Irena Bernášková

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Irena Bernášková

Irena Bernášková (* 7. Februar 1904 in Prag; † 26. August 1942 in Berlin-Plötzensee), auch als Irena Preissigová-Bernášková oder unter zahlreichen Decknamen bekannt, war eine tschechische Widerstandskämpferin im Protektorat Böhmen und Mähren. Für ihr Engagement in der illegalen Zeitschrift V boj wurde sie zum Tode verurteilt und in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Leben

Irena Bernášková war die zweite Tochter des tschechischen Künstlers und späteren Widerstandskämpfers Vojtěch Preissig. Nachdem ihr Vater 1910 in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, besuchte sie dort einige Jahre die Grundschule und machte dort mit der Rassendiskriminierung Bekanntschaft. 1921 wurde sie, zusammen mit ihren beiden Schwestern und der Mutter, zurück nach Prag geschickt, ihr Vater, Vojtěch Preissig, kam 1930 nach[Anm. 1] Bereits 1939, als er anfing, sich im Widerstand zu engagieren und die erste Gruppe um Josef Škalda, welche die Zeitschrift V boj herausgab, mitgründete, half sie bei verschiedenen Aufgaben, darunter mit dem Vertrieb, mit.

Nach der Verhaftung und Vernichtung der Redaktionsgruppe war es ihr Vater, Vojtěch Preissig, der zuerst für das Weitererscheinen der Zeitschrift verantwortlich zeichnete. Bald war es aber die Tochter Irena Bernášková, welche die technische Infrastruktur, Vertriebsorganisation und vor allem die redaktionelle Arbeit, die sie praktisch leitete, auf sich nahm und für die Herausgabe von weiteren 37 Ausgaben sorgte, von denen sie einige alleine hervorbrachte.

Am 21. September 1940 wurde sie zum ersten Mal durch die Gestapo mit über 40 anderen Personen verhaftet, im April 1941 dann mit einigen anderen Verhafteten aus der Gruppe zu weiteren Verhören nach Leipzig und im Mai 1941 nach Dresden überführt; ihre Schwester Yvona Preissigová, der nichts nachgewiesen werden konnte, wurde nach Prag zurückgeschickt und dort freigelassen. Ab Juni wurden die Verhafteten in Bautzen festgehalten, bis sie am 13. Februar 1942 nach Berlin überführt wurden, wo vier von ihnen – Irena Bernášková, Antonín Mádlo, Arnošt Ročně-Polavský und Milada Marešová – vor dem Volksgerichtshof am 5. März 1942 des Hochverrats schuldig gesprochen wurden, wobei Irena Bernášková als überhaupt erste tschechische Frau aus dem Protektorat Böhmen und Mähren zum Tode verurteilt wurde. Am 26. August 1942 wurde Irena Bernášková in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Quellen

  • Blanka Jedličková, Ženy okolo ilegálního časopisu „V boj“ 1939–1942 [Frauen aus dem Umfeld der illegalen Zeitschrift V boj 1939–1942], online auf: dspace.upce.cz/... (PDF; 5,3 MB), insbes. S. 53ff.
  • Inka Bernášková - statečná žena ze Spořilova, in: Spořilovské noviny vom 27. September 2005, online auf: www.sporilov.info/
  • Česká televize: Zasnoubena se smrtí, Bericht über eine Sendung des Fernsehsenders ČT 2 vom 7. Juli 2008, in: Spořilovské noviny vom 4. Juli 2008, online auf: www.sporilov.info/
  • Neznami hrdinove, eine Sendung des Fernsehsenders ČT24 vom 25. Dezember 2012, online auf: www.ceskatelevize.cz/... (um 18:30 Uhr, 26 min).

Anmerkungen

  1. Die vereinzelt vorkommende Angabe, Preissig sei bereits 1913 bzw. 1921 nach Prag zurückgekehrt, ist offensichtlich falsch. Es finden sich im Internet etliche, auch amtliche Dokumente, die belegen, dass Preissig sich bis 1930 in den USA aufhielt – s. beispielsweise www.artoftheprint.com/artistpages/preissig... über seine Tätigkeit in Boston usw. Fest steht, dass Preissig seine Familie früher nach Prag schickte, um später nachzukommen.