„August Metz“ – Versionsunterschied

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1859 war er einer der Gründer des [[Deutscher Nationalverein|Nationalvereins]] und wirkte unablässig für das Ziel desselben durch seine begeisterten Reden auf unzähligen Versammlungen in ganz Deutschland. Er gründete in Hessen die Deutsche Fortschrittspartei, gründete die ''Hessische Landeszeitung'' und die ''Mainzeitung'' als Organe derselben und verschaffte ihr seit den Wahlen von 1862 durch seine überzeugende Öffentlichkeitsarbeit den dauernden Sieg und die Mehrheit in der Kammer. Gemeinsam mit [[Friedrich Dernburg]], dem zweiten bedeutenden Führer der Hessischen Fortschrittspartei dieser Zeit, bekämpfte er das autoritäre und partikularistische Regime des Ministerpräsidenten [[Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk|Reinhard von Dalwigk]]. 1866 beantragte er als Präsident des Finanzausschusses die Verweigerung der Geldmittel für den Krieg gegen Preußen.
1859 war er einer der Gründer des [[Deutscher Nationalverein|Nationalvereins]] und wirkte unablässig für das Ziel desselben durch seine begeisterten Reden auf unzähligen Versammlungen in ganz Deutschland. Er gründete in Hessen die Deutsche Fortschrittspartei, gründete die ''Hessische Landeszeitung'' und die ''Mainzeitung'' als Organe derselben und verschaffte ihr seit den Wahlen von 1862 durch seine überzeugende Öffentlichkeitsarbeit den dauernden Sieg und die Mehrheit in der Kammer. Gemeinsam mit [[Friedrich Dernburg]], dem zweiten bedeutenden Führer der Hessischen Fortschrittspartei dieser Zeit, bekämpfte er das autoritäre und partikularistische Regime des Ministerpräsidenten [[Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk|Reinhard von Dalwigk]]. 1866 beantragte er als Präsident des Finanzausschusses die Verweigerung der Geldmittel für den Krieg gegen Preußen.


Nach der Aufspaltung der Fortschrittspartei wurde er gemeinsam mit [[Friedrich Oetker]] Vorsitzender der Nationalliberalen Partei (NLP) im Großherzogtum Hessen.
Nach der Aufspaltung der Fortschrittspartei wurde er gemeinsam mit [[Friedrich Oetker]] Vorsitzender der Nationalliberalen Partei (NLP) im Großherzogtum Hessen. 1868 wurde er als Abgeordneter für [[Mainz]] und [[Oppenheim]] in das [[Zollparlamentswahl 1868|deutsche Zollparlament]] gewählt.


Die NLP mit Metz an der Spitze wurde bei den ersten Reichstagswahlen nach der Reichsgründung am 3. März 1871 im Großherzogtum Hessen sowie in der preußischen Provinz Hessen-Nassau stärkste politische Kraft. Metz war daraufhin Mitglied des ersten deutschen [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstags]] (Wahlkreis [[Bingen]]).<ref>Meyers Konversationslexikon 1888, Seite 555</ref>
Die NLP mit Metz an der Spitze wurde bei den ersten Reichstagswahlen nach der Reichsgründung am 3. März 1871 im Großherzogtum Hessen sowie in der preußischen Provinz Hessen-Nassau stärkste politische Kraft. Metz war daraufhin Mitglied des ersten deutschen [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstags]] (Wahlkreis [[Bingen]]).<ref>Meyers Konversationslexikon 1888, Seite 555</ref>

Version vom 23. März 2010, 20:35 Uhr

August Metz (* 20. April 1818 in Dreieichenhain (einigen Quellen zufolge Walldürn); † 23. Februar 1874 in Darmstadt) war ein Politiker der Deutschen Fortschrittspartei und Vorsitzender der Nationalliberalen Partei (NLP) in Hessen.

August Metz auf einer Fotografie von ca. 1870, veröffentlicht im Buch Vorkämpfer der deutschen Einheit von Hans Blum (1899).

Leben

August Metz, der einer jüdischen Medizinerfamilie entstammte (der Vater war allerdings bereits zum Katholizismus übergetreten), besuchte die Schule in Walldürn und Darmstadt und studierte ab 1836 Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Gießen. In Gießen war er Mitglied des Corps Starkenburgia. Nach Beendigung seiner Studien ließ er sich als Hofgerichtsadvokat in Darmstadt nieder.

Politische Arbeit

August Metz machte sich zuerst beim Ausbruch der Märzrevolution 1848 als politischer Redner einen Namen. Von 1850 bis 1856 und von 1862 bis zu seinem Tod war er Mitglied der hessischen Zweiten Kammer.

1859 war er einer der Gründer des Nationalvereins und wirkte unablässig für das Ziel desselben durch seine begeisterten Reden auf unzähligen Versammlungen in ganz Deutschland. Er gründete in Hessen die Deutsche Fortschrittspartei, gründete die Hessische Landeszeitung und die Mainzeitung als Organe derselben und verschaffte ihr seit den Wahlen von 1862 durch seine überzeugende Öffentlichkeitsarbeit den dauernden Sieg und die Mehrheit in der Kammer. Gemeinsam mit Friedrich Dernburg, dem zweiten bedeutenden Führer der Hessischen Fortschrittspartei dieser Zeit, bekämpfte er das autoritäre und partikularistische Regime des Ministerpräsidenten Reinhard von Dalwigk. 1866 beantragte er als Präsident des Finanzausschusses die Verweigerung der Geldmittel für den Krieg gegen Preußen.

Nach der Aufspaltung der Fortschrittspartei wurde er gemeinsam mit Friedrich Oetker Vorsitzender der Nationalliberalen Partei (NLP) im Großherzogtum Hessen. 1868 wurde er als Abgeordneter für Mainz und Oppenheim in das deutsche Zollparlament gewählt.

Die NLP mit Metz an der Spitze wurde bei den ersten Reichstagswahlen nach der Reichsgründung am 3. März 1871 im Großherzogtum Hessen sowie in der preußischen Provinz Hessen-Nassau stärkste politische Kraft. Metz war daraufhin Mitglied des ersten deutschen Reichstags (Wahlkreis Bingen).[1]

Ehrungen

Johannesplatz mit Johanniskirche in Darmstadt um 1900. Direkt vor der Kirche steht das Denkmal von August Metz, geschaffen vom Münchner Bildhauer Benedikt von König (1848–1906).

Nach Metz sind eine Reihe von Straßen benannt, z.B. der August-Metz-Weg in Darmstadt. Der Bildhauer Benedikt von König (1842–1906) schuf 1879 für Darmstadt ein von Pelargus ausgeführtes Denkmal mit der Büste des Politikers, das seinen Platz vor der Johanneskirche fand. Wegen Metz’ jüdischer Abstammung wurde es 1939 eingeschmolzen.

Einzelnachweise

  1. Meyers Konversationslexikon 1888, Seite 555

Literatur

  • Gerhard Heck: Dalwigk und der Nationalverein. Darmstadt 1968
  • Hans Blum: Vorkämpfer der deutschen Einheit - Lebens- und Charakterbilder. Berlin 1899
  • Sabine Hock: Schwarz-Weiß & Braun nebst Verwandtes. Die Publizistenfehde zwischen Karl Braun und Friedrich Stoltze im Jahr 1868. Frankfurt am Main 2001
  • Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands. Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit 1848–1918. Tübingen 1968
  • August Metz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten