Adelsprädikat

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Ein Adelsprädikat ist eine Präposition im Namen einiger Adliger. Das deutsche Adelsprädikat heißt von. In manchen Fällen auch zu oder sogar von und zu.

Ursprünglich diente das Wort "von" zur Anzeige von Wohnsitz, Herrschaft oder Gerichtsbarkeit (z. B. Herzog von Wirtemberg). Um das Jahr 1630 wurde das Adelsprädikat üblich zur Benutzung von Adelshäusern.

Die Adelsprädikate hängen sich am Nachnamen an, also Herr von X und nicht Herr X. Wird in Listen oder Büchern der Nachname zu erst aufgelistet, findet man die Person meist unter den Anfangsbuchstaben des Zunamens, z. B. Mustermann, Max von und nicht von Mustermann, Max.

Internationale Adelsprädikate

Deutschland

Deutschland - von; zu; von und zu - Nicht immer deuten diese Prädikate, vor allem von, auf adlige Herkunft hin. Besonders in Norddeutschland besitzen Leute "von" im Namen, was auf die Herkunftstadt deutete, bei denen keine adlige Verwandtschaft vorliegt. In manchen Fällen wird ein "von" bei Leuten, die zum Adel erhoben wurden, angehängt (Bsp. Johann Wolfgang von Goethe). Weitere "von"-Träger: Richard von Weizsäcker, Heinrich von Breslau

Österreich

In Österreich ist es seit 1919 verboten von; zu; von und zu im Namen zu führen, diese Prädikate wurden ersatzlos gestrichen, z.B. Casper von Einem wurde zu Caspar Einem oder Otto von Habsburg zu Otto Habsburg-Lothringen.

Niederlande

Niederlande - van (dt. von) - Nur in wenigen Fällen deutet dieses Adelsprädikat auf Adel hin. Das Wort "de" ist niederländisch für "der" und bezieht sich auf keinerleiweise auf adlige Herkunft, sondern nur auf die Herkunft. "Van"-Träger: Henry van de Velde, Ludwig van Beethoven. Hier ist aber Vorsicht angesagt! Es gibt sehr wohl niederländische Adelsgeschlechter mit einem "van". Bei manchen Namen gibt es sowohl bürgerliche wie adlige Namensträger; z.B. gab es ein südholländisches Adelsgeschlecht "van de Velde", welches im 13., 14. und 15. Jahrhundert mehrere Ritter gestellt hat. Um 1800 war ein Baron van Velde Bischof von Roermond. Es empfiehlt sich daher immer die Klärung der Umstände. Gerade beim Adel gilt: Keine Regel ohne Ausnahme!

Ähnliches gilt für die Schweiz: Echtes Patriziat und Herkunftsnamen wie von Gunten sind nicht immer einfach zu unterscheiden

Spanien und Frankreich

Spanien, Frankreich - de (dt. von) - Meist wird "de" von Leuten getragen, die zum Adel erhoben wurden. Bsp. Hernando de Soto, Charles Maurice de Talleyrand, Samuel de Champlain. Gerade in Frankreich ist aber die Anzahl der Scheinadligen sehr groß. Ein adelig klingender Name deutet daher oft nicht auf Adel hin. Das französische "de" entspricht ziemlich genau dem niederländischen "van", was die Häufigkeit einer adligen Qualität betrifft. Charles de Gaulle z.B. war nicht adelig.

Großbritannien

Vereinigtes Königreich - of (dt. von) - Im Gegensatz zu den anderen Adelsprädikate wird "of" nicht in den Namen eingebaut, sondern zum Titel gefügt (Bsp. Sir Richard X, Lord of X). Bsp. Gareth Wyn Williams, Lord of Mostyn, Sir Edward Elgar, Baronet of Broadheath. Die Adelstitel werden oft nur primogen vergeben. Die Angehörigen der Adelsfamilien, die über keinen Titel verfügen, werden zur Gentry, dem englischen Landadel, gezählt.

Italien

Italien - del, da, di (dt. von) - Welches Adelsprädikat kommt, entscheidet der Name.

Polen

Polen - Endung ski

Siehe auch: Adelstitel, Prädikat, Namenszusatz