„Chendjer-Pyramide“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 20: Zeile 20:
== Details ==
== Details ==


Die aus [[Lehm]]ziegeln erbaute Pyramide war einst ca. 37,75 m hoch, hatte einen [[Neigungswinkel]] von 55° und eine Basislänge von 52,5 m, was 100 Ellen entspricht. Der Bau ist heute gerade noch ein Meter hoch. Die Außenseiten waren mit [[Kalkstein]] verkleidet. Auf der Spitze befand sich ein [[Pyramidion]] aus schwarzem [[Granit]], das beschriftet und [[Dekoration|dekoriert]] war. Die ganze Pyramide war von zwei Umfassungsmauern umgeben. Eine innere umschloss die eigentliche Pyramide und den Totentempel sowie die Nordkapelle, eine äußere die gesamte Anlage sowie eine weitere kleinere Pyramide.
Die aus [[Lehm]]ziegeln erbaute Pyramide war einst ca. 37,75 m hoch, hatte einen [[Neigungswinkel]] von 55° und eine Basislänge von 52,5 m, was 100 Ellen entspricht. Der Bau ist heute gerade noch ein Meter hoch. Die Außenseiten waren mit [[Kalkstein]] verkleidet. Auf der Spitze befand sich ein [[Pyramidion]] aus schwarzem [[Granit]], das beschriftet und [[Dekoration|dekoriert]] war. Die ganze Pyramide war von zwei Umfassungsmauern umgeben. Eine innere umschloss die eigentliche Pyramide und den Totentempel sowie die Nordkapelle, eine äußere die gesamte Anlage sowie eine weitere kleinere Pyramide.
[[Bild:Khendjer-complexe-plan.jpg|thumb|Plan des Pyramidenkomplexes]]
[[Bild:Khendjer-complexe-plan.jpg|thumb|Plan des Pyramidenkomplexes]]
Der Eingang zu der großen Pyramide lag im Westen. Man gelangte über eine Treppe in eine Kammer, die einst durch einen gigantischen Stein versperrt werden sollte. Der Stein lag aber noch in Warteposition in einer Nische in der Wand, ist also nie in den Gang verschoben worden.
Der Eingang zu der großen Pyramide lag im Westen. Man gelangte über eine Treppe in eine Kammer, die einst durch einen gigantischen Stein versperrt werden sollte. Der Stein lag aber noch in Warteposition in einer Nische in der Wand, ist also nie in den Gang verschoben worden.
Zeile 27: Zeile 27:
[[Bild:Khendjer-souterrains.jpg|thumb|Die unterirdische Anlage der Pyramide]]
[[Bild:Khendjer-souterrains.jpg|thumb|Die unterirdische Anlage der Pyramide]]


Nördlich der Pyramide befand sich eine weitere, aber kleinere, in der wahrscheinlich Familienmitglieder begraben werden sollten. In ihren Kammern fanden sich zwei Sarkophage und Kanopenkästen. Weiterhin wurde im Pyramidenbezirk ein Kanopenfragment mit dem Namen der ''Königsgemahlin'' Seneb... (Rest des Namens nicht erhalten) gefunden. Vielleicht kann der Name zu Seneb[henaes] ergänzt werden.
Nördlich der Pyramide befand sich eine weitere, aber kleinere, in der wahrscheinlich Familienmitglieder begraben werden sollten. In ihren Kammern fanden sich zwei Sarkophage und Kanopenkästen. Weiterhin wurde im Pyramidenbezirk ein Kanopenfragment mit dem Namen der ''Königsgemahlin'' Seneb… (Rest des Namens nicht erhalten) gefunden. Vielleicht kann der Name zu Seneb[henaes] ergänzt werden.


Vor der Pyramide im Osten stand der Totentempel. Relieffragmente zeigen, dass dieser eventuell auch fertiggestellt worden ist und auch voll dekoriert wurde.
Vor der Pyramide im Osten stand der Totentempel. Relieffragmente zeigen, dass dieser eventuell auch fertiggestellt worden ist und auch voll dekoriert wurde.
Zeile 40: Zeile 40:


== Literatur ==
== Literatur ==
* Gustave Jéquier: ''Deux pyramides du Moyen Empire'', Cairo 1933, S. 3-35
* Gustave Jéquier: ''Deux pyramides du Moyen Empire'', Cairo 1933, S. 3–35
* [[Jean-Philippe Lauer]]: ''Die Königsgräber von Memphis. Grabungen in Sakkara.'' Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-7857-0528-x
* [[Jean-Philippe Lauer]]: ''Die Königsgräber von Memphis. Grabungen in Sakkara.'' Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-7857-0528-x
* Mark Lehner: ''Das Erste Weltwunder'', Düsseldorf 1997, S. 186-87, ISBN 3-430-15963-6
* Mark Lehner: ''Das Erste Weltwunder'', Düsseldorf 1997, S. 186–187, ISBN 3-430-15963-6
* [[Miroslav Verner]]: ''Die Pyramiden'', Hamburg 1999, S. 480-81, ISBN 3499608901
* [[Miroslav Verner]]: ''Die Pyramiden'', Hamburg 1999, S. 480–481, ISBN 3499608901


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 13. April 2009, 04:03 Uhr

Chendjer-Pyramide
Daten
Ort Sakkara-Süd
Erbauer Chendjer
Bauzeit
Basismaß 52,5 m
Höhe (ursprünglich) 37,75 m
Höhe (heute) 1
Kultpyramide nein
Königinnenpyramiden ja

Die Chendjer-Pyramide steht in Sakkara-Süd. Sie datiert in die 13. Dynastie (um 1750 v. Chr.) und ist eine der wenigen Pyramiden dieser Zeit, die vielleicht auch fertiggestellt wurde. Bei einem Survey des DAI im Frühjahr 2006 wurde die Pyramide mit der Bezeichnung SAK S 5 versehen.[1]

Details

Die aus Lehmziegeln erbaute Pyramide war einst ca. 37,75 m hoch, hatte einen Neigungswinkel von 55° und eine Basislänge von 52,5 m, was 100 Ellen entspricht. Der Bau ist heute gerade noch ein Meter hoch. Die Außenseiten waren mit Kalkstein verkleidet. Auf der Spitze befand sich ein Pyramidion aus schwarzem Granit, das beschriftet und dekoriert war. Die ganze Pyramide war von zwei Umfassungsmauern umgeben. Eine innere umschloss die eigentliche Pyramide und den Totentempel sowie die Nordkapelle, eine äußere die gesamte Anlage sowie eine weitere kleinere Pyramide.

Plan des Pyramidenkomplexes

Der Eingang zu der großen Pyramide lag im Westen. Man gelangte über eine Treppe in eine Kammer, die einst durch einen gigantischen Stein versperrt werden sollte. Der Stein lag aber noch in Warteposition in einer Nische in der Wand, ist also nie in den Gang verschoben worden. Nach einem längeren Gang folgte eine weitere Sperre, und dahinter befand sich die Grabkammer, die aus einem einzigen riesigen Quarzitblock bestand. Zwei Blöcke bildeten die Decke, über der sich ein Giebeldach aus Kalksteinen befand, das den Druck der eigentlichen Pyramide auf die Grabkammer abhalten sollte.

Die unterirdische Anlage der Pyramide

Nördlich der Pyramide befand sich eine weitere, aber kleinere, in der wahrscheinlich Familienmitglieder begraben werden sollten. In ihren Kammern fanden sich zwei Sarkophage und Kanopenkästen. Weiterhin wurde im Pyramidenbezirk ein Kanopenfragment mit dem Namen der Königsgemahlin Seneb… (Rest des Namens nicht erhalten) gefunden. Vielleicht kann der Name zu Seneb[henaes] ergänzt werden.

Vor der Pyramide im Osten stand der Totentempel. Relieffragmente zeigen, dass dieser eventuell auch fertiggestellt worden ist und auch voll dekoriert wurde.

Die 13. Dynastie gilt meist als Periode des Verfalls und Niedergangs. Das Verschlusssystem in der Pyramide des Chendjer und die Steinarbeiten sind jedoch perfekt und belegen ein hohes Können der Handwerker dieser Zeit.

Erforschung

Die Pyramide wurde schon von der Richard-Lepsius-Expedition (Lepsius Pyramide XLIV) kartiert und dann von Gustave Jéquier ausgegraben.

Siehe auch

Literatur

Pyramidenkomplex des Chendjer (englisch)

Einzelnachweise

  1. Schiestl, in: Sokar 13 (2006), S. 46 - 53.

Koordinaten: 29° 49′ 56,5″ N, 31° 13′ 25,6″ O