Aplerbecker Mark

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Die Aplerbecker Mark ist ein Stadtteil Dortmunds. Sie gehört zum Stadtbezirk Aplerbeck. Im Norden grenzt sie an Aplerbeck, im Osten an Sölde, im Süden an die Stadt Schwerte und im Westen an Berghofen.

Geschichte

Als Mark, Gemarkung oder auch Allmende werden gemeinsam genutzte Flächen eines Bauerndorfes bezeichnet. Die Bauern und die Herren Aplerbecks hatten Nutzungsrechte an der Aplerbecker Mark. Diese bestanden aus Zuweisungen von Brenn- und Bauholz. Die Verwaltung und das Erbholzrichteramt lagen ausschließlich bei den Herren des Hauses Rodenberg. Erst ab 1806 wurde die Aplerbecker Mark aufgeteilt. Fast ein Drittel gehörte dem Haus Rodenberg, der Rest verteilte sich auf die ev. Kirchengemeinde und die Aplerbecker Bauern. Diese konnten dann nach Zahlung des fünfundzwanzigfachen Jahreszinses ihre Höfe vollgültig übernehmen. Ab 1850 verkauften die Bauern das Land an die zuwandernden Fabrikarbeiter und Bergleute. Diese errichteten auf dem Land Kotten, d.h. sie gingen zur Arbeit in die Zechen oder Fabriken und bewirtschafteten das Land zur Selbstversorgung, waren also Nebenerwerbslandwirte. Sehr bekannt waren die Obstgärten. Es gab in Aplerbeck eine bekannte Baumschule, in der besonders Äpfel gezüchtet wurden. Aufgrund der Selbstversorgung konnten die Kötter in der Aplerbecker Mark die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg, in der auch die Aplerbecker Zechen und die Aplerbecker Hütte schlossen, einigermaßen gut überstehen. Auch die öffentlich geförderten Notstandsarbeiten, durch die die Emscher kanalisiert wurde und das Aplerbecker Waldstadion samt Freibad gebaut wurden, halfen den Bewohnern der Mark. Nach dem 2. Weltkrieg veränderte sich das Bild der Mark. Dortmund war stark zerstört, die Mark wurde beliebtes Wohngebiet im Großraum Dortmund. Viele Eigenheime wurden vor allem im Bereich der Tiefen Mark errichtet.

Sehenswürdigkeiten

Knapp hinter der Ortsgrenze zu Schwerte liegt auf dem Gebiet der Stadt Schwerte das Ausflugslokal Freischütz.

Infrastruktur

1899 erreichte eine Straßenbahnlinie der Hörder Kreisbahn von Hörde über den Freischütz nach Schwerte die Aplerbecker Mark. 1902 eine Linie über den Schwerter Wald die Kreuzung „Gockel“, heute die Kreuzung der Bundesstraßen B 234 und B 236. 1912 wurde die Aplerbecker Mark durch den Aplerbecker Südbahnhof an die Köln-Mindener-Eisenbahnlinie angeschlossen. Dieser Bahnhof besteht heute noch, wenn auch in einem sehr schlechten Zustand. Leider wurden die Straßenbahnlinien eingestellt, die letzte in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Gewerbe hat es in der Mark immer nur in geringem Ausmaß gegeben. Einzig die Schnapsbrennerei Nathe ist auch heute noch alten Aplerbeckern bekannt.

Persönlichkeiten

  • Anton Kalt, Widerstandskämpfer, inhaftiert im KZ Esterwegen, erster Aplerbecker Nachkriegsbürgermeister und Schriftsteller.

Vereine

In der Aplerbecker Mark entwickelte sich seit ihrer Aufteilung eine reiche Vereinsvielfalt. Dies begann 1873 mit dem Schützenverein Aplerbeckermark. Auch Gesang- und Musikvereine, Sportvereine, Tierzucht und Gartenbauvereine folgen.

Literatur

  • Aplerbeck: Siegfried Niehaus, Verlag Heinrich Borgmann, Dortmund 1977
  • Kleine Geschichte des Amtes Aplerbeck: Siegfried Niehaus, herausgegeben Stadtsparkasse Dortmund 1980
  • 1100 Jahre Aplerbeck: Festschrift im Auftr. des Vereins für Heimatpflege hrsg. von Hans Georg Kirchhoff und Siegfried Liesenberg, Klartext Verlag, Essen 1998, ISBN 3-88474-735-5