Diphtherie-Impfung bei Erwachsenen

Die Diphtherie wird durch Bakterien verursacht. Der Krankheitserreger ist weltweit verbreitet. Die Erkrankung kann lebensbedrohlich verlaufen. Auch im Erwachsenenalter ist ein Impfschutz wichtig.

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen mit Grundimmunisierung, die Impfung gegen Diphtherie alle 10 Jahre aufzufrischen. Die Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung mit Tetanus (Wundstarrkrampf). Einmalig sollte die (nächste) Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff durchgeführt werden, die mindestens auch eine Keuchhusten(Pertussis)-Komponente enthält.

Eine fehlende oder unvollständige Grundimmunisierung gegen Diphtherie sollte unbedingt auch noch im späteren Alter nachgeholt bzw. vervollständigt werden.

Diphtherie: Ansteckung

Die Diphtherie wird durch bestimmte Bakterien (bestimmte Corynebacterium-Stämme) übertragen, die ein Gift (Diphtherie-Toxin) bilden. Das Toxin verursacht die Erkrankung. Der Erreger der Diphtherie ist weltweit verbreitet. Die Hauptformen der Diphtherie sind die Rachen- und die Hautdiphtherie.

Die Rachendiphtherie wird durch Husten, Niesen und Sprechen über die Luft (Tröpfcheninfektion) übertragen.

Bei der Hautdiphtherie kommt es über direkten Kontakt mit infizierten Stellen der Haut zur Ansteckung. Eine Übertragung ist auch über infektiöse Ausscheidungen möglich.

Diphtherie kann von unbehandelten Personen in der Regel über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen (solange der Erreger in Sekreten und Wunden nachweisbar ist) übertragen werden. Eine wirksame Antibiotikabehandlung beendet die Erregerausscheidung in der Regel nach spätestens 4 Tagen.

Diphtherie: Krankheitsverlauf

Die Krankheitszeichen einer Diphtherie werden durch das Diphtherie-Toxin verursacht. Sie unterscheiden sich je nach Art der Erkrankung.

Die Rachendiphtherie beginnt typischerweise etwa 2 bis 5 Tage nach einer Infektion der Atemwege mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und einem Anstieg der Körpertemperatur. Später können Heiserkeit, pfeifende Atemgeräusche und eine Schwellung der Halslymphknoten auftreten. Innerhalb von 2 bis 3 Tagen entwickelt sich normalerweise eine Entzündung der Rachen- und/oder Gaumenmandeln, begleitet von festhaftenden Belägen in Nase, Rachen oder Luftröhre, die einen süßlichen Geruch aufweisen können. Die Schwellung im Halsbereich kann so stark sein, dass sie die Atemwege vollständig blockiert und zum Ersticken führt.

Bei der Haut- oder Wunddiphtherie tritt die Infektion auf, wenn die Bakterien in eine offene Wunde gelangen. Hier zeigen sich schmierige Beläge auf der Haut sowie Hautgeschwüre.

Mögliche Komplikationen und Spätfolgen bei Diptherie

Wenn sich das Diphtherie-Toxin im Blutkreislauf verbreitet, kann dies zu Organschäden führen, beispielsweise zu Herzentzündungen oder Nervenlähmungen.

Die Sterblichkeitsrate bei Rachendiphtherie beträgt zwischen 5 und 10 Prozent. Bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 40 Jahren kann sie 20 bis 40 Prozent erreichen.

Obwohl Antibiotika das Bakterium abtöten können, sind sie nicht in der Lage, die Wirkung des Diphtherie-Toxins zu stoppen. Daher benötigen Personen mit Rachendiphtherie in der Regel ein Antitoxin (Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin), um das Toxin zu neutralisieren, bevor es in die Zellen eindringt. Bei Hautdiphtherie ist dies normalerweise nicht erforderlich.

Diphtherie: Impfung

Nur durch gute Impfquoten lässt sich verhindern, dass sich die Diphtherie verbreitet. Daher ist es auch für Erwachsene wichtig, auf einen Impfschutz zu achten, um sich und andere zu schützen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Erwachsene:

  • Alle 10 Jahre soll eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie als Kombinationsimpfung mit Tetanus erfolgen.
  • Einmalig (bei der nächsten Impfung) sollte ein Kombinationsimpfstoff verwendet werden, der auch eine Keuchhusten(Pertussis)-Komponente und bei fehlendem Impfschutz auch eine Polio (Kinderlähmung)-Komponente enthält.
  • Eine fehlende oder unvollständige Grundimmunisierung gegen Diphtherie sollte unbedingt auch noch im späteren Alter nachgeholt bzw. vervollständigt werden: Ungeimpfte Personen oder Personen mit fehlendem Impfnachweis sollten 2 Impfstoffdosen im Abstand von 4 bis 8 Wochen und eine 3. Impfstoffdosis 6 bis 12 Monate nach der 2. Impfstoffdosis erhalten.
  • Der Impfschutz sollte vor Reisen in Regionen, in denen die Diphtherie nach wie vor auftritt, unbedingt aktualisiert werden. Die Diphtherie ist nach wie vor in vielen Ländern Afrikas, Asiens des Südpazifiks und Osteuropas vorhanden (endemisch). Eine Reise in diese Regionen sollte frühestens nach der 2. Impfstoffdosis angetreten werden.

Mögliche Nebenwirkungen der Kombinationsimpfstoffe

Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Als sehr häufige Impfreaktion kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Gelegentlich schwellen Lymphknoten in der Nähe ebenfalls an. Ebenso können Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Reizbarkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Gelegentlich treten Infektionen der oberen Atemwege (Bronchitis) auf. Solche Impfreaktionen sind in der Regel vorübergehend und klingen rasch und folgenlos ab.

Schwere Nebenwirkungen treten sehr selten auf. Allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs sind möglich.

Diphtherie: Häufige Fragen und Antworten (FAQ)

  • Letzte Aktualisierung: 07.07.2021
    Letzte Aktualisierung: 07.07.2021
    Letzte Aktualisierung: 07.07.2021
    Letzte Aktualisierung: 07.07.2021
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    Gemeinschaftsschutz - durch Impfung sich und andere schützen

    Die Infografik „Gemeinschaftsschutz“ (Herdenimmunität) macht deutlich, wie man durch Impfung sich und andere schützen kann.

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    Letzte Aktualisierung: 07.07.2021
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Letzte Änderung: 01.07.2024