„Parteienverdrossenheit“ – Versionsunterschied

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Parteiverdrossenheit wird seit den 1980er-Jahren auch synonym verwandt mit [[Politikverdrossenheit]] bzw. mit „politische Entfremdung“, „Krise der Demokratie“ oder „Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus“. <ref> Peter Lösche: Parteienstaat in der Krise? Überlegungen nach 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland [http://www.fes.de/fulltext/historiker/00632001.htm] </ref>
Parteiverdrossenheit wird seit den 1980er-Jahren auch synonym verwandt mit [[Politikverdrossenheit]] bzw. mit „politische Entfremdung“, „Krise der Demokratie“ oder „Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus“. <ref> Peter Lösche: Parteienstaat in der Krise? Überlegungen nach 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland [http://www.fes.de/fulltext/historiker/00632001.htm] </ref>

Der „[[Parteienstaat]]“ bzw. die „[[Parteiendemokratie]]“ ist nicht die zwingende demokratische Staatsform. Eine lebendige '''Demokratie wäre auch ohne Parteien denkbar'''. Wahlen könnten viel einfacher, sparsamer, gerechter, gleichberechtigter, kurzum demokratischer auch ohne Parteien durchgeführt werden. Jeder Wahlberechtigte bekäme einen leeren Stimmzettel, auf dem er zum Beispiel in Deutschland aus dem Kreis der 60 Millionen wählbarer Bundesbürger die Persönlichkeiten seiner Wahl vermerken könnte. Die Auszählung wäre unkompliziert. Die Personen mit den meisten Stimmen wären in die jeweiligen Parlamente und Gremien gewählt. Das Grundgesetz hat sich für die Parteiendemokratie entschieden. Ausschließlich die Parteien wählen die Kandidaten aus. Der Wähler kann nur zwischen den Parteien wählen und hat jedenfalls bei der Bundestagswahl nicht einmal die Möglichkeiten, auf die Reihenfolge der Kandidaten Einfluss zu nehmen. Diese Einschränkung des Wahlrechts ist nur durch die allen Bürgern offen stehende Möglichkeit zu rechtfertigen, einer Partei beizutreten. Nur rund 2 % der Bundesbürger machen von dieser Möglichkeit Gebrauch.


==Quellen==
==Quellen==

Version vom 3. Oktober 2010, 12:23 Uhr

Parteienverdrossenheit bezeichnet in der deutschen Geschichte ursprünglich die antiliberale und antidemokratische Einstellung zu Beginn der Weimarer Republik, die sich gegen die Republik und den „Parteienstaat“ richteten und in der Tradition Bismarcks den Parteienstaat „als Gegenstück zu dem überkommenen Ämter- und Beamtenstaat der konstitutionellen Monarchie, der als neutraler, politikfreier, vor allem vom 'Gezänk der Parteien' freier Staat begriffen.“ [1] Zu den bekanntesten Protagonisten einer „autoritären Lösung“ im nationalistischen Sinne gehörten die Vertreter der Konservativen Revolution wie Oswald Spengler [2] und Carl Schmitt [3]. [4]

Parteiverdrossenheit wird seit den 1980er-Jahren auch synonym verwandt mit Politikverdrossenheit bzw. mit „politische Entfremdung“, „Krise der Demokratie“ oder „Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus“. [5]

Quellen

  1. Peter Lösche: Parteienstaat in der Krise? Überlegungen nach 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland [1], Vgl. Volker Ullrich: Das Weimar-Syndrom. Zur Geschichte und Aktualität der Parteienverdrossenheit in Deutschland. In: Hans-Martin Lohmann. Extremismus der Mitte. Vom rechten Verständnis deutscher Nation. Fischer, Frankfurt a.M. 1994.
  2. Vgl. Oswald Spengler (1924): Neubau des Deutschen Reiches
  3. Vgl. Carl Schmitt (1929): Der Hüter der Verfassung.
  4. Volker Ullrich: Das Weimar-Syndrom. Zur Geschichte und Aktualität der Parteienverdrossenheit in Deutschland. In: Hans-Martin Lohmann. Extremismus der Mitte. Vom rechten Verständnis deutscher Nation. Fischer, Frankfurt a.M. 1994.
  5. Peter Lösche: Parteienstaat in der Krise? Überlegungen nach 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland [2]

Literatur

  • Arzheimer, Kai: Politikverdrossenheit. Bedeutung, Verwendung und empirische Relevanz eines politikwissenschaftlichen Begriffs (online, Volltext), Westdeutscher Verlag, Opladen 2002 ISBN 3-531-13797-2
  • Peter Lösche: Parteienstaat in der Krise? Überlegungen nach 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland [3]
  • Peter Lösche: Parteienverdrossenheit ohne Ende? Polemik gegen das Lamentieren deutscher Politiker, Journalisten, Politikwissenschaftler und Staatsrechtler. In: ZParl 26 (1995), S. 149–159.
  • Peter Lösche: Parteienstaat Bonn - Parteienstaat Weimar? Über die Rolle von Parteien in der parlamentarischen Demokratie. In: Eberhard Kolb, Walter Mühlhausen (Hrsg.): Demokratie in der Krise: Parteien im Verfassungssystem der Weimarer Republik. Oldenbourg, München 1997, S. 141–164
  • Volker Ullrich: Das Weimar-Syndrom. Zur Geschichte und Aktualität der Parteienverdrossenheit in Deutschland. In: Hans-Martin Lohmann. Extremismus der Mitte. Vom rechten Verständnis deutscher Nation. Fischer, Frankfurt a.M. 1994.
  • Klaus von Beyme: Die politische Klasse im Parteienstaat, Frankfurt a.M. 1993
  • Peter Haungs: Die Bundesrepublik - Ein Parteienstaat? Kritische Anmerkungen zu einem wissenschaftlichen Mythos, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 4 (1973), S. 502-524
  • Peter Haungs: Parteiendemokratie in der Bundesrepublik, Berlin 1980
  • Wilhelm Hennis: Der „Parteienstaat" des Grundgesetzes: eine gelungene Erfindung, Hamburg 1992.