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Blühendes Ergebnis mit Pflanzenschutz und Saatgut

Zögerlich werden erste Geschäftsabschlüsse bekanntgegeben. Angekündigte riesige Verluste erstaunen zur Zeit wenig, da im Allgemeinen düstere Jahresabschlüsse erwartet werden. Aufsehen erregend sind daher gegenteilige Meldungen. So sticht auch das Rekordergebnis von Syngenta, der „Spezialistin für Agrochemie“, aus der Flut der Nachrichten hervor. Als florierende Geschäftspunkte nennt die Firma mit Sitz in Basel „Pflanzenschutz“ und „Saatgut“ -sinnig.

Beides kurz beleuchtet:

• Pflanzenschutz: Trotz massiver jahrelanger Proteste verkauft die Firma in Entwicklungsländern weiterhin das in der Schweiz seit zwanzig Jahren verbotene Herbizid Paraquat. Neuerdings haben sich wichtige Produzenten von Bananen und Tee diesem Protest angeschlossen und verzichten freiwillig auf das hochgiftige Pflanzenschutzmittel. Die Erklärung von Bern EvB bezieht sich auf eine Studie, die belegt, dass „Paraquat in einer modernen Landwirtschaft weder notwendig noch verantwortbar ist“.

• Saatgutgeschäft: Durch die Patente, die das Saatgut schützen, verschafft sich die Agrochemie eine Monopolstellung. Der wirtschaftliche Zwang, der damit einhergeht, trifft wiederum die Entwicklungsländer am härtesten.

Sind Rekordergebnisse nur möglich, wenn soziale Verantwortung in der Geschäftsstrategie ein Fremdwort ist? Noch in Erinnerung ist die weltweite Spurensuche nach illegalem gentechnisch verändertem Mais-Saatgut, welches von Syngenta „versehentlich verwechselt“ wurde.

Die Rechnung der Wirtschaftszweige, die sich konsequent unsozial verhalten, werden längerfristig nicht mehr aufgehen, davon bin ich überzeugt. Morgen gibt die UBS ihre Zahlen bekannt, beispielhaft für den tiefen Fall der Finanzbrache, die sich jahrelang jeglicher sozialer Verantwortung entzogen hat.

Sara Stalder

Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz