Jumbo-Comeback in Russland: Rossija reaktiviert Boeing 747-400

Aeroflot-Tochter mit Jumbo-Jets
Rossija holt die Boeing 747-400 aus der Mottenkiste

Die russische Fluggesellschaft Rossija galt als eine der letzten Betreiberinnen der Boeing 747-400 als Passagierflugzeug. Die fünf Jumbo-Jets der Aeroflot-Tochter sind allerdings seit längerer Zeit eingelagert. Das soll sich ändern – spätestens 2025.

Boeing 747-400 von Rossija Airlines
Foto: Patrick Zwerger

Die Boeing 747-400 ist rar geworden am Himmel – nicht so sehr als Frachter, aber umso mehr als Passagierversion. Nur die Lufthansa mit acht Flugzeugen, die US-Chartergesellschaft Atlas Air mit vier sowie Saudia und Air China mit je zwei 747-400 fliegen den einstigen Jumbo-Bestseller noch regelmäßig. Im Iran gilt Mahan Air mit einer 747-400 ebenfalls noch als Nutzer des Musters. Die fünf verbliebenen 747-400 von Rossija Airlines aus Sankt Petersburg sind dagegen eingelagert. Doch wie es scheint, stehen zumindest ein paar der russischen Jumbo-Jets vor einem unerwarteten Comeback.

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Boeing 747-400 von Rossija Airlines
Patrick Zwerger

Rossija besitzt noch fünf 747-400, die allesamt eingelagert sind. Zu den Jumbos im Bestand zählt auch die einstige EI-XLD mit Tigernase. 2022 erhielt sie die russische Kennung RA-73284

Zahl der Flugzeuge unbekannt

"Wir bereiten die Boeing 747 von Rossija Airlines für den Betrieb vor, und nächstes Jahr werden sie an den Himmel zurückkehren", verkündete jüngst Aeroflot-Konzernchef Sergei Aleksandrowski gegenüber Reportern auf dem Eastern Economic Forum in Wladiwostok. Wie viele 747-400 Rossija zum Comeback verhelfen will, ist dabei, so scheint es, auch den Verantwortlichen der Airline noch nicht klar. "Die Anzahl der Flugzeuge wird bekannt sein, nachdem wir sie aus der Lagerung genommen haben." Frei übersetzt könnte das heißen: Man weiß noch nicht, wie viele Jumbo-Jets man nach dem Ausmotten überhaupt wieder flügge bekommt.

Ex-Transaero-Maschinen

Die fünf in der Rossija-Flotte verbliebenen 747-400 sind im Schnitt knapp 25 Jahre alt und waren bis zur Corona-Krise mehr oder weniger das ganze Jahr durchgängig unterwegs. Vor allem in der Urlaubssaison flog die Airline damit sonnenhungrige Russen im Charterverkehr nach Sotschi, Bangkok oder in andere Touristenhochburgen. Ansonsten zählten auch längere Linienstrecken im Inland zum Aufgabenbereich der Vierstrahler, die Rossija 2016 allesamt aus der Konkursmasse der verblichenen Transaero rekrutiert hatte. Transaero hatte die 747-400 ihrerseits ebenfalls gebraucht übernommen.

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Comeback mit russischer Kennung

2021 mottete Rossija die seit März 2020 in Moskau und Sankt Petersburg geparkten Jets zeitweise wieder aus. Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine erhielten die zuvor in Irland gemeldeten Leasingflugzeuge russische Kennzeichen, blieben vorerst aber parallel auch im irischen Luftfahrtregister. Allerdings befanden sich die fünf noch verfügbaren Exemplare schon davor im Eigentum russischer Leasinggeber wie Sberbank oder VTB Leasing. Bis zum Frühjahr 2022 waren mindestens drei der fünf Jumbo-Jets aktiv im Dienst, danach bis zum Herbst 2023 kein einziger mehr. Mit der RA-73286 (vormals EI-XLF) feierte ein Exemplar im September 2023 ein Kurz-Comeback, ist inzwischen aber wieder geparkt. Russischen Quellen zufolge plante Rossija eigentlich, die 747-400 zum Jahresende 2023 komplett auszumustern – hat sich nun jedoch offenbar umentschieden.

Angeblich sollen derzeit drei der Rossija-Jumbos gültige Lufttüchtigkeitszertifikate besitzen. Dabei handelt es sich um die Maschinen mit den Kennungen RA-73283, RA-73286 und RA-73289.