Künstliche Intelligenz beginnt zunehmend, bestimmte Berufsfelder radikal zu verändern. In der Führungs- und Change-Beratung beobachtet Leadership-Experte Kishor Sridhar, wie Unternehmen ihre Arbeitsprozesse dank KI erheblich umgestalten. Doch es gibt auch Berufe, die sich nicht werden ersetzen lassen.
Bereits jetzt gibt es Unternehmen, in denen Mitarbeiter nur vier bis fünf Stunden am Tag tatsächlich arbeiten. Die restliche Zeit verbringen sie in einer Art „Scheinpräsenz“, da die Arbeitszeitvorgaben noch bestehen. Durch den Einsatz von KI können diese Unternehmen ihre Ziele schneller und effizienter erreichen, was sich auch in einer höheren Bezahlung für die Mitarbeiter niederschlägt, die tatsächlich effizient arbeiten.
Über den Experten Kishor Sridhar
Kishor Sridhar ist Executive Berater, Keynote Speaker und Buchautor. Er berät europäische Unternehmen zu Führung, Change, New Work und KI. Mit praxisnahen Erkenntnissen aus seinen Wirtschaftsstudien, wie z.B. „KI im Mittelstand“, begleitet er Führungsebenen in Veränderungsprozessen. Kishor Sridhar lehrt an der International School of Management in München Cross Cultural Leadership und New Work.
Herausforderungen der neuen Arbeitsrealität
Die Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt führen zu neuen Herausforderungen und Fragestellungen. Insbesondere entsteht die Frage, wie traditionelle Arbeitszeiten und -modelle in der Ära der KI angepasst werden müssen. Es stellt sich die Frage, wie Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen von den technologischen Fortschritten profitieren können, ohne dass es zu Ungerechtigkeiten kommt.
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Die unverzichtbaren Berufe der Zukunft
Gleichzeitig gibt es Berufsgruppen, die sich nicht durch KI ersetzen lassen, wie zum Beispiel Erzieher und Pflegekräfte. Niemand würde seinen Vater, Großvater, seine Großmutter oder seine Kinder einem Roboter anvertrauen wollen. Solche menschlichen Berufe werden von KI noch lange nicht ersetzt werden können. Auch handwerkliche Berufe bleiben unverzichtbar.
Diese Entwicklung könnte zu einer deutlichen Ungleichheit führen, in der handwerkliche und pflegerische Berufe möglicherweise besser bezahlt werden als Büroberufe. Während im Bürobereich die Arbeitskraft durch KI leichter ersetzbar ist, sind handwerkliche und pflegerische Tätigkeiten nach wie vor von menschlichem Können und persönlichem Engagement geprägt.
Wir stehen am Beginn einer möglichen Zweiklassengesellschaft, in der die Entlohnung und Arbeitsbedingungen stark von der Art der Tätigkeit abhängen werden. Die Frage wird sein, wie wir diesen Wandel gestalten und welche Werte wir in der neuen Arbeitswelt setzen wollen.
Content stammt von einem Experten des FOCUS online EXPERTS Circles. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Bereich. Sie sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.
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