Pfriemenschwänze

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Pfriemenschwänze

Madenwurm (Enterobius vermicularis)

Systematik
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Klasse: Secernentea
Unterklasse: Spiruria
Ordnung: Pfriemenschwänze
Wissenschaftlicher Name
Oxyurida
Weinland, 1858

Die Pfriemenschwänze (Oxyurida, eingedeutscht auch als Oxyuren bezeichnet) sind eine Ordnung der Fadenwürmer mit etwa 850 Arten. Sie sind Darmparasiten bei Gliederfüßern und Wirbeltieren, eine Art auch bei Ringelwürmern. Wesentliches Merkmal der Fortpflanzung ist die Haplodiploidie.[1] Oxyuren-Eier wurden in einem 240 Millionen Jahre alten Kotstein eines Cynodontia-Vertreters nachgewiesen.[2] Der bedeutendste Parasit aus dieser Ordnung beim Menschen ist der Madenwurm, in der Tiermedizin spielen Oxyuris equi und Probstmayria vivipara bei Pferden, Skrjabinema ovis bei Schafen und Dermatoxys spp. bei Kaninchen eine Rolle.[3]

Charakteristisch ist der lange spitze Schwanz der Weibchen, der an ein Pfriem erinnert. Im Englischen werden sie auch als pinworms („Nagelwürmer“) bezeichnet. Die ventrolateralen Papillen fehlen oder sind stark reduziert. Die Zahl der Spicula bei Männchen variiert artabhängig von 0 bis 2. Der Oesophagus ist doppelt kolbig erweitert, wobei die hintere Erweiterung besonders markant ist.[3]

Die Ordnung enthält folgende Familien:

Commons: Strongylida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin L. Adamson: Evolutionary patterns in life histories of Oxyurida. In: International journal for parasitology/International Journal for Parasitology. 1994, Band 24, Nummer 8, S. 1167–1177 doi:10.1016/0020-7519(94)90189-9.
  2. Jean Hugot, Scott Lyell Gardner, Victor Hugo Borba, Priscilla Araujo, Daniela Leles, Átila Augusto Stock Da‐Rosa, Juliana M.F. Dutra, Luiz Fernando Ferreira, Adauto Araújo: Discovery of a 240 million year old nematode parasite egg in a cynodont coprolite sheds light on the early origin of pinworms in vertebrates. In: Parasites & vectors. 2014, Band 7, Nummer 1 doi:10.1186/s13071-014-0486-6.
  3. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 64.