Theodor Schübel

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Theodor Schübel
Foto: Jochen Berger

Theodor Schübel (* 18. Juni 1925 in Schwarzenbach an der Saale; † 30. Januar 2012 in Landau in der Pfalz) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor.[1]

Leben und Wirken

Theodor Schübel wurde als Sohn von Theodor Schübel, Brauereibesitzer, und Rosa Schaff geboren. Bereits während seiner Schulzeit in Schwarzenbach, Hof und ab 1939 in Starnberg interessierte er sich lebhaft für das Theater; die Zeit am Starnberger See nutzte er für häufige Besuche der Münchener Staatsoper. Er stand dort als Statist auf der Bühne und erlebte schließlich 1942 die Uraufführung der Oper „Capriccio“ von und mit Richard Strauss. Ende 1943 wurde er zum Militärdienst eingezogen, im Herbst 1948 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft in Südfrankreich zurück. Er ließ sich in Nürnberg zum Industriekaufmann ausbilden und trat 1951 in die heimische Schwarzenbacher Brauerei ein. Noch in der Kriegsgefangenschaft begann er für das Theater zu schreiben.

1957 erhielt er für das Theaterstück „Der Kürassier Sebastian und sein Sohn“ den Gerhart Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin. Drei Jahre später gab er seine Stellung in der oberfränkischen Industrie auf und verpflichtete sich als Dramaturg und Hausautor bei der Bavaria-Atelier GmbH in München-Geiselgasteig.

Ab 1963 lebte Theodor Schübel als freier Schriftsteller im Fichtelgebirge und verfasste eine Vielzahl an erfolgreichen Theaterstücken und Fernsehspielen. Renommierte Schauspielerinnen, Schauspieler und Regisseure interpretierten seine Dialoge. Schübels´ Stücke und Fernsehspiele wurden auch gesendet in der Schweiz, der Tschechoslowakei, in Österreich, Schweden, Finnland, Dänemark, Holland, Belgien, Italien, Ungarn und Polen.

In den 1980er Jahren schrieb er eine Reihe von psychologischen Romanen zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen. Seit 2003 lebte er bei seiner Tochter in Landau in der Pfalz. Am 30. Januar 2012 verstarb er dort nach kurzer Krankheit und wurde in seinem Heimatort Schwarzenbach an der Saale beigesetzt.

Theodor Schübel war seit 1953 mit Ingrid Franke (1933–1997) verheiratet. Er hat einen Sohn und eine Tochter.

Die Theaterstücke und Fernsehspiele von Theodor Schübel zeichnen sich durch seine Neigung zu heiteren Stoffen, seine Vorliebe für witzig geschliffene Formulierungen, für satirische Betrachtungsweise und seinen Instinkt für Situationskomik aus. Seine Figuren haben Konturen, reden kein Papier; die Handlung ist nie unklar, eine Konzeption stets vorhanden. Bei Bearbeitungen ist für die Arbeitsweise von Theodor Schübel charakteristisch, dass es sich niemals um übliche Dramatisierungen eines epischen Stoffes handelt, sondern um eigenwillige Neuschöpfungen, die nicht selten nur die Grundsituationen, die einprägsamen Charaktere oder die wesentlichsten Motive einer Geschichte erfassen und frei variieren.

Werke

Theater

Fernsehen

Originalfernsehspiele und -filme

  • Schlüsselblumen (Kurzfilm). 1961.
  • Die Kuh (Kurzfilm). 1961.
  • Spielsalon. 1962. Regie: Franz Peter Wirth. Mit Hartmut Reck, Herbert Bötticher u. a.
  • Besuch am Nachmittag. 1963. Regie: Hansgünther Heyme. Mit Gisela Trowe, Günter Mack u. a.Odpolední návsteva. 1964 tschechisches TV
  • Onkel Jerome. (Kurzfilm) 1963.* '
  • Kennen Sie Heberlein? 1964. Kabarett. Regie: Rolf von Sydow. Mit Dieter Hildebrandt, Ursula Noack u. a.
  • Herr Wolff hat seine Krise. 1969. Regie: Rainer Erler. Mit Alexander May, Eva-Maria Meineke u. a.
  • Einfach sterben. 1971. Regie: Stanislav Barabas. Mit Hans Schweikart, Ernst Jakobi u. a.
  • Neugierig wie ein Kind. 1974. Regie: Oswald Döpke. Mit Rosemarie Fendel, Günter Strack u. a.
  • Im Schatten. 1974. Regie: Dieter Klante. Mit Edith Herdegen, Dieter Kirchlechner, Witta Pohl u. a.
  • Der Opportunist. 1976. Regie Karl Fruchtmann. Mit Arno Assmann u. a.
  • Die Münze. 1979. Regie: Werner Schlechte. Mit Gustl Bayrhammer u. a.
  • Die Grenze. 1981. Regie: Jürgen Klauß. Mit Gustl Bayrhammer u. a.
  • Die Matrosen von Kronstadt. 1983. Fernsehfilm. Regie: Jürgen Klauß. Mit Gottfried John, Pinkas Braun, Werner Kreindl u. a.
  • Martin Luther. 1983. Fernsehfilm in zwei Teilen. Regie: Rainer Wolffhardt. Mit Lambert Hamel, Ernst Fritz Fürbringer u. a.

Bearbeitungen nach Motiven von Anton Tschechov und anderen

  • Die Rache (nach Tschechow) 1962. Regie: Rainer Erler. Mit Rudolf Vogel, Horst Tappert u. a.
  • Der jähzornige junge Mann (nach Tschechow) 1963. Regie: Rainer Erler. Mit Hans Clarin, Rudolf Rhomberg u. a.
  • Die Nacht der Schrecken (nach Tschechow) 1963. Regie: Rolf von Sydow. Mit Max Mairich, Ernst Fritz Fürbringer u. a.
  • Gerechtigkeit in Worowogorsk (nach Tschechow) 1964. Regie: Dieter Haugk. Mit Lucie Mannheim, Georg Thomalla u. a.
  • Der Seitensprung (nach Tschechow) 1964. Regie: Rainer Erler. Mit Hannelore Elsner, Robert Mayn u. a.
  • Pflicht ist Pflicht (nach Tschechow) 1966. Regie: Hans Dieter Schwarze. Mit Paul Dahlke, Hanns Ernst Jäger u. a.
  • Kinder (nach A.R.Gurney). 1981. Regie: Oswald Döpke. Mit Lilli Palmer, Judy Winter u. a.

TV-Serien

Hörspiel

  • Drachensaat. München 1983. Regie: Dieter Munck. Mit Ernst Fritz Fürbringer, Martin Hirthe u. a.

Romane

  • Kellerjahre. München 1983. Roman
  • Damals im August. München 1984. Roman
  • Dreizehn Stunden Angst. München 1985. Roman
  • Bischoff, eine Karriere. München 1987. Roman
  • Vom Ufer der Saale. Berlin 1992. Ein Journal vom 9. November 1989 bis zum 3. Oktober 1990

Preise und Ehrungen

1957: Gerhart-Hauptmann-Preis für "Der Kürassier Sebastian und sein Sohn,

1977:           DAG-Fernsehpreis in Gold für "Der Opportunist"    

1982:                  DAG-Fernsehpreis in Gold für „Die Grenze“

                         Literaturpreis der Neuen Literarischen Gesellschaft Hamburg für „Kellerjahre“

1983:                  Jakob-Kaiser-Preis für „Die Grenze“

1993:                   Oberfranken-Medaille

1997:                   Ehrenbürger der Stadt Schwarzenbach an der Saale

2005:                   Bundesverdienstkreuz am Bande (sein name fehlt in der Wikipedia-liste)

  • Biografische Daten und Werkliste bei dem Verlag Felix Bloch Erben GmbH & CoKG
  • Literatur von und über Theodor Schübel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • (Titel unbekannt). In: schwarzenbach-saale.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/schwarzenbach-saale.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Who`s who https://whoswho.de/bio/theodor-schübel.html

https://www.fernsehserien.de/theodor-schuebel/filmografie Archiv Kulturverein Schwarzenbach an der Saale https://www.kulturverein-schwarzenbach-saale.de/Remember/

Einzelnachweise

Programmheft https://www.programmhefte24.de/p/programmheft-der-kuerassier-sebastian-und-sein-sohn-berlin-1958

9.12.2014 Kindgerechte Fassung von Theodor Schübels‘ „Robin Hood“ an Schule in Marquartstein https://www.traunsteiner-tagblatt.de/jugendredaktion_artikel,-robin-hood-wird-neu-inszeniert-_arid,177965.html

Theodor Schübels Nachlass geht nach Schwarzenbach – Frankenpost 28.1.2022 https://www.frankenpost.de/inhalt.theodor-schuebels-nachlass-geht-nach-schwarzenbach-das-theater-war-sein-leben.95d5cedd-d5ec-4e5e-bfb0-d2907137617a.html

Sommer 2023 Drei Musketiere in der Fassung von Theodor Schübel in der Burgruine Leofels https://burgschauspiele-leofels.tickettoaster.de/produkte/114-tickets-die-drei-musketiere-in-burgruine-leofels-ilshofen-leofels-am-08-07-2023 „Theodor Schübel“, ein Künstlerportrait, 24. November 2023, 18.00 Uhr, Theater-Lesung aus dem Stück „Karneval“ mit Laura Kaiser und Markus Mohr https://atelier-salon.de/?page_id=42 Atelier-Salon widmet dem Nachlass von Dramaturg Theodor Schübel eine Reihe https://www.rheinpfalz.de/startseite_artikel,-atelier-salon-widmet-dem-nachlass-von-dramaturg-theodor-schübel-eine-reihe-_arid,5580666.html


  1. Stadt Schwarzenbach a.d. Saale trauert um Ehrenbürger Theodor Schübel. In: schwarzenbach-saale.de. 6. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2015; abgerufen am 30. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwarzenbach-saale.de