Francisco Urondo

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Francisoco Urondo (* 10. Januar 1930 in Santa Fe, Provinz Santa Fe; † 17. Juni 1976 in Mendoza) war ein argentinischer Schriftsteller und Stadtguerilla.

Leben und Werk

Mit 18 Jahren begann Urondo 1948 Chemie zu studieren, wechselte aber schon bald zu Jura. Nach einem weiteren Wechsel zu Philosophie brach er ohne Abschluß sein Studium ab und ging Buenos Aires.

Politisch interessiert kam er bald mit Leuten der FAR und Montoneros (MPM) zusammen und schloß sich bereits nach Kurzem letzteren an. Während dieser Zeit begann er auch zu schreiben und tauschte sich literarisch immer wieder mit Mario Benedetti, Roque Dalton und Juan Gelman aus.

Urondo begann neben seinen eigenen literarischen Werken auch fürs Fernsehen zu arbeiten: u.a. war er maßgeblich an den Drehbüchern für Flauberts Madame Bovary, Stendhals Rot und Schwarz und Eça de Queiroz' Os Maias beteiligt.

1968 betraute man Urondo mit der Aufsicht und Leitung aller kulturellen Angelegenheiten der Provinz Santa Fe. Nach fünf Jahren legte er dieses Amt nieder und ging zurück nach Buenos Aires. Dort berief man ihn noch 1973 an die Universität und übertrug ihm einen Lehrstuhl für Literatur.

Während der kurzen Präsdidentschaft Héctor José Cámporas war Urondo 1973 für kurze Zeit inhaftiert. Nach seiner Entlassung verfasste er sein äußerst kontrovers diskutiertes Werk La patria fusilada in dem er neben seinen eigenen Erlebnissen während der Haft vor allem das „Trelew-Massaker“ thematisierte.

Als sich General Jorge Rafael Videla im Frühjahr 1976 an die Macht geputscht hatte[1] entließ man Urondo und schickte ihn zurück nach Mendoza. Im Mai 1976 verließ er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Alicia Raboy und der gemeinsamen Tochter die Hauptstadt. Einige Wochen später starb er im Alter von 46 Jahren in Mendoza und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Der Journalist Rodolfo Walsh verfasste einen bemerkenswerten Nachruf.

Werke (Auswahl)

Essays
  • Veinte años de poesía argentina y otros ensayos. Mansalva, Buenos Aires 2009, ISBN 978-147418-0 (EA Buenos Aires 1968).
  • Argentina ... 1973.
Kurzgeschichten
  • Todo eso. 1966.
  • Al tacto. 1967.
Lyrik
  • Historia Antigua. 1956.
  • Lugares. 1961.
  • Nombres. 1963.
Romane
  • Los pasos previos. Hidalgo, Buenos Aires 1999 (EA Buenos Aires 1972).
Theaterstücke
  • Veraneando y sainete con variaciones. 1966.
Werkausgabe
  • Mucha felicidades y otros obras. Editorial Arte Y Literatura, La Habana 1986.

Literatur

  • Ileana Azor Hernández: Francisco Urondo. Eterno perseguidor de nuevos designios y formas, In: Conjunto. Revista de teatro latinoamericano, Bd. 17 (1980), Heft 46, S. 12–21, ISSN 0010-5937.
  • Carlos Droguett: Dos entrevistas de Francisco Urondo. La verdad. In: Actual (Yucatan), Bd. 2 (1970), Heft 6, S. 126–132.
  • Hernán Fontanet: Francisco Urondo y su poesía. Un arma cargada de futuro. La Cuesta Publ., Newark 2012, ISBN 978-1-58871-213-4.
  • Analía Gerbaudo und Adriana Falchini (Hrsg.): Cantar junto al endurecido silencio. Escritos sobre Francisco Urondo. UNL, Santa Fe 2009, ISBN 987-657045-5.
  • Pablo Montanaro: Francisco Urondo. La palabra en acción; biografía de un poeta y militante. Homo Sapiens Editorial, Rosario 2003, ISBN 950-808-370-0.
  • Pedro G. Orgambide: Francisco Urondo. Poesía y combate. In: Cambio, Bd. 7 (1977), S. 51–55.
  • Dieter Reichardt: Autoirenlexikon Lateinamerika. Suhrkamp, Franlkfurt/M. 1992, ISBN 3-518-40485-7.

Einzelnachweise

  1. S.a. Argentinische Militärdiktatur (1976-1983).