Muskelaufbau beim Pferd: 10 Übungen für einen starken Rücken

Muskelaufbau beim Pferd
10 Übungen für einen starken Pferderücken

Unser Pferd soll uns gesund und entspannt tragen können. Dazu braucht es die richtigen Muskeln. Wir zeigen, wie sie die richtigen Muskelpartien stärken, was für den Muskelaufbau wichtig ist und welche 10 Übungen am Boden und im Sattel top für einen fitten Pferderücken sind.

Pferderücken
Foto: Rädlein

Wie baut man bei einem Pferd Rückenmuskulatur auf?

Beim Reiten konzentrieren sich viele Trainer auf den Rücken: Wölbt das Pferd die Oberlinie korrekt auf? Schließlich kann das Pferd nur dann den Reiter optimal tragen. Ob das gelingt, hängt eng mit einer Muskelgruppe zusammen, die ein Stockwerk tiefer agiert: die Bauchmuskeln. Sie verhindern, dass der Pferderücken absinkt und verspannt, wenn sich der Reiter in den Sattel setzt.

Übungs-Anleitungen zum Download
Rückenmuskulatur aufbauen
10 Top-Übungen für den Pferderücken
Pferd in Dehnung Lisa Rädlein
  • Die zehn Top-Übungen unserer Experten für den Pferderücken
  • How-to-Anleitungen und Extra-Tipps
  • Übungen am Boden, an der Longe und unterm Sattel
  • Für Platz, Halle und Gelände
  • 9 Seiten PDF
nur2,99 €

Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.

Zu Beginn seiner Karriere als Reitpferd fehlen dem Jungspund noch ausgeprägte Bauchmuskeln. Trotzdem kann er einen Reiter tragen. Grund ist das ventrale Längsband, es spannt sich unter der Wirbelsäule von einem Dornfortsatz zum anderen und ist sozusagen ihr doppelter Boden. Das Band besteht aus Fasziengewebe und wird im Bewegungsablauf abwechselnd gedehnt, wenn der Rücken beim Abfußen hochkommt, und hängt durch, wenn der Rücken beim Auftreten absinkt.

Entwickelt das Pferd mit der Zeit mehr Bauchmuskeln, unterstützen diese das ventrale Längsband beim Tragen. Der gerade Bauchmuskel und die seitlichen, schrägen Bauchmuskeln arbeiten dabei zusammen. Das verändert die gesamte Bewegung des Pferds: Der gerade Bauchmuskel zieht das Schambein nach vorne, das Becken wird dadurch etwas gekippt. Das Pferd tritt mehr unter, beugt die Hanken und entwickelt mehr Schubkraft und Tragkraft.

Auch eine gut trainierte Kruppenmuskulatur fördert einen gesunden Pferderücken. Mit gezielten Übungen können Sie die Rückenmuskeln außerdem lockern und dehnen. Mehr dazu lesen Sie in unseren zehn Übungen für einen fitten Pferderücken weiter unten.

Wie funktioniert Muskelaufbau vom Boden bei Pferden?

Für effektives Muskeltraining von Pferden müssen Reiter nicht unbedingt in den Sattel steigen. Auch vom Boden aus lässt sich prima trainieren. Ein Programm für einen straffen Pferde-Body ist Equikinetic. Das Intervall-Training an der Longe entwickelten Michael Geitner und Alexandra Schmid. Es eignet sich auch für Reha-Pferde und Tiere, die noch nicht genug Muskeln haben, um ihre Reiter gesund zu tragen. Die Pferde bewegen sich in einer Quadratvolte aus blauen und gelben Schaumstoffgassen. Der Reiter longiert sein Pferd in Stellung nach einem festen Zeitschema.

Pferde können auch im Sprung zu mehr Kraft kommen – etwa mit der Parelli-Hügel-Therapie. Dabei werden sie am Hang mit zehn Prozent Steigung longiert oder über kleine Sprünge (50 cm), die sich auf der Zirkellinie gegenüberliegen. Das Grundschema: Fünf Minuten auf einer Hand longieren, zwei Minuten Pause und fünf Minuten auf der anderen Hand longieren. Beginnen Sie bei guter Kondition des Pferds im Trab, bei schlechter im Schritt. Steigern Sie Gangart und Trainingszeit in den folgenden Wochen. Ab der dritten Woche können Sie die Zeiten auf bis zu zehn Minuten pro Hand ausdehnen.

Vorsicht ist bei Handarbeit mit hohen Lektionen geboten: Häufig wird dem Pferd zu früh Kraftarbeit abverlangt. Manche Reiter erarbeiten viele Übungen an der Hand, um ihr Pferd zu schonen. Doch untrainierte Pferde sind mit versammelnden Lektionen überfordert. Diese eher statische Arbeit in gesetztem Tempo ermüdet die Muskulatur sehr schnell. Deshalb ist es wichtig, das Pferd zunächst mit reinem Bewegungstraining aufzubauen, zum Beispiel an der Longe.

Dieses Zubehör brauchen Sie zum Muskeltraining vom Boden aus:

  • Zum Longieren eignet sich ein Kappzaum mit Naseneisen und breiter Auflagefläche. Ein solches Modell verrutscht beim Longieren weniger und verteilt den Druck gleichmäßig (zum Beispiel der Kappzaum Excellence von 4Horses)
  • Eine Longe (zum Beispiel die Longe Soft von USG)
  • Blau-gelbe Bodenarbeitsstangen aus softem Material für die Equikinetic (Original Geitner-Gassen oder softe Bodenarbeitstangen von USG)

Wie lange dauert es, bis ein Pferd Muskeln aufbaut?

Erwarten Sie nicht, dass Ihr Pferd in wenigen Wochen zum Muskelpaket wird. Es dauert zwar nur wenige Wochen, bis sich die Muskeln an eine höhere Belastung gewöhnt haben, aber andere Strukturen im Pferdekörper, die mit der Muskulatur zusammenhängen, sind deutlich unflexibler. Die Sehnen und Knochen brauchen dafür mehrere Monate bis Jahre. "Sehnen brauchen zum Beispiel zwei Jahre, um sich anzupassen", betont Barbara Welter-Böller. Trainiert der Reiter sein Pferd zu schnell auf, ziehen die starken Muskeln an Sehnen, Bändern und Gelenken. Vor allem bei jungen Pferden, die schnell Leistung zeigen sollen, hat das oft gesundheitliche Folgen. Durchtrittigkeit oder Sehnenprobleme könnten entstehen.

Wie oft sollte man ein Pferd trainieren?

Schaffen Sie zuerst eine gute Basis. Eine solide Grundfitness lässt sich mit zwei- bis drei Trainingseinheiten pro Woche erzielen. An freien Tagen gönnen Sie Ihrem Pferd Ruhe (spazieren gehen, Weidegang, locker bewegen). Nur wenn sich Muskeln erholen, können sie wachsen.

Wie merke ich, ob mein Pferd Muskelkater hat?

Bei jedem Training kann Muskelkater entstehen. Nach größeren Anstrengungen sollten Sie Ihr Pferd deshalb genau beobachten: Ist der Rücken druckempfindlich, wirkt der Gang steif und das Pferd weniger motiviert als sonst? Dann sollten Sie Ihrem Pferd eine Pause mit leichter Bewegung ohne Reiter gönnen.

Wie soll man Pferde für Muskelaufbau füttern? Welche Nährstoffe braucht ein Pferd für effektiven Muskelaufbau?

Damit ein Pferd Muskeln aufbauen kann, muss es genügend von den Bausteinen der Muskeln futtern: Das sind Eiweiße, auch Proteine genannt. "Der wichtigste Eiweißlieferant fürs Pferd ist Heu", sagt Futterexpertin Dr. Dorothe Meyer von der Firma Iwest aus Hohenpeißenberg in Bayern. Der Eiweißgehalt im Heu variiert zwischen rund 120 und 60 Gramm. Vor der Blüte enthält Gras mehr Protein als in der Blüte oder danach. Für Pferde im Training eignet sich der erste Schnitt Heu, der bei mittlerer bis Ende Blüte gemäht wurde. Er enthält bei Futter von durchschnittlicher Qualität 98 Gramm Eiweiß, davon sind 56 Gramm verdaulich.

Der verdauliche Anteil ist wichtig für die Rationsberechnung, denn nur er wird vom Körper verarbeitet. Der verdauliche Eiweißanteil macht 70 bis 75 Prozent vom Gesamteiweiß aus. Wieviel Eiweiß das eigene Heu enthält, können Pferdehalter bei jeder Lufa (landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) testen lassen.

Kann Heu den Eiweißbedarf bei Pferden decken?

Der Mindestbedarf an verdaulichem Rohprotein beläuft sich beim Sportpferd auf etwa 0,8 bis 1 Gramm pro Kilo Körpergewicht. "Wenn das Pferd zwei Prozent der eigenen Körpermasse an Heu bekommt, ist es meist gut versorgt", sagt Dr. Dorothee Meyer. "Vorausgesetzt, die Heuqualität stimmt." Beispiel: Frisst ein 580-Kilo-Pferd elf bis zwölf Kilo gutes Heu am Tag, nimmt es 650 Gramm verdauliches Eiweiß zu sich und ist gut versorgt. Bei überständigem, grobstängeligem Heu bekommt es jedoch nur etwa 360 Gramm. Das ist zu wenig Eiweiß.

Was passiert bei einer Unterversorgung? Bei der Verdauung spaltet der Körper das Eiweiß aus dem Heu in seine Bestandteile, die Aminosäuren. Diese Aminosäuren werden genutzt, um Muskeln zu bilden. Es gibt neun essentielle Aminosäuren, also lebenswichtige Aminosäuren. Der Körper kann essentielle Aminosäuren nicht bilden, sondern muss sie mit dem Futter aufnehmen. Die anderen Aminosäuren bildet das Pferd, wenn es Eiweiß verdaut.

Das Tückische: Fehlt eine Aminosäure, findet keine Eiweißsynthese statt. In dem Fall zieht sich der Körper Eiweiß aus den Muskeln – die dann schrumpfen. "Daher ist eine ausgewogene Versorgung mit Aminosäuren so wichtig für die Muskeln", sagt Meyer. Schließlich sollen sie wachsen und nicht schrumpfen. Erhält das Pferd laut Rationsberechnung zu wenig Eiweiß, muss neben Heu noch anderes Futter gegeben werden.

Die eiweißreichsten Futtermittel:
1. Sojaextrationsschrot (180,5 Gramm) Sojaextraktionsschrot bei Amazon bestellen
2. Leinsaat (84 Gramm) (z.B. Sonnenlein von Marstall)
3. Luzernheu (55,8 Gramm) (z.B. Luzernecobs von Agrobs)
4. Hafer (47 Gramm) (z.B. Französischer Schwarzhafer)
5. Heu (37,1 Gramm)

Zusatzfutter für die Muskeln kaufen:

Welche Muskelaufbauübungen gibt es für Pferde?

Übung 1: Alle paar Minuten lang machen

CAV Rückentraining Dehnen
Rädlein

Halten Sie mal eine volle Wasserflasche am ausgestreckten Arm – wetten, dass nach kurzer Zeit Ihre Muskeln anfangen zu zittern? So fühlt sich ein Pferd, wenn seine Muskeln überanstrengt werden. Daher ist das A und O für alle Pferde und Rücken-Patienten im Speziellen: lang machen.

Warum dehnen gut tut: Lassen Sie Ihr Pferd regelmäßig vorwärts-abwärts dehnen. Das Nacken- und Rückenbandsystem sorgt in dieser Haltung dafür, dass sich der Rücken aufwölbt. Verkürzte, angespannte Muskelfasern verlängern sich so, werden wieder beweglich und optimal vom Stoffwechsel versorgt. Dann spannen sich die Muskeln locker an und ab, und das Pferd kann sich korrekt bewegen.

So geht's: Hals tief, und fertig ist die Dehnung? Ganz so einfach ist es nicht. Gehen Sie bei gleichmäßiger Zügelverbindung mit den Händen vor. So kann Ihr Pferd die Nase vor nehmen und das Genick öffnen. Daraus kann es den Hals fallen lassen und sich dehnen.

Das Maul sollte auf Höhe des Buggelenks sein; je tiefer es kommt, umso aktiver müssen die Hinterbeine vorschwingen und umso balancierter muss das Pferd sein. Weitere Merkmale einer korrekten Dehnung: Takt und Tempo sind gleichmäßig, der Schweif pendelt, das Pferd schnaubt ab.

Und wie oft sollte der Vierbeiner dehnen? Experten empfehlen: Junge Pferde alle drei bis fünf Minuten, ältere Pferde spätestens nach acht bis zehn Minuten. Diese Regeln gelten für gesunde Pferde. Hat Ihr Pferd Rückenprobleme, sollten Sie es häufiger dehnen lassen, damit es erst gar nicht verspannt – etwa alle zwei bis drei Minuten.

Übung 2: Kraft durch Übergänge auf der Acht

CAV Rückentraining Übergänge auf der 8
Rädlein

Ohne Übergänge geht beim Reiten nichts. Häufige Wechsel zwischen den Gangarten gymnastizieren das Pferd, lösen es und kräftigen.

Jetzt Weiterlesen im PDF und direkt mit dem Rückentraining starten:

Übungs-Anleitungen zum Download
Rückenmuskulatur aufbauen
10 Top-Übungen für den Pferderücken
Pferd in Dehnung Lisa Rädlein
  • Die zehn Top-Übungen unserer Experten für den Pferderücken
  • How-to-Anleitungen und Extra-Tipps
  • Übungen am Boden, an der Longe und unterm Sattel
  • Für Platz, Halle und Gelände
  • 9 Seiten PDF
nur2,99 €

Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.