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Bundesrat will längere Produkt-Nutzung

kaum gekauftDer Bundesrat heisst den Bericht zur besseren und längeren Nutzung von Produkten gut, um die Umwelt weniger zu belasten und den Ressourcenverbrauch zu senken. Was nach einer guten Nachricht tönt, ist auf den zweiten Blick weniger positiv: Der Bundesrat kommt im Bericht zum Schluss, dass “Massnahmen zur Optimierung der Lebens- und Nutzungsdauer von Produkten am wirksamsten sind, wenn sie von den Produzenten, vom Handel oder von den Konsumentinnen und Konsumenten selbst ausgehen.” Damit verpasst der Bundesrat die Chance, griffige Massnahmen vorzuschlagen um vorzeitigen Produkteverschleiss zu verhindern.

Der Grund für den Bericht des Bundesrats war das Postulat «Optimierung der Lebens- und Nutzungsdauer von Produkten» (12.3777) der Grünen Fraktion. Das Postulat verlangte eine Untersuchung, wie die Umweltauswirkungen des Schweizer Konsums bestimmter Produkte durch die Optimierung ihrer Lebens- und Nutzungsdauer reduziert werden können. Der Bundesrat kommt in seinem Bericht zum Schluss, dass es nicht nicht Aufgabe des Bundes sei, “in die Produktentwicklung einzugreifen. Vielmehr sollen gute Rahmenbedingungen für nachhaltige Produkte geschaffen werden.” Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) verlangt eine klare Zielsetzung, wie der Bundesrat den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastungen verringern und Konsumentinnen und Konsumenten vor vorzeitigem Produkteverschleiss schützen will.

Die SKS forderte bereits im Herbst 2013, dass Produkte länger halten sollen, indem folgende Massnahmen umgesetzt werden:

  • eine Erhöhung der gesetzlichen Mindestgarantiedauer auf fünf Jahre
  • Kennzeichnung für die Reparierbarkeit und geplante Lebensdauer von Produkten
  • Umkehr der Beweislast für Garantiefälle

Weitere Informationen gibt es in der Medienmitteilung und in der Studie des Bundesrats.