 21. Mai 2020, Indien, Bangladesch: Amphan
  • Mitte Mai 2023, Golf von Bengalen, Bangladesch, Myanmar: Mocha, Landgang am 14. Mai bei Sittwe im Grenzgebiet von Bangladesch/Myanmar, schließlich Kat. 5 mit Windstärken über 315 km/h und Wellenhöhen von bis zu 15 m.[8] Zunächst wurden drei Tote gemeldet; im Vorfeld waren aus den betreffenden Küstenregionen Bangladeschs und Myanmars 400.000 Menschen evakuiert worden und dabei auch das „größte Flüchtenden-Lager der Welt“ (Rohingya, -> Flüchtlingslager Kutupalong) in Bangladesch betroffen.[9] Mocha wurde als stärkster bzw. schlimmster in der Region aufgetretener Zyklon mindestens der letzten 20 Jahre bezeichnet.[10]

Südwestlicher Indik

Im südwestlichen Indik führen Zyklone vor allem durch ergiebige, andauernde Steigungsregen in dem schroffen Bergland von Réunion und Madagaskar zu Erdrutschen und Sturzfluten.

Bedeutende Zyklone im südwestlichen Indik (Auswahl)

Gewässer um Australien

Südlicher Pazifik

Im südlichen Pazifik besteht Gefahr vor allem durch die oft nur geringe Höhe über dem Meeresspiegel der Inselwelt Ozeaniens:

  • Zyklon Pam: März 2015, Vanuatu[13]
  • 20. Februar 2016: Zyklon Winston, Fidschi-Inseln: Kategorie 5, Spitzen bis zu 300 km/h, tausende Häuser und einige Brücken zerstört oder beschädigt, meldete die Luftwaffe Neuseelands nach Überflügen. Die meisten Hotelanlagen wurden nicht so schwer beschädigt:

„Der Strom wurde in Teilen der Hauptinseln wiederhergestellt, aber viele […] Inseln […] von der Außenwelt abgeschnitten. […] Wege durch Erdrutsche verschüttet.“ 21 Tote laut Nachrichtenportal FijiVillage.[14][15]

Sonstiges

Vielfach werden die Bezeichnungen für einen tropischen Wirbelsturm im Indischen Ozean (der Zyklon, Pl. die Zyklone) und ein Tiefdruckgebiet im Allgemeinen (die Zyklone, Pl. die Zyklonen) verwechselt.

„Cyklonetten“

Um 1927 in Deutschland wurden kleine (bis 3 m Länge und 1,70 m Breite) motorisierte Lieferwagen Cyklonetten genannt.[16]

Siehe auch

Wiktionary: Zyklon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. DRK-Hilfen nach Wirbelsturm in Indien (Memento vom 28. März 2008 im Internet Archive)
  2. Stürme, Hochwasser und Dürre (tagesschau.de-Archiv) – Nicht erreichbar am 20. Februar 2016.
  3. Helfer rechnen mit noch mehr Toten (tagesschau.de-Archiv) – Nicht erreichbar am 20. Februar 2016.
  4. Willi Germund: Tausende Tote im Kuestengebiet befuerchtet – Die Wellen waren bis zu zehn Meter hoch: Der Superzyklon raste mit Tempo 260 über Indien. In: Berliner Zeitung. 1. November 1999. Auf Berliner-Zeitung.de, abgerufen am 2. Januar 2023.
  5. Monster-Zyklon tötet Tausende, Nothilfe läuft an. In: Spiegel Online. 17. November 2007, abgerufen am 29. November 2014.
  6. http://www.geographixx.de/naturkatastrophen/sturm.asp Naturkatastrophen Sturm, geographixx.de, Christian Renner, 2006–2012, zuletzt abgerufen 20. Februar 2016. – Listet Stürme vom 10. August 1856 bis 21. Oktober 2000
  7. Zyklon fordert 16 Menschenleben in Indien und Sri Lanka. In: news.orf.at. 1. Dezember 2017, abgerufen am 2. Dezember 2017.
  8. z. B. „Kachelmannwetter“ gemäß Satelliten-Radar
  9. deutschlandfunk.de: Golf von Bengalen - Zyklon "Mocha" erreicht Küste - Drei Tote. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  10. Z. B. 20:00-ARD-Tagesschau vom 13. Mai abends
  11. https://www.cycloneoi.com/archives-blog/flash-back-cyclone/les-cyclones-du-mois-d-avril.html
  12. https://www.cycloneoi.com/archives-blog/flash-back-cyclone/maurice-60-ans-apres-le-cyclone-carol-hante-toujours-les-esprits.html
  13. https://www.tagesschau.de/ausland/fidschi-zyklon-101.html Zyklon „Winston“ wütet über Fidschi-Inseln, tagdesschau.de, 20. Februar 2016
  14. http://orf.at/#/stories/2325678/ Zyklon „Winston“ mit 325 km/h über Fidschi, orf.at, 20. Februar 2016.
  15. http://orf.at/#/stories/2325859/ Mehr als 20 Tote nach Zyklon auf Fidschis, orf.at 22. Februar 2016, abgerufen 22. Februar 2016.
  16. Karl Fischer: Garagenbau und Tankanlagen. In: Leopold Herzka: Der Bauratgeber : Handbuch für das gesamte Baugewerbe und seine Grenzgebiete. 9., vollständig neu bearbeitete und wesentlich ergänzte Auflage. Springer Verlag, Wien 1931; Nachdruck 2013, ISBN 978-3-7091-9746-2, S. 563