Gravelbikes im Alltag: Vorteile, Tipps und Modelle

Gravelbikes sind Tausendsassas. Mit ihnen durch die Natur zu graveln, bei Rennen teilzunehmen, auf Bikepacking-Tour zu gehen und ein Stück weit Freiheit zu genießen, ist nur eine Facette des Einsatzzweckes. Doch ein Gravelbike kann noch viel mehr. Ausgestattet mit dem richtigen Equipment ist ein Gravelbike ebenso ein idealer Begleiter auf allen Alltagswegen. Ob zum Einkauf, der Weg ins Büro oder die kurze Schotterrunde nach der Arbeit; die große Vielseitigkeit ist es, was die Faszination dieser Bike-Gattung ausmacht und viele Vorteile bringt.

Welche Vorteile habe ich, wenn ich mit dem Gravelbike zur Arbeit fahre?

• Vielseitigkeit: Gravelbikes sind für verschiedene Untergründe geeignet, sei es Asphalt, Schotter oder unbefestigte Wege. Das macht sie ideal für Pendler, die unterschiedliche Straßenverhältnisse nutzen müssen.
• Ladefähigkeit: Gravelbikes erlauben oft, Gepäckträger oder Taschen zu montieren. So kannst du deine Arbeitskleidung, Laptop oder andere Utensilien bequem transportieren.
• Komfort: Viele Gravelbikes sind mit breiteren Reifen und einer komfortablen Geometrie ausgestattet, was längere Fahrten angenehmer macht. Dies ist besonders wichtig für den täglichen Arbeitsweg.
• Fitness: Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, fördert die Gesundheit und Fitness. Gravelbikes ermöglichen ein aktives Pendeln, das auch Spaß macht.
• Umweltfreundlichkeit: Das Fahren mit dem Fahrrad reduziert den CO₂-Ausstoß und trägt zur Verringerung des Verkehrsaufkommens bei – eine umweltfreundliche Alternative zum Auto.

Auf was muss ich bei einem Alltags-Gravelbike achten?

Wer das Gravelbike nicht nur auf Schotterpisten, sondern auch im Alltag nutzen möchte, sollte folgende Dinge beachten:

• Gepäckträger: Das Bike sollte die Möglichkeit bieten, leicht einen Gepäckträger zu montieren, um den Laptop fürs Büro oder die Einkäufe sicher transportieren zu können.
• Fahrradständer: Verpönt am reinrassigen Gravelbike, doch wer viel im Alltag unterwegs ist, für den könnte eine Fahrradständer-Aufnahme Sinn ergeben. Das Beladen von Gepäcktaschen fällt dadurch wesentlich leichter, als wenn das Bike nur mit dem Lenker an einer Wand angelehnt ist.
• Beleuchtung: Sehen und gesehen werden. Eine gute Beleuchtung ist unerlässlich für die Sicherheit im Straßenverkehr, beispielsweise wie im Herbst, wenn die Dämmerung schon früh einsetzt. Akku-Leuchten samt Rücklicht gibt es oft sogar im Set zu kaufen.
• Spritzschutz: Wer sein Outfit auf dem Rad für die Arbeit vor Dreck oder Spritzwasser schützen möchte, der sollte auf Schutzbleche nicht verzichten. Sie sind leicht und schnell anzubringen und schützen die sauberen Radklamotten effektiv. Tipp: Je länger sie sind, also nach unten führen, desto größer ist der Spritzschutz.
• Reifenwahl: Auf dem Weg zur Arbeit muss nicht ständig der nächste KOM geholt werden. Pannensichere Allround-Reifen sollten daher deine erste Wahl sein, um zum Beispiel nicht bei der erstbesten Glasscherbe den Pannenteufel auf den Plan zu rufen. Und: breite Reifen bieten mehr Komfort.

5 Alltags-Gravelbikes vorgestellt

Beispielhaft zeigen wir dir nun fünf Gravelbikes, die dich im Alltag nicht im Stich lassen und teils auf verschiedene Art und Weise von den Herstellern ausgestattet werden.

Bergamont Grandurance RD Elite

Alles ist möglich mit dem Bergamont Grandurance RD Elite, denn: Die Alltags-Ausstattung bietet alles, was dem Gravel-Fan und gleichzeitigem Pendler Freude bereitet. Die Lichtanlage besteht aus dem fest montierten B&M IQ XS LED, die gute 80 Lux bietet. Am Heck, montiert auf dem Schutzblech kommt das Rücklicht von Herrmans, das H-Trace Mini LED mit Standlicht zum Einsatz. Apropos Schutzblech: am Vorderrad ist es weit genug nach unten gezogen und hält Spritzwasser gut ab.

Auf Gepäck muss man beim Grandurance RD Elite definitiv nicht verzichten. Zahlreiche Montageösen an Ober-, Unter- und Sattelrohr, sowie an der Carbongabel bieten genug Möglichkeiten, um diverse Taschen für den Einkauf oder das Bikepacking zu montieren.

Selbstverständlich darf ein Gepäckträger nicht fehlen, daher wird das Gravelbike von Bergamont mit einem Racktime BGM Allroad Carrier ausgerüstet. Das zulässige Gesamtgewicht, also das Fahrrad zusammen mit dem Fahrer und Gepäck beträgt 130 kg. Genug, um die meisten Alltags- und Bikepacking-Situationen einfach zu bewältigen.

Das 11,5 kg wiegende Bike rollt auf bewährten 40 mm breiten Schwalbe G-One Speed-Reifen, geschaltet wird mit der äußerst zuverlässigen Shimano 2×11-fach-GRX 810-Schaltgruppe. Einziges kleine Manko: eine Fahrradständer-Aufnahme fehlt.

Prima: Das Bergamont Grandurance RD gibt es in verschiedenen Versionen. Der Preis fängt bei 1399 Euro an, das vorgestellte RD Elite ist das Top-Modell und kostet 3599 Euro.

Eckdaten Bergamont Grandurance RD Elite

• Rahmenmaterial: Carbon, vier Größen erhältlich
• Schaltgruppe: Shimano GRX 810
• Kurbelgarnitur: 48/31T und 11-34er-Kassette
• Laufräder: Syncros Capital 2.0, Disc
• Reifen: Schwalbe G-One Speed, 40 mm
• Lichtanlage: Vorn: B&M IQ-XS T Senso Plus, 80 Lux // Hinten: Herrmans H-Trace Mini, LED, Standlicht
• Gepäckträger: Racktime/ BGM Allroad Carrier, SnapIt 2.0 System
• Gewicht: 11,5 kg
• Preis: 3599 Euro

Ghost Asket Essential EQ

Heidewitzka, mit dem Ghost Asket Essential EQ geht es rund. Mal eben nach der Arbeit die Feld- und Waldwege in der Umgebung unsicher machen? Na klar. Und morgen früh wieder als Lastesel benutzen? Logisch. Grundsolide kommt dieses Gravelbike mit Shimano GRX 400-Schaltgruppe daher, bei der 2×10 Gänge zur Verfügung stehen.

Das Oberrohr fällt leicht ab, Bergamont spricht bei der Geometrie von "leichter MTB-DNA". Fünf Montagepunkte sind am Aluminium-Rahmen zu finden, an der Carbongabel gibt es ebenfalls welche. Nicht vergessen: ein Racktime Light IT 2.0-Gepäckträger ist ebenso montiert. Da lehnt man sich mit dem Wort "Lastesel" gar nicht so weit aus dem Fenster, trotz des "nur" 120 kg zulässigen Gesamtgewichts. Für den Einsatz als Alltags-Gravelbike gut: eine Aufnahme für einen Fahrradständer ist vorhanden.

Der Komfort soll sowohl bei der flinken Runde als auch im Alltagsbetrieb gewährleistet sein. Dazu zieht Bergamont die Maxxis Ravager Exo TR-Reifen mit 40 mm Breite auf robuste WTB ST i25-Laufräder auf. Das Profil der Pneus sorgt für guten Grip auf jedem Untergrund.

Für die Alltagstauglichkeit und vor allem die sichere Fahrt in der Dämmerung sorgt die Lezyne Hecto Pro 65-Lampe, die im Power-Modus 2:30 Stunden halten soll. Achtung: das passende, zur Front-Lampe dazugehörige Rücklicht ist ebenfalls "nur" ein Akku-Licht, welches jederzeit abgenommen werden kann. Außerdem sind weit nach unten gezogene Schutzbleche montiert, an deren Ende sogar ein Spritzlappen sitzt.

Gut zu wissen: ein weiteres Alltags-Gravelbike aus der Asket-Serie stellt Ghost mit dem Asket EQ, das z. B. dann mit Shimano Sora-Schaltung geliefert wird und sich unter dem Essential EQ einordnet.

Eckdaten Ghost Asket Essential EQ

• Rahmenmaterial: Aluminium, 5 Größen erhältlich
• Schaltgruppe: Shimano GRX 400
• Kurbelgarnitur: 46/30T und 11-36er-Kassette
• Laufräder: WTB ST i25
• Reifen: Maxxis Ravager Exo TR, 40 mm
• Lichtanlage: Vorn: Lezyne Hecto Pro 65, 65 Lux // Hinten: Lezyne KTV Drive
• Gepäckträger: Racktime Light IT 2.0
• Gewicht: k. A.
• Preis: 1999 Euro

Rose Backroad AL EQ

Das Backroad gehört mit zu meistverkauften Gravelbikes hierzulande. Da ist es kein Wunder, dass der Versender aus Bocholt mit dem Backroad AL EQ auch ein Pendler-Bike in seinem Sortiment führt. Schotter, Straße, Waldwege – mit oder ohne Gepäck: dieses Gravelbike kann alles, wird jedoch mit straßenlastigen Continental Grand Prix Urban-Reifen mit 35 mm Breite ausgeliefert. Dazu gibt es eine cleane Optik am Lenker.

Shimanos GRX600-Schaltgruppe mit 2 × 11 Gängen sorgt für genügend Vortrieb auf Asphalt und kann ebenso gut locker im Gelände mithalten. Der spritzige Umweg mit dem 11,3 kg wiegenden Gravelbike ins Büro ist quasi vorprogrammiert. Denn: die Sitzposition ist sportlich-moderat, aber dennoch komfortabel.

Logischerweise sind bereits Schutzbleche, Gepäckträger und die Lichtanlage montiert. Die B+M Lumotec IQ-X bietet satte 100 Lux und wird von einem Nabendynamo gespeist. Das Rücklicht, ebenfalls von B+M und hinten auf dem Schutzblech sitzend, ist minimalistisch, trotzdem im Straßenverkehr gut zu erkennen.

• Rahmenmaterial: Aluminium, 7 Größen erhältlich
• Schaltgruppe: Shimano GRX 600
• Kurbelgarnitur: 46/30T und 11-34er-Kassette
• Laufräder: Rose G Thirty Disc
• Reifen: Continental Grand Prix Urban, 35 mm
• Lichtanlage: Vorn: B+M Lumotec IQ-X 100 Lux// Hinten: B+M, k.A.
• Gepäckträger: k. A.
• Gewicht: 11,3 kg
• Preis: 2499 Euro

Bulls Daily Grinder 3

Grundsolide, wartungsarm und mit sinnvoller Ausstattung hat Bulls das Daily Grinder 3 im Programm. Mal eben die Abkürzung über den Feldweg nehmen oder sogar den Nachhauseweg verlängern, weil das Wetter gerade so schön ist? Wieso nicht? Die Einkäufe können später noch erledigt werden. Das Daily Grinder ermöglicht genau diese Vielseitigkeit.

Mit der Shimano GRX-Schaltgruppe und 40T x 10-45T werden alle Hindernisse mit Leichtigkeit genommen, der flinken Runde steht ebenso nichts im Wege. Mögliches Spritzwasser wird durch die Schutzbleche abgehalten und wenn es in die Dämmerung oder die Nacht geht, steht eine 70 Lux starke Fuxon FS-70-Lampe, die von einem Nabendynamo betrieben wird, zur Verfügung. Ein 60 Lux-LED-Rücklicht, ebenfalls von Fuxon und am Gepäckträger montiert, lässt dich schon von weitem im Straßenverkehr erkennen.

Besonders auffällig: die vielen Montageösen am Aluminium-Rahmen. Alleine vier befinden sich auf der Unterseite des Oberrohrs. Auch an der Carbongabel sind welche vorhanden. Selbst einer Bikepacking-Tour steht somit nichts im Wege. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt beim Daily Grinder 3 laut Hersteller 125 kg.

Das Bike rollt auf zuverlässigen Schwalbe G-One Allround-Pneus mit 40 mm Breite und stellen einen Kompromiss für Asphalt, Feld- und Schotterwege dar. Der flotte Schotterflitzer für den täglichen Gebrauch kostet 2299 Euro.

Eckdaten Bulls Daily Grinder 3

• Rahmenmaterial: Aluminium, 4 Größen erhältlich
• Schaltgruppe: Shimano GRX 800/ 600
• Kurbelgarnitur: 40T und 10-45er-Kassette
• Laufräder: Bulls XC-21
• Reifen: Schwalbe G-One Allround, 40 mm
• Lichtanlage: Vorn: Fuxon FS-70, 70 Lux // Hinten: Fuxon R-60, 60 Lux
• Gepäckträger: Bulls Urban/ Gravel
• Gewicht: k. A.
• Preis: 2299 Euro

Diamant Nhoma Gen2

Ein Alltags-Gravelbike, welches Klassik und Moderne miteinander vereint und alles andere als langweilig ist. So könnte man das Diamant Nhoma Gen2 beschreiben. Direkt ins Auge fällt sofort das weit nach unten gezogene Oberrohr. Der Aluminium-Rahmen wurde laut Hersteller nach modernsten Gesichtspunkten entworfen.

Eine interne Zugführung als auch diverse Montagepunkte sind ebenso Bestandteil des Nhoma Gravelbikes, wie Schutzbleche und eine hochwertige, dynamobetriebene Supernova E3 Pro 2-Lampe, die gute 70 Lux bietet. Dazu hat das Bike ein zulässiges Gesamtgewicht von 137 kg. Genug, um nicht nur die notwendigsten Einkäufe zu erledigen.

Die Ausrichtung für den Alltagsgebrauch ist deutlich zu erkennen. So ist die Sitzposition moderat, dazu gibt es einen Fahrradständer von Pletscher. Trotzdem ist das Bike für das gelegentliche Schottern geeignet. Mit Shimanos GRX-Ausstattung stehen Fahrten abseits des Asphalts nichts im Wege.

Eckdaten Diamant Nhoma Gen2

• Rahmenmaterial: Aluminium, 4 Größen erhältlich
• Schaltgruppe: Shimano GRX 800/ 600
• Kurbelgarnitur: 42T und 10-51er-Kassette
• Laufräder: Bontrager Connection
• Reifen: Bontrager Team Issue, k. A.
• Lichtanlage: Vorn: Supernova E3 Pro 2, 70 Lux // Hinten: k. A.
• Gewicht: 12,5 kg
• Preis: 2199 Euro