Geschichtskommission

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Eine Geschichtskommission ist eine Einrichtung zur Organisation von Geschichtspolitik.

Innerhalb sozialistisch orientierter Parteien existieren oft Geschichtskommissionen, die aus der Geschichte der Arbeiterbewegung und einer parteispezifischen Interpretation Orientierung suchen. Die PDS hatte eine "Historische Kommission", die im Juni 1990 gegründet wurde. Die Linke richtete bei ihrer Gründung 2007 ebenfalls eine Kommission ein. Die DKP kennt innerhalb der einzelnen Gliederungen Geschichtskommissionen. In der SPD existieren eine Historische Kommission beim Bundesvorstand sowie weitere bei den Landesvorständen.

Auch der Verband deutscher Schriftsteller (VS) hat nach der Vereinigung der Verbände von Ost und West 1991 eine Geschichtskommission zur Aufarbeitung der Geschichte der beiden Verbände eingerichtet. Diese hat folgende Publikationen herausgebracht:

  • Die Biermann- Ausbürgerung und die Schriftsteller, Köln 1994 und
  • Verfeindete Einzelgänger, Berlin 1997.

Daneben finden sich Geschichtskommissionen, wenn das Geschichtsverständnis verschiedener Nationen etwa durch Harmonisierung der Geschichtsbilder einander angenähert werden soll. In Deutschland arbeiten eine ganze Reihe von Schulbuchkommissionen am Georg-Eckert-Institut in Braunschweig, die für diesen Zweck die deutschen Schulbücher mit denen anderer Staaten abzugleichen suchen.

Ferner gibt es Initiativen für gemeinsame israelisch-palästinensische und türkisch-armenische Kommissionen, die der Politik einvernehmliche Lösungen anbieten wollen trotz unterschiedlicher Geschichtsperspektiven.

Historische Kommissionen

Öffentlich geförderte Geschichtskommissionen, meist als e.V. organisiert und mit primär wissenschaftlichen Zwecken, stellen die Historischen Kommissionen dar für viele Bundesländer sowie für andere Regionen, häufig im ehemals deutschen Osten. Hinzu kommen Historische Kommissionen von Institutionen mit speziellen historischen Interessen. Es gibt dabei den Typ der "Staatskommission" mit in der Regel vom zuständigen Ministerium ernannten Mitgliedern (z. B. Baden-Württemberg, Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland) und den, besonders in Landschaften mit preußischer Provinzialtradition üblichen Typ der Gelehrtenvereinigung, die sich nach dem Prinzip der einschlägig ausgewiesener Fachleute ergänzen. Nach der Wiedervereinigung bildeten sich entsprechende Körperschaften in allen neuen Bundesländern, zuerst in Mecklenburg.