Erwin Tiebel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Februar 2015 um 22:54 Uhr durch Enemenemu (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: Details (mit Einzelnachweis)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erwin Tiebel (* 1903 in Dresden; † unbekannt) war ein deutscher Rechtsanwalt und Agent des sowjetischen Nachrichtendienstes KGB.

Leben

Tiebel studierte Rechtswissenschaften und war von 1934 bis 1937 als Rechtsanwalt in Radeberg tätig. 1937 wurde er Mitarbeiter des Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS (SD) und kurze Zeit später Leiter der Dienststelle in Radeberg. Dort lernte er auch Heinz Felfe kennen. Johannes Clemens war sein Vorgesetzter als Leiter der übergeordneten SD-Dienststelle Dresden. 1943 bis 1945 arbeitete er im Reichssicherheitshauptamt, wohin ihn Clemens nachholte und war dort Mitarbeiter im Amt VI (Auslandsnachrichtendienst) im Referat B 3 und zuständig unter anderem für die Schweiz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter. Später war er Büroleiter und ab 1949 Geschäftsführer in einem Bauunternehmen. Zu dieser Zeit wird Clemens, nach dessen Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, sein Untermieter.

1951 bis 1961 arbeitet er für die BND-Mitarbeiter Felfe und Clemens, seine früheren Kollegen vom SD, als Kurier zum sowjetischen Nachrichtendienst KGB in Ost-Berlin.[1]

Gemeinsam mit Johannes Clemens und Heinz Felfe wurde er am 6. November 1961 verhaftet. In seiner Vernehmung gab Tiebel zu als Kurier für Clemens und Felfe tätigt gewesen zu sein. Er hatte monatlich auf einem Parkplatz bei Kilometer 107 der Autobahn zwischen Helmstedt und Westberlin Unterlagen an den KGB übergeben. Tiebel hielt diese Unterlagen nach eigener Aussage für „Spielmaterial“, welches zum Zwecke des Fehlinformation und Täuschung den östliche Geheimdiensten zugespielt wurde.[2] Tiebel wurde am 22. Juli 1963 vom Bundesgerichtshof wegen Landesverrats zu 3 Jahren Haft verurteilt, und 1964 aus der Haft entlassen.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Drei Diener zweier Herren. In: Die Zeit, Nr. 28/1963
  2. TIEBEL, MAX_0014.pdf. Central Intelligence Agency), 9. November 1961, abgerufen am 15. Februar 2015.
  3. Biographien M-Z > T > Tiebel, Erwin. Bundesarchiv (Deutschland), 15. Februar 2015, abgerufen am 15. Februar 2015.