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60 Jahre – und noch lange nicht am Ziel

Von aufsehenerregenden Tests bis hin zu gewonnenen Initiativabstimmungen: Der Konsumentenschutz hat seit seinem 60jährigen Bestehen viele Erfolge verzeichnet. Der grösste Erfolg besteht jedoch darin, während Jahrzehnten beharrlich – und oft hinter den Kulissen – die Konsumentenrechte zu verteidigen.

1978 testete der Konsumentenschutz, was in der Füllung von Büchsenraviolis steckt. Das Ergebnis war bekanntlich sehr unappettlich und wurde vom Kassensturz in einen aufsehenerregenden Beitrag verpackt. Das Beispiel ist eigentlich bezeichnend: Die Arbeit des Konsumentenschutzes bleibt oft unsichtbar. Vieles geschieht hinter den Kulissen.

Langer Atem notwendig

Der Einsatz für die Rechte und die Informationen der Konsumentinnen und Konsumenten ist eine Daueraufgabe. Etliche Themen begleitet der Konsumenschutz seit Jahrzehnten: Die Hochpreisinsel Schweiz, unfaire Allgemeine Geschäftsbedingungen, Gentechnik oder Wahlfreiheit und Transparenz sind nur ein paar Beispiele. Nicht überall konnte er spektakuläre Erfolge verbuchen wie beim Gentechmoratorium oder der Fair-Preis-Initiative. Sicher ist jedoch: Würde eine Organisation wie der Konsumentenschutz fehlen, wäre das Ungleichgewicht zwischen Anbieter, Industrie, Politik, Behörden und Konsumentinnen und Konsumenten noch viel grösser.

Mehr und komplexere Aufgaben

Die Themen und die Aufgaben haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt und sind komplexer geworden, genauso wie der Konsumalltag für kritische und aufmerksame Konsumentinnen und Konsumenten. Die Digitalisierung und Globalisierung stellt die Konsumwelt auf den Kopf. Grosse internationale Tech-Giganten diktieren die Regeln. Der Handlungsspielraum wird kleiner. Ziel des Konsumentenschutzes bleibt es trotzdem, für Transparenz und freie Wahl zu sorgen sowie Information und Beratung anzubieten. Dazu ist es auch notwendig, auf politischer Ebene aktiv zu sein und den Gesetzgebungsprozess so zu beeinflussen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten zu ihrem Recht und zu gleichlangen Spiessen kommen.

Engagierte Köpfe

Prägende Köpfe des Konsumentenschutzes: (von links) Prisca Birrer-Heimo, ehemalige Präsidentin, Geschäftsleiterin Sara Stalder, Simonetta Sommaruga, ehemalige Geschäftsleiterin und Präsidentin sowie Nadine Masshardt, Präsidentin.

Der Konsumentenschutz hat auch schwierige Zeiten hinter sich, sein Fortbestehen stand schon auf Messers Schneide. Dies vor allem, weil es an Unterstützung fehlte. Die Finanzierung stellt die unabhängige Non-Profit-Organisation immer wieder vor Herausforderungen. Dank weitsichtigen und couragierten Geschäftsleitern oder Präsidentinnen wie Alfred Neukomm, Peter Vollmer, Simonetta Sommaruga oder Prisca Birrer-Heimo konnte sich die Organsation nicht nur über Wasser halten, sondern weiterentwickeln. Das zeigt auch ein Blick auf die Grösse der Organisation: Zu Beginn war es ein Geschäftsleiter und ein Sekretärin. 2008 arbeiteten sechs Angestellte auf der Geschäftsstelle, welche sich 470 Stellenprozente teilten. Und heute sind es fast fünf Stellen mehr, die sich 14 Angestellte teilen.

Ob dieses Wachstum – langsam, aber stetig – auch in Zukunft weitergeht, ist zu hoffen. Denn die Aufgaben werden nicht weniger und die Herausforderungen nicht kleiner. Die Bereitschaft der Anbieterseite, die Konsumentinnen als ebenbürtige Kraft im Wirtschaftsgefüge anzuerkennen, ist immer noch sehr klein.

Solange der Konsumentenschutz auf den Rückhalt und die Unterstützung der Konsumierenden zählen kann, bleibt er weiter auf seinem Weg und engagiert sich – mit modernen Mitteln und der bewährten Hartnäckigkeit. Hören Sie, was unsere Gratulantinnen und Gratulanten aus Politik und Gesellschaft zu unserem Jubiläum zu sagen haben:

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Medienmitteilung: 60 Jahre Konsumentenschutz: Feiern – und weiterarbeiten