Mantelwelle
Eine Mantelwelle ist eine Spezialform einer elektromagnetischen Welle, die als Hinleiter den Außenmantel eines Koaxialkabels benutzt und als Rückleiter den (theoretisch) unendlichen Raum als Erdung. Diese Wellen können bei Sendeanlagen den Wirkungsgrad senken und, wegen des unkontrollierten Abfließens eines Teils der Sendeenergie über das Abschirmgeflecht (den Mantel) des Koaxkabels elektronische Geräte in der Nähe erheblich stören.
Andererseits führen Mantelwellen, die durch Unterschiede im Massepotential an den Enden eines Koaxialkabels entstehen, zu Gleichtaktsignalen, die dem Nutzsignal als Störspannung überlagert werden.
Maßnahmen zur Verringerung von Mantelwellen
Hochfrequente Mantelwellen werden unterdrückt, indem eine Mantelwellensperre (auch als Mantelwellenabsorber oder Mantelstromfilter bezeichnet) im oder nahe dem Gerät auf das Koaxialkabel aufgebracht wird. Im einfachsten Fall ist das ein zylindrisches Ferritkernstück; es wirkt als stromkompensierte Drossel oder Gleichtaktdrossel. Zur Erhöhung der Induktivität kann das Kabel auch mehrmals durch den Kern geführt werden.
Wenn ein Koaxialkabel direkt an ein symmetrisches Signal (z.B. eine normale Dipol-Antenne) angeschlossen wird, wird ein Teil der Energie als Mantelwelle nutzlos vergeudet. Mit einem Balun lassen sich Mantelwellen in diesem Fall weitestgehend vermeiden.