Orbis terrarum
Orbis terrarum ist die lateinische Bezeichnung für den ganzen bewohnten Erdkreis.
Der Begriff wurde in der römischen Antike geprägt und setzt sich aus orbis (Kreis) und terra/terrae (Erde/Länder) zusammen. Im heutigen Sprachverständnis kann er als Überbegriff von Ökosphäre und Weltbevölkerung verstanden werden.
Überliefert ist der Begriff nach H. Bellen erstmals beim Triumphzug des Pompeius (61 v. Chr.) in Anklang an das Weltreich (griech. Oikumene) von Alexander d. Gr., dessen Schrifttafeln die Siege in Afrika, Europa und Asien als ... totum orbem terrarum nostro imperio... besingen.[1] (siehe auch unter[2])
Spätere römische Imperatoren wie Augustus und Trajan wurden mit Ehrennamen wie Locupletator orbis terrarum (Weltbeglücker) oder Propagator orbis terrarum (Erweiterer der Welt) bezeichnet, die unter Hadrian (Bellen S. 83 u.145) auch das Porträt des Haisers auf Münzen schmückten.
Im Laufe der Zeit wurde der Begriff als Namensgeber für verschiedene globale Projekte und Publikationen verwendet, unter anderem für
- Orbis Terrarum (Agrippa), eine Weltkarte von Marcus Vipsanius Agrippa, um 20 n. Chr.
- Theatrum Orbis Terrarum, eine 1570 erschienene Weltkarte
- Civitates Orbis Terrarum, eine Sammlung von Städteansichten aus 1572
- Orbis Terrarum, eine internationale Zeitschrift für Historische Geografie.