Albert Bösel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Februar 2017 um 01:29 Uhr durch Hejkal (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Albert Bösel (* 11. Mai 1834 in Kösen; † 13. Juni 1920 in Friedrichroda) war ein deutscher Entomologe, Botaniker und Schulrektor.

Leben

Er stammte aus der preußischen Salinenstadt Kösen an der Saale. Nach dem Schulbesuch schlug er eine pädagogische Ausbildung ein. Im Januar 1862 wurde er Rektor der Volksschule in Artern. Zu seinen pädagogischen Schriften zählt u.a. die Publikation Der naturgeschichtliche Unterricht in der Volksschule, die 1887 auf der Seminarkonferenz zu Eisleben in den Deutschen Blättern für erziehenden Unterricht erschien.

In seiner Freizeit betätigte er sich überregional als Entomologe und Botaniker. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass in der Nähe von Artern bereits 1885 das Solgebiet im Salzgraben mit seltenen Tieren und Planzen und einer stark salzhaltigen Quelle unter Naturschutz gestellt wurde.[1] Durch das salzhaltige Wasser entstand dort im Arterner Solgraben eine Pflanzenwelt, die eher einer Küstenflora entspricht.[2] Seine Forschungen galten u.a. der dortigen Flora und Fauna, insbesondere auch der Solbiene (Melitturga clavicornis), um deren Erhalt er sich bemühte.[3]

Der Botaniker und Mitbegründer der Pflanzenökologie, Oscar Drude, bezeichnete ihn als trefflichen Kenner und Hüter der halophilen Organismen.[4] Er beschäftigte sich auch mit den verschiedenen Gehölzen in den Gärten und Anlagen von Artern und Umgebung.

Ferner war Albert Bösel u.a. Mitglied des Thüringischen Botanischen Vereins und der Geographischen Gesellschaft.

Literatur

  • Otto Rapp: Die Käfer Thüringens unter besonderer Berücksichtigung der faunistisch-oekologischen Geographie. Auf Grund der Literatur, der Beiträge zahlreicher Entomologen und eigener Beobachtungen im Auftrage der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Band 3, 1935.
  • Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Die Botaniker des Kyffhäusergebietes. Ein Beitrag zur Geschichte der floristischen Erforschung Nord-Thüringen und Südwest-Sachsen-Anhalts, 2005, S. 58–59.
  • Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Zur Biographie des Arterner Lehrers, Entomologen und Botanikers Albert Bösel (1834-1920). In: Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, -Geschichte und -Schutz von Artern e.V., Bd. 16, 2006.

Einzelnachweise

  1. Die offizielle Unterschutznahme erfolgte allerdings erst 1935.
  2. Arterner Solgraben beim Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.
  3. Er publizierte darüber auch einen Aufsatz.
  4. Oscar Drude: Der Hercynische Florenbezirk (= Die Vegetation der Erde: Sammlung pflanzengeographischer Monographien, Band 6), 1902, S. 392.