SMA Solar Technology

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SMA Solar Technology AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0DJ6J9
Gründung 1981
Sitz Niestetal, Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 4.088 (2015)[1]
Umsatz 999,6 Mio. (2015)[1]
Branche Solartechnik
Website www.sma.de
Stand: 31. Dezember 2015
Logo der SMA Railway Technology GmbH

Die SMA Solar Technology AG (ursprünglich für „System-, Mess- und Anlagentechnik“) mit Hauptsitz im nordhessischen Niestetal ist der weltweit umsatzstärkste und deutschlandweit bekannteste Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung, netzunabhängiger Einspeisung sowie Backup-Betrieben.[2]

Das Unternehmen ist mit Niederlassungen in insgesamt 20 Ländern vertreten. Die SMA Solar Technology AG entstand – ebenso wie die SMA Railway Technology GmbH – aus der ehemaligen SMA Technologie AG.

Im Jahr 2015 wurden 4.088 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz im Jahr 2015 lag bei 999,6 Millionen Euro.

Geschichte

SMA wurde 1981 von Werner Kleinkauf und den Vorstandsmitgliedern Günther Cramer (1952–2015), Peter Drews und Reiner Wettlaufer unter dem Namen SMA Regelsysteme GmbH als eigenständiges Unternehmen aus der Universität Kassel heraus gegründet und firmierte 2004 zur SMA Technologie AG um. Im Jahr 2006 hat Pierre-Pascal Urbon den Vorstand erweitert. Im Juni 2008 wurde der Name in den heutigen geändert, um die starke Fokussierung auf die Solartechnik zu unterstreichen und der Internationalisierung des Unternehmens gerecht zu werden. Gleichzeitig wurde der Geschäftsbereich Bahntechnik in die SMA Railway Technology GmbH ausgegliedert.[3]

Größere Veränderungen im Vorstand wurden nach der Hauptversammlung am 10. Juni 2009 wirksam. Der Gründer Reiner Wettlaufer wechselte in den Aufsichtsrat. Aus dem Unternehmen kamen als Technologievorstand Roland Grebe und für das Ressort Marketing & Vertrieb Marko Werner hinzu, beide mit über zwanzigjähriger Betriebszugehörigkeit. Ab April 2010 wurde der Vorstand durch Jürgen Dolle im Ressort Personal und Uwe Hertel im Ressort Operatives Geschäft ergänzt. Seit der Hauptversammlung 2011 ist Pierre-Pascal Urbon Vorstandsvorsitzender und für die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die Weiterführung der Internationalisierung verantwortlich. Die beiden Gründer Drews und Cramer wechselten in den Aufsichtsrat. Uwe Hertel schied 2011 aus dem Vorstand aus.

Im November 2012 erweiterte Lydia Sommer den Vorstand und übernahm das Ressort Finanzen und Recht von Pierre-Pascal Urbon, der dieses Ressort bisher in einer Doppelrolle als Vorstandssprecher und Chief Financial Officer mit innehatte. Seit Mai 2013 verantwortete Lydia Sommer auch das Ressort Personal und die Funktion des Arbeitsdirektors, nachdem Jürgen Dolle aus dem Vorstand ausschied. Das operative Geschäft hatte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon übernommen.

SMA ist am deENet, einem Anfang 2003 gegründeten Verein „Kompetenznetzwerk für dezentrale Energietechnologien Nordhessen“ beteiligt, welcher die in der Region vorhandenen Kompetenzen auf diesem Gebiet bündeln soll. Im März 2009 hat SMA mit dem Solar-Werk 1 eine CO2-neutrale Produktionsstätte errichtet, die bereits für ihre Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet wurde.

2010 hatte das Unternehmen mehr als 5000 Mitarbeiter.[4] 2014 kam es zum bisher größten Einbruch der Firmengeschichte. Am 26. Januar 2015 wurde bekannt, dass 1600 der fast 4700 Stellen des Konzerns abgebaut werden sollten, davon 1300 in Deutschland. Von diesen 1300 Stellenstreichungen sollte weitestgehend der Standort im nordhessischen Niestetal betroffen sein.[5] Während SMA im Jahr 2010 noch einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und einem Überschuss von 365 Millionen erzielte, lag der Umsatz 2014 gerade noch bei 805,4 Millionen Euro, bei einem Verlust 164,9 Millionen.[6]

Im Zuge der Transformation des Unternehmens 2015 reduzierte der SMA Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder. Lydia Sommer schied daher Ende Februar 2015 aus dem Vorstand der SMA aus. Die Aufgaben von Lydia Sommer wurden auf zwei der verbleibenden Vorstandsmitglieder übertragen. Pierre-Pascal Urbon verantwortet als Vorstandssprecher neben dem Ressort Strategie als Chief Financial Officer (CFO) das Ressort Finanzen, Recht und Compliance sowie Operations. Roland Grebe, bisher Vorstand Technische Innovationen, führt die Bereiche Personal und IT und ist neuer Arbeitsdirektor der SMA Solar Technology AG. Die Gesamtverantwortung für das Ressort Technologie obliegt Jürgen Reinert. Martin Kinne steht weiterhin dem Ressort Vertrieb und Service vor.

Unternehmensprofil

Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Systemtechnik für die Photovoltaik konzentriert. Früher umfasste SMA noch die Geschäftsbereiche Bahntechnik, Industriecomputer und Innovative Energiesysteme. SMA führt Vertriebs- und Service-Niederlassungen in den USA, Kanada, Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, der VR China, Südkorea, Thailand, Australien, Belgien, Indien, Japan, der Tschechischen Republik und Großbritannien sowie Service-Niederlassungen in Portugal und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Als erster ausländischer Produktionsstandort wurde ein Werk für etwa 700 Beschäftigte in Denver, Colorado aufgebaut. In der kanadischen Provinz Ontario unterhält SMA einen Produktions- und Servicestandort.[7] Der Vertriebs- und Servicestandort in Südafrika wird ebenfalls zu einem Produktionsstandort ausgebaut werden.[8]

Im Jahr 2011 akquirierte SMA einen seiner langjährigen Hauptzulieferer für Elektronikkomponenten, das polnische Unternehmen dtw Sp.z o.o.[9] 2012 erwarb SMA die Mehrheitsbeteiligung an dem chinesischen Unternehmen Jiangsu Zeversolar New Energy Co., Ltd., welches zu den führenden chinesischen Solarwechselrichter-Herstellern zählt.[10]

Als strategischer Partner konnte im Jahre 2014 das dänische Unternehmen Danfoss gewonnen und dessen Wechselrichter-Sparte übernommen werden.[11]

Produkte

Ein Sunny mini Central montiert für eine Freiflächenanlage in Speyer, unten der Rhein
Überblick auf die SMA-Wechselrichter

SMA vertreibt Solartechnik Wechselrichter als Produktfamilien „Sunny Boy“ (für Klein- und Hausanlagen sowie Solarbäume), „Sunny Mini Central“ bzw. „Sunny Tripower“ (für mittlere Anlagen ab 5 kW bis in den Megawattbereich) und „Sunny Central“ (für Freiflächenanlagen und Solarparks ab 100 kW bis in den Megawattbereich wie beispielsweise die Solaranlage im Energiepark Waldpolenz mit 40 MW) zur Einspeisung in das Verbundnetz sowie „Sunny Island“ für unabhängige Inselanlagen. Die Wechselrichterprodukte werden ergänzt durch Komponenten zur Anlagenüberwachung und Datenauswertung. Das Tochterunternehmen SMA Railway Technology entwickelt und fertigt leistungselektronische Komponenten und Systeme, insbesondere für den schienengebundenen Nah- und Fernverkehr.

Geschäftszahlen

Geschäftsjahr Umsatz (in Mio ) EBIT (in Mio €) Gewinn (in Mio €) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2003 104 16 8 703
2004 181 33 13 832
2005 172 35 18 928
2006 193 33 21 1.164
2007 327,3 59,3 36,8 1.600
2008 681,6 167,4 119,5 2.513
2009 934,3 228,4 161,1 3.412
2010 1.920,1 516,8 365,0 4.466
2011 1.676,3 240,3 166,1 5.532
2012 1.463,4 102,0 75,1 5.584
2013 932,5 −89,1 −66,9 5.141
2014 805,4 −164,9 −179,3 5.037
2015 999,6 34,3 14,3 4.088

Stand: 31. März 2016 / alle Finanzberichte:[12]

Aktie

Die Aktien des Unternehmens werden seit dem 27. Juni 2008 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Die Aktie des Unternehmens hat sich am 22. September für den Technologie-Index TecDax qualifiziert.[13] Seit 22. September 2008 ist die Aktie im ÖkoDAX gelistet und wurde im Jahr 2009 in den Photovoltaik Global 30 Index aufgenommen. 25,05 Prozent der Aktien befanden sich 2014 im Streubesitz. Großaktionäre sind die Gründer des Unternehmens mit ihren Familien (29,75 Prozent) und der dänische Investor Danfoss (25,05 Prozent).[11]

Auszeichnungen

Das SMA Solar-Werk 1

2008 bekam SMA den Deutschen Fairnesspreis überreicht.[14]

Zudem wurde das SMA Solar-Werk 1 aufgrund seiner CO2-neutralen Produktion mit dem Energy Efficiency Award 2010 von der Deutschen Energie-Agentur ausgezeichnet und zusätzlich 2011 von Deutschland – Land der Ideen gekürt.

Commons: SMA Solar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b SMA Solar Technology AG: Geschäftsbericht 2015. (PDF) Abgerufen am 31. März 2016.
  2. Neue Photovoltaikstudie: SMA Solar gilt als der bekannteste Hersteller von Wechselrichtern, Artikel im Photovoltaik-Guide vom 1. Juli 2010
  3. SMA verkündet Namensänderung des Unternehmens und die Ausgliederung der Bahntechnik, abgerufen am 25. November 2010
  4. Unternehmensprofil (Memento vom 29. Mai 2011 im Internet Archive), Website von SMA, abgerufen am 11. März 2012.
  5. Hiobsbotschaft aus Niestetal: SMA streicht ein Drittel seiner Stellen, hna.de, Artikel vom 27. Januar 2015.
  6. http://www.sma.de/investor-relations/publikationen/wichtige-kennzahlen.html
  7. SMA verstärkt Präsenz in Nordamerika mit Solar-Wechselrichter-Produktion, Vertrieb und Service in Ontario, Kanada, Finanznachrichten: SMA Solar Technology AG
  8. SMA plant Wechselrichterfertigung in Südafrika, Website SMA Solar Technology AG
  9. Aus den Unternehmensnachrichten der Internetpräsenz der SMA Solar Technology AG (Memento vom 17. Juni 2011 im Internet Archive)
  10. Aus den Unternehmensnachrichten der Internetpräsenz der SMA Solar Technology AG
  11. a b Geschäftsbericht 2014
  12. SMA Solar Technology AG: Finanzberichte. (PDF) Abgerufen am 31. März 2016.
  13. SMA Solar Technology AG schafft Sprung in den TecDAX, abgerufen am 25. November 2010
  14. Deutscher Fairness Preis 2008

Koordinaten: 51° 18′ 54,4″ N, 9° 32′ 19,5″ O