Formel 1: George Russell verliert Sieg in Belgien​

Mercedes erfuhr sich in Belgien mit einer mutigen Strategie einen Doppelsieg. Doch zwei Stunden nach dem Rennen wurde der Sieger disqualifiziert.​

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Formel 1 Mercedes, Belgien 2024

(Bild: Mercedes)

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Mercedes fährt großen Erfolgen in der Formel 1 seit geraumer Zeit hinterher. Der einstige Seriensieger, der über Jahre hinweg dominiert hat, kämpft darum, wieder Anschluss an die Spitze zu bekommen. Mit einer mutigen Ein-Stopp-Strategie erfuhr sich George Russell in Belgien ein Sieg vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Doch zwei Stunden nach dem Rennen folgte die Disqualifikation von Russell. Bei der Endabnahme wog der Silberpfeil mit der Nummer 63 von Russell zu wenig. Das Mindestgewicht eines Formel-1-Wagens liegt bei 798 kg, Russells Auto wog aber nur 796,5 kg. Hamilton rückte vor und durfte seinerseits seinen 105. Karrieresieg verzeichnen.

George Russell war nach der Aberkennung seines Formel-1-Überraschungssiegs in Belgien untröstlich. "Es bricht mir das Herz, vom heutigen Rennen disqualifiziert worden zu sein. Es war ein unglaublicher Grand Prix", sagte der Engländer, der sich nach einer mutigen Ein-Stopp-Strategie zumindest für rund zwei Stunden als dreimaliger Grand-Prix-Gewinner fühlen durfte. "Wir werden die Geschehnisse auswerten und verstehen, was falsch gelaufen ist. Einen Doppelsieg zu verlieren, ist frustrierend, und wir können uns nur bei George entschuldigen, der ein so starkes Rennen gefahren ist", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin ergänzte: "Wir verstehen noch nicht, warum das Auto nach dem Rennen untergewichtig war, aber wir werden gründlich nachforschen, um eine Erklärung dafür zu finden. Wir gehen davon aus, dass der Gummiverlust durch nur einen Stopp eine Rolle gespielt hat, und wir werden daran arbeiten, zu verstehen, wie es dazu kam. Wir werden aber keine Ausreden suchen." Von der Disqualifikation profitiert vor allem Hamilton, der bis zu Russells mutiger Entscheidung, nur einmal zu stoppen, ein souveränes Rennen an der Spitze gefahren war. "Es tut mir leid für George, und man will kein Rennen durch eine Disqualifikation gewinnen, aber wir waren in den letzten Rennen wieder im Kampf um Siege dabei", macht sich Hamilton vor der Sommerpause in der Formel 1 Mut.

Die Konkurrenz hatte auf zwei Stopps gesetzt und war in der Schlussphase von Russell im Rennen regelrecht düpiert worden. "Es tut mir leid für George. Das war unglaublich von Russell", lobte auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Mercedes räumte bereits bei der Anhörung vor den Stewards ein, "dass es sich um einen echten Fehler des Teams handelte", wie der Motorsport-Weltverband Fia mitteilte. Ein möglicher Einspruch gegen das Urteil ist damit also vom Tisch.

Hinter Hamilton landeten Oscar Piastri (McLaren) und Charles Leclerc (Ferrari) auf den Plätzen zwei und drei. Weltmeister Max Verstappen erreichte nur Platz vier. Er musste nach einem Motorenwechsel eine Startversetzung um zehn Plätze hinnehmen. Nach dem Rennen sprach er von einer Schadensbegrenzung. Vor dem Rennen am 25. August in den Niederlanden führt Verstappen die Fahrer-WM souverän an. Er hat 277 Punkte, die beiden nächsten Verfolger sind Lando Norris (199) und Charles Leclerc (177). Allerdings liegt der bislang letzte Sieg von Verstappen nun vier Rennen zurück. Die Konkurrenz hat aufgeholt, vor allem McLaren war zuletzt stark unterwegs.

(mfz)