Max Lademann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Februar 2009 um 17:51 Uhr durch Rita2008 (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:NS-Opfer hinzugefügt (mit HotCat)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Lademann (* 17. Mai 1896 in Leipzig; † 29. März 1941 in KZ Sachsenhausen) war ein deutscher Politiker (KPD).

Leben und Wirken

Leben im Kaiserreich (1896 bis 1918)

Lademann wurde 1896 als Sohn eines Malermeisters geboren. Er besuchte die Mittelschule in Saalfeld und die Realschule in Remscheid. Später absolvierte er eine Lehre zum Kupferschmied in Hamburg und besuchte die dortige Technische Hochschule. 1913 brach Lademann mit seinem kleinbürgerlichen Elternhaus und trat in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein.[1]

Während des Ersten Weltkrieges gehörte er dem Dragonerregiment Nr. 13 an. 1918 war Lademann Kommandeur einer Truppe von Budjonny-Reitern der Roten Armee.

Leben in der Weimarer Republik (1919 bis 1933)

Nach dem Krieg wurde Lademann Mitglied der USPD. Im März 1920 beteiligte Lademann sich als Führer der Kalikumpel im Gebiet von Roßleben an der Bekämpfung der Kapp-Putschisten.

Später im Jahr 1920 kam er mit dem linken Flügel der USPD zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), in der er sich zunächst vor allem in der proletarischen Jugendbewegung engagierte. In der KPD wurde Lademann in den nächsten Jahren der sogenannten „Versöhnler-Gruppe“ zugerechnet. Um 1928 sagte er sich von dieser los und schwenkte auf die Linie der moskauhörigen Parteiführung um Ernst Thälmann ein.

1921 kämpfte Lademann aktiv in dem als „Märzaktion“ bekannt gewordenen kommunistischen Aufstand mit. Hirschinger urteilte wegen dieser und ähnlicher Aktionen, dass man unter Berücksichtigung von Lademanns Biographie „davon ausgehen [könne] dass Lademann sich durch Militanz auszeichnete.“[2] Zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres 1921 wurde Lademann zum Sekretär des von radikalen Bergarbeitern dominierten Partei-Untebezirks Querfurt-Sangerhausen-Mansfeld bestellt. Dort organisierte er proletarische Hundertschaften und 1924 den Rotfrontkämpferbund (RFB). Rosenbaum charakterisierte Lademann zu dieser Zeit als einen „guten wenn auch in politischen Fragen noch etwas schwachen Gewerkschaftssekretär“.[3]

Im Mai 1924 wurde Lademann als Kandidat seiner Partei für den Wahlkreis 11 (Merseburg) in den Reichstag gewählt, dem er bis zum Dezember desselben Jahres angehörte. Eine einjährige Haftstrafe zu Lademann aufgrund seiner Beteiligung an Vorbereitungen für einen kommunistischen Umsturz im März 1924 verurteilt worden war wurde ihm nach seiner Wahl ins Parlament erlassen.

1924 wurde Lademann auch erstmals Mitglied des Preußischen Landtages, dem er bis 1933 angehörte. Außerdem wurde er in diesem Jahr Mitglied des Stadtrates von Eisleben. Im Januar 1925 wurde Lademann zum Gewerkschaftssekretär ernannt. Einige Monate später rückte er an die Spitze der Bezirksleitung des KPD-Bezirks Halle-Merseburg, in der er vor allem als Organisationssekretär tätig war. In den folgenden Jahren spielte er eine entscheidende Rolle bei der Beseitigung der innerparteilichen Opposition. In einem internen Bericht über Äußerungen von Mitgliedern der Unterbezirksleitung in Halle Delitzsch hieß es im April 1929, diese hätten gesagt „Lademann sei ein Mensch der absolut unfähig sei und niemals den Bezirk führen könne.“

Lademann war Mitglied und Funktionär des Deutschen Metallarbeiterbundes (zeitweise Vorsitzender der Ortsgruppe Eisenleben) sowie des ADGB. 1927 wurde Lademann von den reformistischen Führern aus der Gewerkschaft ausgeschlossen.

1932 wurde Lademann auf Veranlassung der Braunschweigischen Landesregierung, der die Nationalsozialisten angehörten, einen Tag lang in Schutzhaft genommen und in der Strafanstalt Wolfenbüttel gefangen gehalten.

Leben im Nationalsozialismus (1933 bis 1941)

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Lademann am 19. April 1933 verhaftet. Im November desselben Jahres wurde er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Nach Verbüßung seiner regulären Haftstrafe wurde er zum Schutzhäftling deklariert und mehrere Jahre lang in verschiedenen Konzentrationslagern gefangen gehalten. Lademann starb am 29. März 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen bei der Entschärfung von Blindgängern, an der er sich als Mitglied eines Arbeitskommandos beteiligte, zu dem er sich wegen versprochener geringfügiger Hafterleichterungen gemeldet hatte.[4]

Ehrungen

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war eine Kreisparteischule nach Lademann benannt. In Lademanns Heimatstadt Halle erinnern heute die nach ihm benannte Max-Lademann-Straße sowie eine Gedenktafel an der Außenseite seines Geburtshaus im Stadtgutweg Nr. 27 an ihn. In Berlin findet sich eine individuelle Gedenktafel für Lademann an der Kreuzung Scheidemannstraße/ Platz der Republik die Teil des 1992 eingeweihten Denkmals zum „Gedenken an 96 vom NS-Regime ermordete Reichstagsabgeordnete“ ist. Ein Schacht im Mansfelder Kupferrevier wurde nach ihm benannt [5].

Einzelnachweise

  1. Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945. Biographien und Briefe, S. 565.
  2. Frank Hirschinger: Gestapoagenten, Trotzkisten, Verräter, 2005, S. 62.
  3. Hirschberger: S. 61.
  4. Klaus Mlynek/ Waldemar R. Röhrbein/ Dieter Brosius: Geschichte Der Stadt Hannover, 1992, S. 541.
  5. Clotildeschacht, später Max-Lademann-Schacht