Rezept zum Ankurbeln der Wirtschaft?

Vertrauensverlust schmerzt: Mit einer noch nie erlebten Wucht spüren das momentan unsere Grossbanken. Konto um Konto jeglichen Umfangs werden von Sparern aufgelöst. Gelder in mehrstelliger Milliardenhöhe flossen auf diese Weise von der UBS weg und der Staat versucht Gegensteuer zu geben mit vertrauensbildenen Massnahmen- ebenfalls in Milliardenhöhe.

Ob die Kunden als Protestaktion wegen der üblen Managementleistung ihre Gelder wegziehen oder wegen der hitzig debattierten Boniregelung? Ob die Konti verschwinden, weil die Skepsis in das Weiterbestehen der grossen Finanzinstitute Überhand genommen hat, trotz beruhigender Meldung der Eidgenössischen Bankenkommission vom Wochenende?

Gründe dafür mögen vielfältig sein. Klar ist, dass Personen, die ihr Geld von der UBS wegnehmen, alle Geschäftsbeziehungen mit dieser Bank absichtlich beenden. Ein klarer, bewusst gefällter Entscheid.

Nur: Das Geld unter der Matratze zu deponieren ist auch in der heutigen Finanzlage keine nachhaltige Lösung. Nach reiflicher Überlegung wird ein neuer Geschäftspartner ausgewählt, dem mann/frau das Verwalten des Ersparten anvertrauen will. Da bietet sich zum Beispiel die Postfinance an, vielleicht angespornt vom verlockenden Gedanken, dass bei einem staatlichen Unternehmen die Sicherheit doch allenfalls etwas grösser sein könnte…

Was jedoch vom neuen Geschäftspartner verschwiegen wird: Die einbezahlten Gelder landen unter Umständen wieder bei der UBS. Dass die Kunden bei einem Geschäftsabschluss „nicht aktiv auf die Kooperation hingewiesen werden“, -so die Postfinance- passt ins Bild: Vertuschte, mangelhafte, unverständliche oder zu wenig umfassende Informationen abzugeben gehört leider noch ins alltägliche Repertoire der Kundenberatungen der Finanzinstitute. Täuschungen und Fata Morganas haben wir zur Genüge statt, jetzt muss Klarheit her!

Erhofft sich die Finanzwelt, dass Geld, welches sich im Kreis dreht, in Schwung versetzt wird und mit solchen Kreisbewegungen die Wirtschaft ankurbelt?

Sara Stalder

Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz