Unsere besten Tipps fürs Leichttraben

Unsere besten Tipps fürs Training
So gelingt gutes Leichttraben

Leichttraben kann so schön leicht sein! Damit Mensch und Pferd dabei richtig entspannen können, kommt es auf den korrekten Reitersitz an. Unsere besten Tipps.

CAVALLO Leichttraben
Foto: Lisa Rädlein

Leichttraben will gelernt sein

Leichttraben klingt fluffig, locker und unkompliziert. Kann es auch sein. "Für viele Pferde ist das Leichttraben vor allem in der Lösungsphase eine Wohltat. Ihr Rücken wird entlastet und sie können schneller loslassen", meint Dressurausbilderin Claudia Butry. Trainerin Klaudia Duif schätzt auch den Vorteil für Reiter: "Ein schwungvolles Warmblut korrekt auszusitzen, ist eine große Aufgabe", betont sie. "Viele Reiter bremsen ihre Pferde dabei unbewusst aus und regulieren das Trabtempo so weit herunter, dass sie zum Sitzen kommen." Also einfach leichttraben, oder etwa nicht?

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Wenn das so einfach wäre! "Ich erlebe oft, dass Reiter beim Leichttraben hinter der Bewegung sitzen", berichtet Klaudia Duif. Auch Claudia Butry beobachtet dies häufig. Sie findet es schade, dass viele Reitschüler lernen, beim Leichttraben senkrecht aufzustehen: "Reiter sollten immer dem Schwerpunkt des Pferds folgen. Wer gerade nach oben aufsteht und dann wieder einsitzt, ist schon ganz automatisch hinter der Bewegung. Dann plumpst man dem Pferd ungewollt in den Rücken und belastet vermehrt den Teil seiner Wirbelsäule, der besonders druckempfindlich ist." Wer dagegen in Richtung vorne und oben aufsteht und sein Brustbein leicht nach vorne nimmt, kann der Pferdebewegung gut folgen und viel weicher einsitzen.

Eine kontroverse Frage: aussitzen oder leichttraben?

Weil das Leichttraben gar nicht so leicht ist, wie es klingt, empfehlen manche Trainer, das lieber sein zu lassen und den Trab grundsätzlich auszusitzen. Ihr Argument: Das Leichttraben bringt Pferde aus dem Takt und aus dem Gleichgewicht. Was ist dran an dieser Aussage?

Wie in allen Bereichen beim Reiten kommt das ganz aufs Pferd an, sagt Claudia Butry. Ohne Frage fühlen sich viele Pferde beim Leichttraben wohl und können schneller entspannen. Die Ausbilderin selbst nimmt das Leichttraben bewusst dazu, um den positiven Effekt zu nutzen: "Ich trabe zum Beispiel gerne leicht, wenn ich Seitengänge reite und merke, dass das Pferd nicht so vorwärts zieht", erklärt sie. Dennoch beobachtet sie, dass manchen Pferden das Traben leichter fällt, wenn der Reiter aussitzt. Gangpferde etwa haben häufig ohnehin schon Schwierigkeiten, im taktreinen Trab zu bleiben. Wer leichttrabt, könne die Unsicherheit dieser Pferde noch verstärken, so Butry. Auch manche Iberer, die mit ihrem kurzen Rücken dazu neigen, in einen trippeligen Nähmaschinen-Trab zu fallen, helfe es, wenn sie im Aussitzen gearbeitet werden. Und große Pferde mit viel Schwung profitieren häufig ebenfalls vom Aussitzen: "Wenn der Reiter korrekt mitschwingen kann, hat er diese Pferde so besser am Sitz."

Ob Sie nun aussitzen oder leichttraben: Es ist keine Überraschung, dass des Pudels Kern der korrekte Reitersitz ist. Aber wie kommen Sie möglichen Sitzfehlern auf die Spur? Lassen Sie sich beim Leichttraben filmen. Dann können Sie selbst überprüfen, ob Ihr Sitz noch kleine Baustellen hat. Die Tipps und Übungen unserer Experten helfen Ihnen garantiert:

1. Übung: Tonnen-Turnen

Für Reiter, die nach vorne fallen oder hinter der Bewegung sitzen: Die Herausforderungen beim Leichttraben ist, dabei in der eigenen Mitte zu bleiben. "Viele Reiter bleiben hinter der Bewegung, manche fallen nach vorne", erklärt Klaudia Duif. Um das zu üben und das Pferd zu schonen, empiehlt die Trainerin eine Trockenübung. Alles, was Sie brauchen, ist eine Tonne, zum Beispiel ein Regenfass. Und alles, was Sie tun müssen, ist, auf der Tonne leichtzutraben.

CAVALLO Leichttraben
Lisa Rädlein

Alles im Lot? Hier könnte man zwischen Kopf, Hüfte und Fußballen eine senkrechte Linie ziehen. Aber: Wer den Oberkörper leicht vorneigt, kann den Pferdebewegungen besser folgen und kommt nicht so leicht in Rücklage.

Hört sich einfach an? Sie werden feststellen, dass es ohne den Schwung des Pferderückens bereits deutlich schwieriger ist, nach oben aufzustehen. Achten Sie beim Tonnen-Leichttraben darauf, dass Ihr Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen ruht und Sie einen festen Stand haben. Ihr Oberkörper soll beim Aufstehen weder zu sehr in Vorlage noch in Rücklage kommen. Beim Einsitzen dürfen Sie die Tonne nur leicht berühren. Ein Spiegel oder eine andere Person gibt Ihnen Rückmeldung, ob Sie gerade bleiben oder in Schieflage geraten.

Variieren Sie Tempo und Intensität des Aufstehens: mal etwas schneller, mal langsamer, stehen Sie mal etwas höher auf und mal etwas niedriger. Egal was Sie tun, Sie geraten im Idealfall nicht aus dem Gleichgewicht und stehen stabil auf beiden Füßen. Dieses Gefühl können Sie wunderbar in den Sattel übertragen.

Für Reiter, deren Hände nach oben und unten mitgehen: Viele Reiter haben Probleme, beim Leichttraben die Hände ruhig zu halten. Gut, dass Sie das auf der Tonne üben können, ohne Ihr Pferd dabei zu stören. Bitten Sie eine zweite Person, sich vor die Tonne zu stellen und zwei Zügel mit beiden Händen festzuhalten. Sie nehmen die Zügel auf, als ob Sie ein Pferd vor sich hätten. Wenn Sie nun auf der Tonne leichttraben, achten Sie darauf, dass Ihre Arme sich nicht mit nach oben und unten bewegen. Bleiben Sie beweglich in den Ellenbogen, bis es gelingt und speichern Sie dann dieses Gefühl gedanklich ab, damit Sie es in den Sattel mitnehmen können.

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Praktische Tipps und Übungen für den Reiter
So gelingt gutes Leichttraben
CAVALLO Leichttraben
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Unsere Expertinnen

CAVALLO Leichttraben
Lisa Rädlein

Claudia Butry schult als Bewegungstrainerin nach Eckart Meyners und Neuroathletik-Trainerin den Reitersitz. www.neuesreiten.de

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Maresa Mader

Klaudia Duif kombiniert Horsemanship, klassische Reitkunst und Légèreté mit kreativen Trainingsideen. www.klaudiaduif.de