„Wilhelm Schmid (SA-Mitglied)“ – Versionsunterschied

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Anlässlich der Reichstagswahl vom November 1933 wurde Schmid Abgeordneter des nationalsozialistischen Reichstags, in dem er bis zu seinem Tod im Juni 1934 den Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau) vertrat. Sein Mandat wurde anschließend für den Rest der Wahlperiode von [[Wilhelm Bösing]] fortgeführt.
Anlässlich der Reichstagswahl vom November 1933 wurde Schmid Abgeordneter des nationalsozialistischen Reichstags, in dem er bis zu seinem Tod im Juni 1934 den Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau) vertrat. Sein Mandat wurde anschließend für den Rest der Wahlperiode von [[Wilhelm Bösing]] fortgeführt.


Im Zuge der als „[[Röhm-Putsch]]“ bekannt gewordenen „politischen Säuberungswelle“ der Nationalsozialisten vom Frühsommer 1934 wurde Schmid in der Nacht zum 30. Juni 1934 zusammen mit Schneidhuber von dem nach München gekommenen Hitler persönlich vorgeladen und des Verrats gegen ihn, Hitler, und die NSDAP bezichtigt: Hitler enthob Schmid und Schneidhuber unter Verweis auf einige Aufmärsche der Münchener SA, die bei ihm den Eindruck einer Erhebung der SA erweckt hatten, aller ihrer Ämter und riss ihnen die Orden und Rangabzeichen von ihren Uniformen. Anschließend ließ er sie verhaften und ins Gefängnis Stadelheim bringen, wo Schmid und Schneidhuber am Nachmittag des 30. Junis zusammen mit vier weiteren SA-Führern ([[Hans Hayn]], [[Edmund Heines]], [[Hans Peter von Heydebreck]] und [[Hans Erwin von Spreti-Weilbach]]) von der SS erschossen wurden.
Im Zuge der als „[[Röhm-Putsch]]“ bekannt gewordenen „politischen Säuberungswelle“ der Nationalsozialisten vom Frühsommer 1934 wurde Schmid in der Nacht zum 30. Juni 1934 zusammen mit Schneidhuber von dem nach München gekommenen Hitler persönlich vorgeladen und des Verrats gegen ihn, Hitler, und die NSDAP bezichtigt: Hitler enthob Schmid und Schneidhuber unter Verweis auf einige Aufmärsche der Münchener SA, die bei ihm den Eindruck einer Erhebung der SA erweckt hatten, aller ihrer Ämter und riss ihnen die Orden und Rangabzeichen von ihren Uniformen. Anschließend ließ er sie verhaften und ins Gefängnis Stadelheim bringen, wo Schmid und Schneidhuber am Nachmittag des 30. Juni zusammen mit vier weiteren SA-Führern ([[Hans Hayn]], [[Edmund Heines]], [[Hans Peter von Heydebreck]] und [[Hans Erwin von Spreti-Weilbach]]) von der SS erschossen wurden.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Januar 2010, 00:32 Uhr

Wilhelm Schmid

Wilhelm Schmid (* 3. Juni 1889 in München; † 1. oder 2. Juli 1934) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SA-Führer. Von 1933 bis 1934 saß Schmid als Abgeordneter im Reichstag.

Leben und Wirken

Schmid wurde 1889 als Sohn einer katholischen Familie in München geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und eines humanistischen Gymnasiums trat er 1909 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 11. Infanterieregiment in München ein. 1911 zum Offizier befördert nahm er von 1914 bis 1918 mit dem Königlich Bayerischen 23. Infanterieregiment am Ersten Weltkrieg teil, in dessen Verlauf er nacheinander zum Zugführer, Kompanieführer und Bataillonsführer befördert wurde. Nach dem Krieg schloss Schmid sich dem Freikorps Epp an, mit dem er sich an den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen im Deutschen Reich in den Jahren 1919/1920 beteiligte: In München zerschlug das Freikorps die Münchner Räterepublik und im Ruhrgebiet beteiligte es sich an der Niederschlagung von Arbeiteraufständen.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Freikorps Epp gehörte Schmid als Kompaniechef des Reichswehrinfanterieregiments 19 dem 100.000-Mann-Heer der Weimarer Republik an, aus dem er bereits 1921 ausschied. Im Jahr 1923 schloss er sich der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) an. Im November desselben Jahres beteiligte er sich am Hitler-Ludendorff-Putsch.

Als die NSDAP – nach knapp eineinhalbjährigen Verbot von Ende 1923 bis Anfang 1925 – im Frühjahr 1925 neu gegründet wurde, trat Schmid ihr zunächst nicht wieder bei. Stattdessen arbeitete er in den folgenden Jahren als kaufmännischer Vertreter und war zeitweise arbeitslos. Erst am 1. Februar 1931 trat Schmid erneut in die NSDAP ein. In den folgenden Jahren machte er Karriere in der Sturmabteilung (SA), der Privatarmee der NSDAP, in der er auf Veranlassung seines Freundes Ernst Röhm, der seit 1931 als Stabschef der SA amtierte, in den Stab des Obersten SA-Führers berufen wurde. Dort leitete er bis 1934 die Personalabteilung der SA und war als Gruppenführer der SA-Gruppe Hochland neben August Schneidhuber, dem Polizeipräsidenten von München, der ranghöchste Vertreter der SA in München.

Anlässlich der Reichstagswahl vom November 1933 wurde Schmid Abgeordneter des nationalsozialistischen Reichstags, in dem er bis zu seinem Tod im Juni 1934 den Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau) vertrat. Sein Mandat wurde anschließend für den Rest der Wahlperiode von Wilhelm Bösing fortgeführt.

Im Zuge der als „Röhm-Putsch“ bekannt gewordenen „politischen Säuberungswelle“ der Nationalsozialisten vom Frühsommer 1934 wurde Schmid in der Nacht zum 30. Juni 1934 zusammen mit Schneidhuber von dem nach München gekommenen Hitler persönlich vorgeladen und des Verrats gegen ihn, Hitler, und die NSDAP bezichtigt: Hitler enthob Schmid und Schneidhuber unter Verweis auf einige Aufmärsche der Münchener SA, die bei ihm den Eindruck einer Erhebung der SA erweckt hatten, aller ihrer Ämter und riss ihnen die Orden und Rangabzeichen von ihren Uniformen. Anschließend ließ er sie verhaften und ins Gefängnis Stadelheim bringen, wo Schmid und Schneidhuber am Nachmittag des 30. Juni zusammen mit vier weiteren SA-Führern (Hans Hayn, Edmund Heines, Hans Peter von Heydebreck und Hans Erwin von Spreti-Weilbach) von der SS erschossen wurden.

Literatur