Der Gründer des Oberhessischen Museums in Gießen ist gegen die geplante Namensänderung in MfG. Der traditionsreiche Name sei keine Hürde vor der notwendigen Erneuerung des Hauses, heißt es.
1949 nahmen die Westdeutschen an den Vorarbeiten für das Grundgesetz nur wenig Anteil. Im Osten war es umgekehrt – die Machthaber wollten es so. Nach der Wiedervereinigung ein neues Bild: Die Arbeit der Verfassungskommission fand im Osten kaum Resonanz, im Westen umso mehr. Was hat das zu bedeuten?
Man tut der DDR kein Unrecht, wenn man ihr nachsagt, dass sie kein Rechtsstaat war. Im Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland wollte sie auch nie einer sein. Ein Gastbeitrag.
Was lässt sich von Widerstandskämpfern wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg für die Gegenwart lernen? In der Frankfurter Paulskirche sprechen ein Zeitzeuge, eine Nachfahrin von NS-Gegnern und ein Forscher über das Erbe des 20. Julis 1944.
Jasenovac war das größte KZ, in dem nicht Deutsche mordeten, sondern kroatische Faschisten. Dass Montenegro nun an den dortigen Völkermord erinnert, empört Zagreb. Das liegt auch an der treibenden Kraft hinter der Resolution.
Mit der NS-Herrschaft und ihrer Flucht aus Deutschland endete ihre junge Karriere: Das Jüdische Museum in Frankfurt erinnert an die Berliner Künstlerin Else Meidner.
Es ist richtig, dass der Bundespräsident in Warschau um Vergebung für die von Deutschen in Polen begangenen Verbrechen bittet. Ebenso wichtig ist, dass er in seiner Rede den Bogen zum Freiheitskampf der Ukraine schlägt.
Die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh mitten in der iranischen Hauptstadt zwingt das Mullah-Regime zur Vergeltung. Doch ein Flächenbrand ist nicht in seinem Sinne.
Dietmar Woidke ist in Brandenburg wieder klar im Vorteil gegenüber seinem Herausforderer von der CDU: Wer will schon einen Regierungschef, der eine Straftat begangen hat?
Folgt der Kreml dem Vorbild des belarussischen Regimes und lässt seine politischen Häftlinge ganz verschwinden? Die jüngsten Nachrichten aus Russland sind Anlass zu großer Sorge.
Die Sozialdemokraten, die eine Debatte über die Risiken der Stationierung fordern, beschädigen ihren Kanzler: Sie stellen dessen „Besonnenheit“ in Abrede.
Belarus und Russland verhängen immer wieder harte Strafen gegen Ausländer, um Regierungen unter Druck zu setzen. Das muss Berlin erkennen und dem vorbeugen.
Mit seinem Urteil über die Wahlrechtsreform der Ampel hat das Verfassungsgericht Geschichte geschrieben: Die Abschaffung der Überhang- und Ausgleichsmandate ist verfassungskonform, andere Teile sind nichtig. Gut so.
Wer neu in die Regierung kommt, kann die Vorgänger für alles Unangenehme verantwortlich machen. Das führt die Labour Party beim Thema Haushalt gerade eindrucksvoll vor.
Für die SPD ist das von ihr erfundene Bürgergeld kein Gewinnerthema. Aus Sicht der Union schon. Sie will mit brutaler Kritik an der Maßnahme punkten, der sie einst zustimmte.
Wer in der Wetterau gräbt, stößt an vielen Orten auf Überbleibsel aus der Zeit der Römer. Fachleute finden auch vermehrt Spuren aus der Jungsteinzeit – und sprechen von einer für ganz Deutschland beispielhaften Region.
Als Althistoriker hatte der Reserveleutnant über eine Schlacht geforscht, die es vielleicht gar nicht gegeben hat. Jürgen Busche, der von 1972 bis 1987 der Redaktion der F.A.Z. angehörte, ließ sich in der Neugier und in der Mitteilungsfreude nicht leicht überbieten. Jetzt ist er im achtzigsten Lebensjahr gestorben.
Der Abriss der ehemaligen Druckerei Dondorf, eines bedeutenden Zeugnisses der Frankfurter Geschichte, ist vom Tisch. Künftig sollte dort an zwei Männer erinnert werden, die eine gemeinsame politische Idee verfolgten.
Eine Historikerin hat die Rolle der Frankfurter Bethmann-Bank in der Nazizeit rekonstruiert. Als Institution ist dem Bankhaus wenig vorzuwerfen, mit Blick auf ihren ehemaligen Chef ergibt sich ein anderes Bild.
Vor 75 Jahren waren der Flughafen in Frankfurt und der Militärflugplatz in Wiesbaden die wichtigsten Angelpunkte der Luftbrücke für das eingeschlossene Berlin. Es war die größte luftgestützte Hilfsaktion aller Zeiten.
Hier kamen nach 1946 gut 900.000 Flüchtlinge an: Das ehemalige Notaufnahmelager am Meisenbornweg in Gießen soll zum Erinnerungsort umgestaltet und am früheren Tag der Deutschen Einheit eröffnet werden.
Am 6. Juni 1944 begannen Briten und Amerikaner die Invasion Frankreichs. Die Deutschen wurden unter anderem durch die Geheimdienste entscheidend in die Irre geführt.
Friedberg in Hessen ehrt mit einem Straßenschild Antonie Maurer. Wer aber war diese Frau? Eine Erklärtafel am Schild fehlt. Doch ein Gießener Student hat ihre Biographie recherchiert.
Das Haus der Demokratie kommt nicht vor 2028. Nach den Worten von Oberbürgermeister Mike Josef soll nun aber die „operative Phase“ beginnen. Dazu schreibt die Stadt Frankfurt einen Ideenwettbewerb aus.
Eine sozialdemokratische Frauenrechtlerin, eine konservative Katholikin, ein christlicher Gewerkschafter, ein sozialdemokratischer Professor und ein Liberaler, der vielen als demokratischer Nationalist galt: Fünf Biographien.
Verteidigungsminister Boris Pistorius bezieht das Gedenken an die Berliner Luftbrücke auch auf heute. Deutschland müsse Staaten helfen, die von autoritären Kräften bedroht seien, sagt er.
Der Grat zwischen aufrichtigem Gedenken und ideologischer Indienstnahme der Erinnerung an Holocaust und Stalinismus war in Deutschland schon immer schmal. Nun machen Postkolonialismus und Antirassismus die Lage noch unübersichtlicher. Ein Gastbeitrag.
In nicht einmal 18 Stunden stürzte eine Gruppe junger Militärs die älteste faschistische Regierung in Westeuropa. Inzwischen ist Portugal länger eine Demokratie, als es eine Diktatur war.
Vor 50 Jahren wurde der Kanzlerspion Guillaume verhaftet. Auf den ersten Blick war es ein Triumph für den DDR-Geheimdienst. Aber den Sturz Willy Brandts hatten Mielkes Männer nicht gewollt.
Gemeinsam wollten Sozialdemokraten, Liberale und Katholiken den Feinden der Weimarer Demokratie die Stirn bieten. Das misslang. Ein Gastbeitrag über eine weithin vergessene Organisation zum Schutz der Republik.
Unter dem Druck der Nationalsozialisten wandten sich jüdische Banken hilfesuchend an Albert von Metzler. Tatsächlich handelte der Frankfurter Bankier vergleichsweise anständig. Allerdings zog auch sein Bankhaus Vorteile aus den Zeitläuften.
Alle Bundesregierungen setzten über Jahrzehnte auf enge Verbindungen zu autoritären Regimen. Die Konkurrenz mit der DDR und die Abgrenzung gegenüber Ost-Berlin förderten dies. Ein Gastbeitrag.
Vor 175 Jahren beschließt die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche ein Gesetz für künftige Abstimmungen. Einig ist man sich im März 1849: Frauen werden nicht wählen.
Frankfurt sollte in der Diskussion um das Haus der Demokratie weniger Nabelschau betreiben, meint Butzbachs Bürgermeister. Andere Orte, die mit Büchner und Weidig zu tun haben, müssten einbezogen werden.
Als Stellvertreter des Bürgermeisters mischte 1968 der Nationalsozialist Manfred Roeder in der Kommunalpolitik mit. Das ist längst aufgearbeitet. Aber der Ort im Taunus kommt nicht zur Ruhe.
Über Parteiverbote wird in der Bundesrepublik nicht erst seit AfD und NPD diskutiert. Zwei Mal schon hat das Bundesverfassungsgericht eingegriffen. Wie kam es dazu?
Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gab dem Mossad die entscheidenden Hinweise auf den Aufenthaltsort des NS-Völkermörders Adolf Eichmann. Der naziverseuchten deutschen Justiz hatte Bauer nicht getraut und sich an die israelischen Behörden gewandt.