Die Meldung machte bei verschiedenen Medien schnell die Runde: Dirk Hoke, im September 2022 als Nachfolger von Florian Reuter bei Volocopter als CEO angetreten, wird das Unternehmen im Februar 2025 verlassen. Damit steht der deutsche Flugtaxi-Pionier in einer entscheidenden Phase vorerst ohne Chef da.
Im April war publik geworden, dass das Bruchsaler Unternehmen dringend frisches Geld braucht, um seinen VoloCity, ein elektrischer Senkrechtstarter für Kurzstrecken, fertig zu entwickeln und endlich die noch ausstehende EASA-Zulassung dafür zu bekommen. Sogar eine Insolvenz stand im Raum, sollten sich die Investoren nicht zu einer weiteren Finanzspritze durchringen können, zudem war über eine staatliche Bürgschaft diskutiert worden.
Hierzulande ist Volocopter das Unternehmen, das in diesem Segment am weitesten vorangekommen ist. Mehrere bemannte und unbemannte Flüge von Prototypen zeigten, dass das Konzept technisch funktioniert, und mit der Übernahme von DG Flugzeugbau im Juli 2021 kam man in den Besitz von Genehmigungen Herstellungsbetrieb – eine unabdingbare Voraussetzung, um Luftfahrzeuge bauen zu können.
In Paris flog der Volo 2X zu Demonstrationszwecken.
Anlässlich der olympischen Spiele in Paris wollte Volocopter erstmals kommerzielle Flüge anbieten, bekam dafür aber keine Genehmigung, sodass nur einige Schauflüge absolviert werden konnten.
Zetsche neuer Chef des Beirates
Auch im Beirat, dem Aufsichtsgremium, gibt es Bewegung. Hier übernimmt Dieter Zetsche den Posten des Vorsitzenden. Bekannt wurde der 71-Jährige durch seine Position als Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, die er bis zum 22. Mai 2019 innehatte. Daimler ist seit 2017 an Volocopter beteiligt. Im Beirat sitzen neben Zetsche unter anderem Geely-Vize Yifan Li sowie DB-Schenker Boss Jochen Thewes. Ein weiteres neues Gesicht in diesem Gremium ist Martin Hubschneider, einer der Gründer des CRM-Anbieters CAS Software.
Dieter Zetsche rückt auf den Posten des Beiratschefs.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Volocopter habe von DG Flugzeugbau die Genehmigung als Entwicklungs-, Herstellungs- und Instandsetzungsbetrieb übernommen. Tatsächlich wurde nur das Production Organisation Approval übernommen, die beiden anderen Genehmigungen gingen an die DG Aviation. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.
