„Alois Persterer“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Alois Persterer diente von 1928 bis 1933 im österreichischen [[Bundesheer (1. Republik)|Bundesheer]]. Am 1. März 1930 trat er in die [[NSDAP]] ein, später auch in die [[Schutzstaffel|SS]]. (SS-Mitglieds-Nr.: 309697) Nach dem „[[Anschluss (Österreich)|Anschluss]]“ Österreichs 1938 leitete er die [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]]-Niederlassung in [[Salzburg]].
Alois Persterer diente von 1928 bis 1933 im österreichischen [[Bundesheer (1. Republik)|Bundesheer]]. Am 1. März 1930 trat er in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein, später auch in die [[Schutzstaffel|SS]] (SS-Mitglieds-Nr.: 309697). Nach dem „[[Anschluss (Österreich)|Anschluss]]“ Österreichs 1938 leitete er die [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]]-Niederlassung in [[Salzburg]].


Von der Aufstellung im Mai 1941 in [[Pretzsch (Elbe)#Geschichte|Pretzsch]] bis Dezember 1942 kommandierte Pesterer das Sonderkommando 10b, das beim Überfall auf die Sowjetunion Teil der [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD#Einsatzgruppe D|Einsatzgruppe D]] war. Unter Persterers Leitung verübte das Sonderkommando 10b u.a. am 4. Dezember 1941 das Massaker von [[Feodossija#Zweiter Weltkrieg|Feodossija]]. Pesterer befahl im April 1942 in seinem kommando den Einsatz von [[Gaswagen]] zur effektiveren Ermordung von Juden.<ref>[[Eugen Kogon]]: ''Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-10-040402-5, S. 104.</ref> Sein Nachfolger als Chef des Sonderkommandos 10b war [[Eduard Jedamzik]].
Von der Aufstellung im Mai 1941 in [[Pretzsch (Elbe)#Geschichte|Pretzsch]] bis Dezember 1942 kommandierte Persterer das Sonderkommando 10b, das beim Überfall auf die Sowjetunion Teil der [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD#Einsatzgruppe D|Einsatzgruppe D]] war. Unter Persterers Leitung verübte das Sonderkommando 10b u.a. am 4. Dezember 1941 das Massaker von [[Feodossija#Zweiter Weltkrieg|Feodossija]]. Persterer befahl im April 1942 in seinem Kommando den Einsatz von [[Gaswagen]] zur effektiveren Ermordung von Juden.<ref>[[Eugen Kogon]]: ''Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-10-040402-5, S. 104.</ref> Sein Nachfolger als Chef des Sonderkommandos 10b war [[Eduard Jedamzik]].


Nach seinem Einsatz bei den Einsatzgruppen kehrte Persterer nach Salzburg zum Dienst für das RSHA zurück. Danach löste er Josef Vogt als ''Kommandeur der Sipo und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains'' mit Sitz in [[Bled]] ab. Er selber wurde in Bled im November 1944 abgelöst.<ref>Karl Stuhlpfarrer: ''[http://www.uni-klu.ac.at/his/downloads/gutachten_.pdf Gutachten zum Dokumentarfilm „Die Kärntner Partisanen“]''. Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte, Klagenfurt 2002, S. 13.</ref>
Nach seinem Einsatz bei den Einsatzgruppen kehrte Persterer nach Salzburg zum Dienst für das RSHA zurück. Danach löste er Josef Vogt als ''Kommandeur der Sipo und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains'' mit Sitz in [[Bled]] ab. Er selber wurde in Bled im November 1944 abgelöst.<ref>Karl Stuhlpfarrer: ''[http://www.uni-klu.ac.at/his/downloads/gutachten_.pdf Gutachten zum Dokumentarfilm „Die Kärntner Partisanen“]''. Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte, Klagenfurt 2002, S. 13.</ref>


Pesterer hatte drei Kinder. Er wurde 1945 bei Kriegsende getötet.<ref name="reiter" />
Persterer hatte drei Kinder. Er wurde 1945 bei Kriegsende getötet.<ref name="reiter" />


== Nachwirkung ==
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[[Kategorie:Mann]]
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Version vom 9. März 2010, 19:24 Uhr

Alois Persterer (* 29. September 1909 in Saalfelden; † Mai 1945) war ein SS-Obersturmbannführer aus Österreich, der als Kommandeur des Sonderkommandos 10b am Mord an den Juden in der besetzten Ukraine, auf der Krim und im Kaukasus beteiligt war.

Leben

Alois Persterer diente von 1928 bis 1933 im österreichischen Bundesheer. Am 1. März 1930 trat er in die NSDAP ein, später auch in die SS (SS-Mitglieds-Nr.: 309697). Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 leitete er die RSHA-Niederlassung in Salzburg.

Von der Aufstellung im Mai 1941 in Pretzsch bis Dezember 1942 kommandierte Persterer das Sonderkommando 10b, das beim Überfall auf die Sowjetunion Teil der Einsatzgruppe D war. Unter Persterers Leitung verübte das Sonderkommando 10b u.a. am 4. Dezember 1941 das Massaker von Feodossija. Persterer befahl im April 1942 in seinem Kommando den Einsatz von Gaswagen zur effektiveren Ermordung von Juden.[1] Sein Nachfolger als Chef des Sonderkommandos 10b war Eduard Jedamzik.

Nach seinem Einsatz bei den Einsatzgruppen kehrte Persterer nach Salzburg zum Dienst für das RSHA zurück. Danach löste er Josef Vogt als Kommandeur der Sipo und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains mit Sitz in Bled ab. Er selber wurde in Bled im November 1944 abgelöst.[2]

Persterer hatte drei Kinder. Er wurde 1945 bei Kriegsende getötet.[3]

Nachwirkung

Nach Kriegsende bezeugte Persterers Vorgesetzter Otto Ohlendorf im Einsatzgruppen-Prozess, er habe persönlich eine Exekution durch das Sonderkommando 10b inspiziert. Im gleichen Prozess war auch SS-Hauptsturmführer Felix Rühl angeklagt, der in Persterers Sonderkommando 10b im Stab eingesetzt war.

Die 1939 geborene älteste Tochter von Persterer nahm von 2002 bis 2006 an einem Projekt der Historikerin Margit Reiter zum Umgang der Nachkommen von NS-Tätern in Österreich mit ihrer Familienvergangenheit teil.[3]

Literatur

  • Margit Reiter: Die Generation danach – der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. StudienVerlag, Innsbruck 2006, ISBN 3-7065-1940-2.

Einzelnachweise

  1. Eugen Kogon: Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. S. Fischer, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-10-040402-5, S. 104.
  2. Karl Stuhlpfarrer: Gutachten zum Dokumentarfilm „Die Kärntner Partisanen“. Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte, Klagenfurt 2002, S. 13.
  3. a b Marianne Enigl, Christa Zöchling: Nicht nachgefragt. Kinder im Schatten des Hakenkreuzes. In: „profil“ vom 21. Oktober 2006, ISSN 1022-2111.