Rookie-Rennen in Abu Dhabi: Sprint für Junioren

Formel 1 wirbt für Rookie-Event
Gibt es ein 25. Rennen in Abu Dhabi?

GP Abu Dhabi 2024

Die Formel 1 sucht nach neuen Attraktionen und Einnahmequellen. Derzeit macht sie sich für ein Rookie-Rennen zwei Tage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi stark. Doch die FIA und die Teams müssen noch zustimmen.

Oliver Bearman & Kimi Antonelli - GP Italien 2024
Foto: xpb

Die Idee wurde zum ersten Mal bei der letzten Sitzung der Formel-1-Kommission diskutiert. Sie kam von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Und das F1-Management bringt sie jetzt wieder in die Diskussion. Um den Nachwuchspiloten der Teams eine bessere Bühne zu geben, wünscht sich die Formel 1 ein Extra-Rennen für die Rookies mit aktuellen Formel-1-Autos. Als Termin wurde der Dienstag nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi diskutiert.

An diesem Tag ist eigentlich ein Reifentest von Pirelli angesetzt. Alle Teams sind mit beiden Autos dabei. Eines der Cockpits wird mit einem Stammpiloten besetzt, das andere mit einem Fahrer aus dem Nachwuchs-Pool der Teams. Voraussetzung ist, dass der Junior in seiner Karriere nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten hat.

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Formel 2 - Jahrgang 2024 - Gruppenfoto Bahrain
xpb

Bekommen die Junior-Fahrer noch eine Chance, ihr Talent zu zeigen?

Rennen im Sprint-Format

Der Plan ist, dass die Rookies im Rahmen des Testbetriebs während des Tages ein Freies Training mit einer anschließenden Qualifikation austragen. Wenn die Arbeit des Stammpersonals beendet ist, soll es in den Abendstunden einen Mini-Grand Prix für die Nachwuchsfahrer geben. Die Distanz würde dem Sprintformat entsprechen. Noch nicht geklärt ist, ob nur zehn Autos am Start stehen oder ob auch das zweite Auto noch mit einem Rookie besetzt werden soll. Dafür müsste man die Superlizenz-Bestimmungen aufweichen. Aston Martin-Teammanager Andy Stevenson hält dieses Szenario für unwahrscheinlich: "Das bräuchte extra Planung. Ein Rennen mit 20 Autos ginge frühestens 2025."

Das Junior-Rennen soll mehr Aufschluss über die Qualitäten der Nachwuchsfahrer geben, als sie einen Tag mit unterschiedlichen Testprogrammen im Kreis fahren zu lassen. Noch ist dieser Vorschlag nur ein Denkmodell, das allerdings von Formel-1-Chef Stefano Domenicali neuerdings Rückendeckung bekam. Im Alleingang kann er den Plan jedoch nicht durchziehen. Die FIA und die Teams müssen zustimmen.

Oliver Bearman - GP Saudi-Arabien 2024
Ferrari

Oliver Bearman hat schon ein Rennen für Ferrari absolviert. Nach dem vorgeschlagenen Regeln dürfte er dennoch für Haas am Rookie-Rennen teilnehmen.

Nachspiel kostet FIA Geld

Der Haken ist, dass die FIA für ein Rennen deutlich mehr Personal in Abu Dhabi halten muss als für einen Test. Das kostet Geld, das jemand bezahlen muss. Die Teams werden vermutlich einen Nachlass beim Kostendeckel fordern, obwohl das Rennen kaum extra Kosten verursacht. Sie bestehen darauf, dass der Rookie-Sprint im Rahmen des Reifentestprogramms erledigt ist. Der ist von 9 bis 18 Uhr angesetzt. Viele Teammitglieder haben für Dienstagnacht ihre Heimflüge oder den Aufbruch in den Urlaubt geplant.

Die TV-Anstalten müssen extra Satellitenzeit buchen und werden wahrscheinlich von der FOM für die zusätzliche Attraktion zur Kasse gebeten. "Ohne Medieninteresse macht so ein Rennen wenig Sinn", meinst Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder. Auch Abu Dhabi muss für die Extra-Show bezahlen. Das ist wahrscheinlich das geringste Problem.

Haas-Teamchef Ayao Komatsu unterstützt den Junioren-Shootout. "Wir müssen wegen des Reifentests ohnehin alle in Abu Dhabi bleiben. Obwohl die Sieger lieber feiern und die Verlierer lieber so schnell wie möglich nach Hause möchten. Ein zusätzliches Rennen für die Rookies wäre für alle eine Herausforderung, für die es sich lohnt zu bleiben." Natürlich würde Haas seinem Neuzugang Oliver Bearman gerne eine Chance geben, sein Talent zu zeigen.

Kommende Woche am Mittwoch treffen sich die Teammanager in Genf. Dann will man darüber sprechen, ob der Plan durchführbar ist und wie der genause zeitliche Ablauf aussehen soll. Nach der Machbarkeitsstudie liegt es an den Teamchef per E-Vote eine Entscheidung zu treffen.