Bregenzer Festspiele :
Frauenliebe, Männerriten

Von Werner Müller Grimmel
Lesezeit: 4 Min.
Hey, nimm deinen Drachen: Samiel (Moritz von Treuenfels) in der Wolfsschlucht von Webers „Freischütz“ auf dem Haupt seines Flammenwerfers
Philipp Stölzl macht bei den Bregenzer Festspielen Webers „Freischütz“ zum Death-Metal-Spektakel, Jan Philipp Gloger geht Rossinis „Tancredi“ filmisch-fein an. Gesungen wird beachtlich gut.

Warum hat man bei den Bregenzer Festspielen auf der Seebühne jetzt ausgerechnet Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ (1821) programmiert, in der Wasser nicht einmal ansatzweise eine Rolle spielt? Hätte da nicht die fünf Jahre früher ebenfalls in Berlin uraufgeführte „Undine“ von E. T. A. Hoffmann viel besser gepasst? Die Frage erübrigt sich, denn die Planung von Freilichtproduktionen für diese Spielstätte gehorcht eigenen Kriterien. Jeweils fast siebentausend Karten für mehr als fünfzig Vorstellungen in zwei Sommern lassen sich nur „ausverkaufen“, wenn man mit volksbekannten Opernhits lockt.

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