„Elmar Wiesendahl“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Wiesendahl studierte [[Soziologie]], [[Volkswirtschaftslehre|Volkswirtschaft]] und Politikwissenschaft in [[Münster]] und [[Hamburg]].
Wiesendahl studierte [[Soziologie]], [[Volkswirtschaftslehre|Volkswirtschaft]] und Politikwissenschaft in [[Münster (Westfalen)|Münster]] und [[Hamburg]].
Seine [[Diplomarbeit]] mit dem Titel ''Der Einfluss verbandsinterner Opposition auf die innerparteiliche Demokratie in einem politischen Jugendverband (untersucht am Beispiel des Landesverbandes Hamburg der Jungen Union)'' legte er 1970 an der [[Universität Hamburg]] ab. Ihr war eine seit 1967 heftig geführte Auseinandersetzung um den internen Kurs innerhalb der [[Junge Union|Jungen Union]] Hamburgs vorausgegangen, in welcher sich die Lager zwischen dem damaligen Landes- und später Bundesvorsitzenden der Jungen Union, [[Jürgen Echternach]], und das der damals ''Rebellen'' genannten unter [[Stephan Reimers]] gegenüberstanden. Wiesendahl war in diesem Zeitraum stellvertretender Delegiertensprecher des Hamburger Landesverbandes und Mitglied im [[Studierendenparlament]] der Universität Hamburg.
Seine [[Diplomarbeit]] mit dem Titel ''Der Einfluss verbandsinterner Opposition auf die innerparteiliche Demokratie in einem politischen Jugendverband (untersucht am Beispiel des Landesverbandes Hamburg der Jungen Union)'' legte er 1970 an der [[Universität Hamburg]] ab. Ihr war eine seit 1967 heftig geführte Auseinandersetzung um den internen Kurs innerhalb der [[Junge Union|Jungen Union]] Hamburgs vorausgegangen, in welcher sich die Lager zwischen dem damaligen Landes- und später Bundesvorsitzenden der Jungen Union, [[Jürgen Echternach]], und das der damals ''Rebellen'' genannten unter [[Stephan Reimers]] gegenüberstanden. Wiesendahl war in diesem Zeitraum stellvertretender Delegiertensprecher des Hamburger Landesverbandes und Mitglied im [[Studierendenparlament]] der Universität Hamburg.



Version vom 22. Februar 2009, 04:14 Uhr

Elmar Wiesendahl (* 1945) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Direktor an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese.

Leben

Wiesendahl studierte Soziologie, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft in Münster und Hamburg. Seine Diplomarbeit mit dem Titel Der Einfluss verbandsinterner Opposition auf die innerparteiliche Demokratie in einem politischen Jugendverband (untersucht am Beispiel des Landesverbandes Hamburg der Jungen Union) legte er 1970 an der Universität Hamburg ab. Ihr war eine seit 1967 heftig geführte Auseinandersetzung um den internen Kurs innerhalb der Jungen Union Hamburgs vorausgegangen, in welcher sich die Lager zwischen dem damaligen Landes- und später Bundesvorsitzenden der Jungen Union, Jürgen Echternach, und das der damals Rebellen genannten unter Stephan Reimers gegenüberstanden. Wiesendahl war in diesem Zeitraum stellvertretender Delegiertensprecher des Hamburger Landesverbandes und Mitglied im Studierendenparlament der Universität Hamburg.

Die Oligarchisierung des Machterwerbs und Machterhalts[1] des bereits zum Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktion der CDU aufgestiegenen Jürgen Echternach und dessen Protegé und Nachfolgers als JU-Chef, Dirk Fischer, sowie die Praxis der fliegenden Bezirke (Beeinflussung von Wahlen durch kurzfristige Ummeldung von abstimmenden loyalen Mitgliedern) waren Gründe für Wiesendahl, mit 17 anderen Hamburger CDU-Mitgliedern 1971 aus der CDU und Jungen Union auszutreten.[2]

In der Folge seiner akademischen politikwisschaftlichen Ausbildung steht die Auseinandersetzung mit Parteien, wie seine 1979 in Hamburg vorgelegte Dissertation Parteien und Demokratie: eine soziologische Analyse paradigmatischer Ansätze in der Parteienforschung.

Er habilitierte sich für Politikwissenschaft und war danach bis 1992 wissenschaftlicher Direktor sowie Dozent für Soziologie am Fachbereich Sozialwissenschafte der Universität Hamburg. 1992 wurde er auf die Professur für Politikwissenschaften an der Universität der Bundeswehr in München berufen, im April 2006 wurde er Leiter des Fachbereiches Sozialwissenschaften bei der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Arbeit

Wiesendahl beschäftigte sich Anfang der 1980er Jahre mit Demokratietheorien, publizierte weiterhin zur Parteienforschung und -geschichte der 1960er und 1970er Jahre sowie zur Militärsoziologie. Elmar Wiesendahl gilt als ausgewiesener Experte auf dem Bereich der Parteienforschung, besonders im Forschungsfeld Mitglieder- und Volksparteien sowie Organisation der Parteien. Sein Buch Parteien aus der Reihe Fischer-Kompakt gilt als Standardüberblickswerk für die Parteienforschung.

Wiesendahl unterstützte die vom Verein Mehr Demokratie per Volksentscheid in Hamburg durchgesetzte Änderung des Hamburger Bürgerschaftswahlrecht und kritisierte die direkte Änderung durch die mit absoluter Mehrheit regierende CDU scharf.[3] Er trug den Aufruf Hamburger Staatsrechtslehrer und Politikwissenschaftler mit.[4]

Publikationen (Auswahl)

Quellen

  1. Dierk-Eckhard Becker, Elmar Wiesendahl: Ohne Programm nach Bonn oder die Union als Kanzlerwahl-Verein, Reinbek, 1972, S. 47
  2. Spiegelartikel „Fliegender Bezirk“, Nr 33/1971 über den Austritt von 18 CDU-Mitgliedern in Hamburg
  3. Interview Hamburger Morgenpost vom 9.9.2006
  4. Statement zum Professorenaufruf vom 12.10.2007