Olympische Spiele 2024 :
Den Dopern auf der Spur

Lesezeit: 4 Min.
Sind diese Muskeln nur das Produkt harten Trainings?
Im Sport werden Substanzen missbraucht, um Muskeln aufzubauen und Rekorde zu brechen. Der Biochemiker Mario Thevis weiß, wie man mittlerweile selbst die neuesten Mittel nachweist.
Sie leiten an der Deutschen Sporthochschule in Köln das Zentrum für präventive Dopingforschung. ­Werden da Aufbau- und Aufputschmittel erforscht?

Wir beschäftigen uns unter anderem mit der Frage, welche neuen Substanzen und Methoden in der Zukunft zu ­Dopingzwecken genutzt werden könnten. Was könnte auf die Anti-Doping-Laboratorien zukommen?

Sie müssen also so denken wie jemand, der Dopingmittel entwickelt?

Ja, im Grunde wie jemand, der das Kon­trollsystem unterwandern möchte.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie sich überlegen, was die nächsten Dopingmittel werden könnten?

Wir durchforsten beispielsweise Patentliteratur und wissenschaftliche Abhandlungen zu neuen Therapiemöglichkeiten. Wenn darin ein Stichwort wie Muskelaufbau, Blutarmut, Muskelschwund oder Gentherapie hinsichtlich Wachstumsfaktoren vorkommt, dann schauen wir uns genauer an, wie die beschriebenen Mittel und Methoden den menschlichen Organismus beeinflussen und wie unsere Testverfahren diese neuen Substanzen oder Anwendungen erfassen können. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie wichtig, damit wir frühzeitig über klinische Studien informiert werden und Daten erhalten. Das Ziel ist, Testverfahren zu entwickeln, bevor Sub­stanzen überhaupt marktreif werden.

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