Margot Overath

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Margot Overath (*1947 in Krefeld) ist Journalistin und Feature-Autorin. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften begann Margot Overath im Jugendfunk von Radio Bremen ihre Hörfunktätigkeit. 1984 schrieb sie ihr erstes Radiofeature (Titel: Der Coup) über einen Verfassungsschutzskandal in Bremen. Sie wechselte von der tagesaktuellen Berichterstattung zum dokumentarischen, auch investigativen, Radiofeature. Parallel dazu interviewte sie für das Projekt "Terroristenprozesse" des neu gegründeten Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) ab 1984 inhaftierte Mitglieder der bewaffneten Gruppen RAF und Bewegung 2. Juni. Ihre Publikation "Drachenzähne" erschien 1991 als 3. Teil einer dreibändigen Reihe im VSA-Verlag. (Teil 1 Heinrich Hannover "Terroristen und Richter", Teil 2 Rolf Gössner "Terroristenprozesse"). In der Folge widmete sie sich verstärkt justizkritischen Themen. Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden ihre investigativen Arbeiten über den Tod von Oury Jalloh in einer Zelle des Dessauer Polizeigewahrsams. 2017 recherchierte sie für die beiden rbb-Dokumentationen "Wie starb Benno Ohnesorg" (45 Min. TV-Doku gemeinsam mit Klaus Gietinger, Mitarbeit Uwe Soukup) und "Chronik einer Hinrichtung (55 Min. Radiofeature) die Vertuschung von Polizei und Justiz nach dem tödlichen Schuss des Polizeibeamten Karl-Heinz Kurras auf Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967.

Auszeichnungen und Preise

Für das Gesamtwerk: Axel-Eggebrecht-Preis 2016

Für das Feature "Oury Jalloh. Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalls" (MDR/WDR/NDR 2014): Deutscher Sozialpreis 2015 dokKA Preis 2015 CIVIS Ehrenpreis 2015 Feature-Preis Bremer Hörkino 2015 Nominierung in der Kategorie RADIO CURRENT AFFAIRS zum Prix Europa 2015.

Für das Feature "Verbrannt in Polizeizelle Nummer fünf. Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in Dessau" (MDR/NDR/DLF 2010): Marler Medienpreis Menschenrechte 2012 Regino-Preis 2011 für herausragende Justizberichterstattung Robert Geisendörfer-Preis 2011, Medienpreis der Evangelischen Kirche 2011 Feature Preis Bremer Hörkino Nominierung zum Prix Italia 2011 und zum CIVIS Preis

Für weitere Features: 2004 "Das Geheimnis - Eine polnisch-deutsche Familiengeschichte" erreichte beim Wettbewerb zum Deutsch-Polnischen Journalistenpreis die Endrunde der sechs besten Hörfunksendungen(Produktion SFB-ORB / WDR / SWR / RB/); 2001 Nominierung zum Deutschen Sozialpreis für die Sendung "Wo sind meine Gurte. Der Eingriff in das Leben des sonderbaren Mädchens Michaela" (Produktion NDR / RB); 2000 Nominierung der SFB-ORB/WDR/NDR-Produktion "Die Schlafkur. Protokoll eines Psychiatrieirrtums" zum "Prix Europa 2000" (Endrunde der 10 besten Sendungen); 1998 Preis der Internationalen Journalisten-Föderation IFJ für "Auf der Flucht". Wie der junge Koudjo aus Togo doch noch in Deutschland Asyl bekam" (Produktion DRadio / RB); 1997 Preis für die Sendungen "Abgeschoben" (Produktion: RB) und "Auf der Flucht"; 1996 Nominierung der DRadio / WDR-Produktion "Das Glück kommt aus der Villa. Süchtig unter Telefon-Vorwahl Null-190" zum Prix Italia. Erwähnung (3. Platz) beim Prix Italia 1996 in Neapel; 1988 Nominierung der SFB/RB-Produktion "Wenn man den Trennungsstrich nicht klar zieht, geht er durch einen durch. Über den Sinn des Dialogs mit Terroristen" zum Carl-von-Ossietzky-Preis.

Werke (Auswahl)

  • In meiner Fantasie konnte ich fliegen. Die Entführung des Komponisten Isang Yun im Kalten Krieg 1967. Feature. Regie: Beate Rosch. Prod.: SFB, 1997.
  • Die Schlafkur. Protokoll eines Psychiatrie-Irrtums nach Dokumenten und Originalton-Zeugnissen. Feature. Regie: Wolfgang Bauernfeind. Prod.: SFB-ORB/NDR/WDR, 1999. (Nominierung zum Prix Europa).
  • Verbrannt in Polizeizelle Nummer 5. Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in Dessau, MDR/DLF/NDR 2010.
  • „Ich kann das nicht einen Tag vergessen.“ Das neue Leben des Mouctar Bah, DLF 2011.
  • Oury Jalloh - Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalles, MDR, NDR WDR 2014.[1]

Einzelnachweise

  1. Margot Overath: Oury Jalloh - Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalles, MDR, NDR WDR 2014, ARD-Mediathek